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Hundekleidung selber machen – so geht's

Malteser brauchen im Winter Hundekleidung.
Malteser brauchen im Winter Hundekleidung.
Zweckdienliche Hundekleidung kann man gut selber machen. Zwar wird mancher Tierfreund die Hundekleidung belächeln, doch sollten Sie sich nicht davon beeindrucken lassen. Erklären Sie einfach, warum Ihr Hund im Winter Kleidung benötigt. Es gibt sogar manche Tierärzten, die Hundekleidung für den Winter ablehnen und gute Tipps geben, wie der Hund ohne Bekleidung gut durch den Winter kommen kann. Je nachdem, welche Hunderasse Sie haben, mögen diese Tipps sehr gut sein, jedoch nicht ausreichend für Hunderassen ohne Unterwolle, bzw. entfernter Unterwolle. Lassen Sie sich also auch nicht von den Tierärzten abschrecken, die nur einen Teil der Hunderassen sehen. Machen Sie Ihre Hundekleidung selber.

Was Sie benötigen:

  • Zeitungspapier
  • wattierten Stoff
  • Klettband
  • Nähmachine

Ob ein Wolf Hundekleidung braucht

  • Natürlich nicht. Bei einer solchen Frage kann man nur mit dem Kopf schütteln. Aber sie verdeutlicht, warum viele Menschen nicht verstehen, dass es Hunde gibt, die im Winter eine Bekleidung tragen müssen. Allerdings sollte sehr genau zwischen modischen Hundemodelabels und zweckdienlicher, funktionaler Kleidung differenziert werden. Lassen Sie sich nicht davon abhalten, die Hundekleidung für Ihren Hund selber zu machen.
  • Grundsätzlich haben die Gegner von Hundekleidung recht: Weder Schuhe, noch Kleidung sind für Hunde artgerecht, schränken ihre Bewegungsfreiheit ein und sollten weitestgehend beiseite gelassen werden. Aber selbst die Gegner räumen ein, das z. B. ein alter oder kranker, frisch operierter Hund, einer Bekleidung bedarf. Das ist doch schon ein Verständigungspunkt.
  • Grundsätzlich vertragen Hunde die Kälte besser, als Menschen. Der Wolf z. B. besitzt ein intaktes Fell und bedarf keiner Hundekleidung. Der Schwerpunkt liegt hier auf "intaktes Fell". Wölfe besitzen ein sogenanntes Stockhaar, das sich aus Unterwolle und Deckhaar zusammensetzt. Der Aufbau des Haarkleides spielt im Winter eine große Rolle. Unmittelbar auf der Hundehaut befinden sich die Haartrichter, aus denen ein Leithaar mit zwei kleinen Stammhaaren wächst.
  • Stamm- und Leithaar zusammen ergeben das Deckhaar, neben dem sich weitere, sehr feine "Beihaare" entwickeln. Die "Beihaare" liegen als Unterwolle dicht aneinander und bilden einen natürlichen "Hundemantel". Des Weiteren befinden sich an jeder Haarwurzel eine Talg- und Schweißdrüse. Die Schweißdrüsen senden nur Geruchsmoleküle aus, denn der Wolf, als auch der Hund, reguliert den Temperaturausgleich durch Hecheln. Die Talgdrüsen haben drei Funktionen: sie wärmen, geben dem Fell Glanz und Geschmeidigkeit.
  • Dieses Haarkleid wächst weder gleichmäßig, noch fällt es einfach aus. Es lockert sich nur. Bei den Wolfen (und draußen lebenden Hunden) gibt es, je nach Jahreszeit bestimmte Fell-Wachstumsschübe. Im Frühling, wenn der Wolf vermehrt im Wald herumstöbert, bleiben Teile seines Unterfells an Sträuchern und Büschen hängen. Das Fell lichtet sich. Man unterscheidet zwischen Sommer- und Winterfell. Bei Haushunden, die sich auf dem Boden wälzen, bleiben Teile der Unterwolle auf dem Teppich. Da das von den meisten Menschen jedoch nicht gewollt ist, werden die Hunde gekämmt, gestriegelt, gebürstet und getrimmt.

Der Mensch greift in die Natur der Hunde ein

  • Hunderassen, die einen gesunden Fellaufbau, ähnlich dem Wolf besitzen, benötigen im Winter keine Hundekleidung. Zu diesen Rassen zählen z. B.Schäferhund, Berner Sennenhund, Australian Shephard, Border Collie, Collie, Leonberger, Labrador, Hovaward, Eurasier, Golden Retriever, Neufundländer, Sheltie, Elo, Chihuahua, Pekinese, Spitz u. a. Je nach Fellpflege, kann es je nach Winter-Temperatur erforderlich werden, die Hundehaut durch Kleidung zu schützen.
  • Nicht zu vergessen sind vor allem die Hunderassen, die ursprünglich aus südlichen Gefilden stammen und keine Unterwolle, sondern nur Haare tragen. (Diese Hunde eignen sich in der Regel für Hundehaar-Allergiker). Hunde ohne Unterwolle benötigen in jedem Fall im Winter Hundekleidung. Dazu zählen z. B. Malteser, Havaneser, Bolognerser, Coton de Tulear, Löwchen und Bichon Frise. Wichtig ist natürlich, dass der Hund zweckmäßige, strapazierfähige, bequeme, qualitativ hochwertige, ohne Druckstellen verarbeitete, also funktionale Hundekleidung erhält.

So fertigen Sie die Hundebekleidung an

  1. Um die Hundekleidung selber zu machen, messen Sie Ihren Hund aus. Zunächst vom Hals bis zum Steiß, dann den Brustumfang und abschließend die jeweiligen Pfoten-Abstände. Zuletzt messen Sie den Brustbereich von den Vorderläufen bis zum Hals.
  2. Übertragen Sie diese Maße auf ein großes Papier bzw. eine alte Zeitung, und zwar so, dass Sie möglichst ein durchgängiges Schnittmuster erhalten, das, wenn es ausgebreitet vor Ihnen liegt, wie eine Vase mit zwei dicken Armen aussieht.
  3. Im oberen Bereich der "Vase" befindet sich die Halsrundung, von der jeweils zwei Schrägen ablaufen, die später den unteren Halsbereich bilden. Von diesen Schrägen verläuft eine rundliche Vasenform zum Steiß. Seitlich, rechts und links zeichnen Sie den unteren Brustbereich nach Ihren Maßen direkt an.
  4. Möchten Sie nun noch einen Brustschutz anbringen, zeichnen Sie nach Ihren Maßen den Brustbereich gesondert auf. Er wird später an den Bauchbereich angenäht und seitlich mit Klettverschluss zur Halsschräge befestigt.
  5. Kontrollieren Sie, ob das Schnittmuster den Maßen Ihres Hundes entspricht.
  6. Schneiden Sie es aus und übertragen Sie es auf den wattierten Stoff.
  7. Markieren Sie im Steißbereich noch zwei Abnäher.
  8. Um Druckstellen zu vermeiden, umkurbeln Sie alle Seiten des ausgeschnittenen Stoffmusters und versäubern die Seiten mit Schrägband.
  9. Nun nähen Sie noch den Brustbereich an den Bauchbereich und auch die Klettverbände, um den maßgenauen Hundemantel schließen zu können.

Lassen Sie den Hund im Winter nicht zu lange draußen und halten Sie ihn in Bewegung. Beginnt er zu zittern, gehört er ins Haus. Auch Hunde können eine Blasenentzündung bekommen.

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