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Ich kenne meine Pappenheimer - Bedeutung und Herkunft

Ich kenne meine Pappenheimer sagt man auch in der Burg von Pappenheim.
Ich kenne meine Pappenheimer sagt man auch in der Burg von Pappenheim. © Werner_Neunherz / Pixelio
"Ich kenne meine Pappenheimer" ist ein Sprichwort, das sich seit dem dreißigjährigen Krieg eingebürgert hat. Schiller hat es damals geprägt.

"Ich kenne meine Pappenheimer" - diese Redewendung verwendet man für Bekannte, um deren Schwächen man bereits weiß und deren Fehlverhalten vorhersehbar ist. Liebevoll nutzt man sie auch einfach nur für eng Vertraute.

"Ich kenne meine Pappenheimer" - historisch

  • Im Mittelalter gab es in Pappenheim eine missglückte Sitzung des Reichstags, bei der der Saal einbrach und die Teilnehmer in der Jauche landeten. Pappenheimer bürgerte sich danach für all jene ein, die zur Strafe die Straßen säubern mussten.
  • Im Spätmittelalter wurden darauf aufbauend die Nürnberger Kloakenreiniger so genannt, die die Städte vor hohen Besuchen reinigen mussten.
  • Im Dreißigjährigen Krieg kannte man den Spruch "Ich kenne doch meine Pappenheimer" dann bereits auch mit dem heutigen ironischen Unterton.

Die echten Pappenheimer

  • Als erste schriftliche Verewigung und quasi reales Vorbild dieses Ausspruchs "Ich kenne meine Pappenheimer" kann die Figur des Marschalls Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim gelten. Im Drama Wallenstein ist die Hauptperson General Wallenstein so stolz auf dessen Soldaten, dass er "Daran erkenne ich meine Pappenheimer" rief. Dort war das als ernstes Kompliment für die Pappenheimer Soldaten und deren Tapferkeit gemeint.
  • Schon im Stück schlagen die Pappenheimer aber später bei der Befreiung einer besetzen Stadt über die Stränge und brennen sie aus Versehen nieder. So ist die negative Deutung der Pappenheimer bereits in Schillers Text angelegt.
  • In Bayern gibt es tatsächlich bis heute einen Ort, der Pappenheim heißt. Die Einwohner dort sind also echte Pappenheimer, ohne dass ihre Stadt direkt etwas mit dem Sprichwort zu tun hätte.
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