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"Hutschnur reißen" - Herkunft

Früher besaßen Hüte eine Schnur, die heute kaum mehr zu finden ist.
Früher besaßen Hüte eine Schnur, die heute kaum mehr zu finden ist.
Es gibt eine Redewendung, die lautet "Hutschnur reißen". In der heutigen Zeit ist sie nicht mehr so geläufig, wird aber dennoch hier und da verwendet. Damit Sie wissen, wovon bei diesen Worten die Rede ist, ist eine Erklärung über die Bedeutung und Herkunft nützlich.

Redewendungen kommen nie aus der Mode, auch wenn manche nicht mehr allzu oft genutzt werden. "Hutschnur reißen" ist eine Redensart, die ebenfalls selten geworden ist. Dennoch ist es interessant, deren Herkunft zu erforschen.

Warum es "Hutschnur reißen" heißt

  • Um die Herkunft der Redewendung zu erforschen, muss man einige Jahre in der Zeit zurückreisen. Zu früheren Zeiten, zum Beispiel im Mittelalter, waren Hüte mit einer Schnur versehen. Diese diente dem Halt des Hutes auf dem Kopf und sorgte auch dafür, dass das Material des Hutes nicht auseinanderging.
  • Diese Hüte wurden zum Beispiel von Cowboys getragen, aber auch im Militär waren die Hüte noch bis vor einigen Jahren mit einer Schnur ausgestattet. Heutzutage sieht man dies allerdings nur noch selten.
  • Da diese Schnur sehr eng am Hals lag, konnte sie leicht platzen. Männer, die diese Hüte trugen, waren öfter in Kämpfe verwickelt. Kämpfe haben natürlich viel mit Wut und Aggression zu tun. Wenn also jemand wütend wurde, schlug die Ader am Hals doll auf und der Kopf schwoll, übertrieben gesagt, an. Dadurch riss die Schnur. Man spricht also vom Reißen der Hutschnur, wenn jemand wütend ist.

Beispiele für die Nutzung der Redewendung

  • Wann genau die Redewendung Einzug in den Sprachgebrauch erhielt, ist nicht bekannt. Auch wenn es heutzutage kaum mehr Hutschnüre gibt, so ist die Redensart doch nicht verloren gegangen. Wenn zum Beispiel jemand sehr wütend ist und der Kopf schon rot anschwillt, dann sagt man beispielsweise: "Jetzt reißt mir aber gleich die Hutschnur." Damit ist gemeint, dass man kurz vorm Ausrasten ist.
  • Sie können die Redensart zum Beispiel hören, wenn Eltern sich über Teenager ärgern, der Chef auf den Mitarbeiter sauer ist oder ein Trainer am Spielfeldrand seine Fußballer auf dem Platz anbrüllt.
  • Die Redewendung gibt es auch in abgewandelter Form. So können Sie nicht nur vom Reißen der Hutschnur reden, sondern zum Beispiel auch vom Platzen oder Überspannen. Damit ist im Grunde dasselbe gemeint, nämlich, dass jemand anderes Sie zur Weißglut treibt und Sie kurz vorm Ausrasten sind.

Viel Freude bei der Verwendung der Redensart 'Hutschnur reißen'!

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