Alle Kategorien
Suche

Holzleim - so kleben Sie einen kaputten Stuhl

Reparieren Sie ihn richtig.
Reparieren Sie ihn richtig.
Wenn ein älterer Holzstuhl kaputt geht, ist es naheliegend, diesen mit Holzleim zu kleben. Sicher haben Sie dies auch schon gemacht und dabei festgestellt, dass der Stuhl trotz Holzleim immer wieder kaputt geht. Auf die richtige Technik kommt es an.

Was Sie benötigen:

  • Cutter
  • Schleifpapier
  • Lösungsmittel
  • Bohrmaschine/Fräse
  • Dübel
  • Holzleim
  • Winkel
  • Einspannvorrichtung

Stuhlreparaturen mit Holzleim

Das typische Einsatzgebiet von Holzleim im Reparaturbereich ist, gelöste alte Klebeverbindungen zu erneuern. Dabei nützt es nichts, wie Sie sicher schon gemerkt haben etwas Holzleim in die gelockerte Verbindung zu spritzen. Zum einen ist die Klebefläche zu gering, zum anderen ist der ganze Stuhl meist instabil, wackelt und reißt die Klebestelle immer wieder auseinander. So geht es richtig:

  1. Zerlegen Sie den Stuhl zumindest teilweise, um an die Flächen heranzukommen, wo der Holzleim hingehört. Wenden Sie keine Gewalt an. Bewegen sie die losen Teile, bis sie ganz locker sind. Das braucht etwas Geduld. Der Grund, wieso ein Stuhl wackelt, liegt an der mechanischen Beanspruchung im Alltag, die ständigen Bewegungen lockern die Verbindungen der einzelnen Teile. Sie müssen mit Ihren Bewegungen diesen Alltag simulieren, dann löst sich auch der Rest der Klebeverbindungen.
  2. Wenn Sie es so nicht schaffen, nehmen Sie einen Fön oder ein Heißluftgebläse, denn der weitere Grund, wieso Stühle wackelig werden, ist, dass das Holz und der Holzleim in unseren gut geheizten Wohnungen so stark austrocknen, dass die Teile dünner werden und auseinanderfallen. In den Tiefen der Klebeverbindungen ist es oft nicht so trocken, weshalb dort noch etwas Klebekraft vorhanden ist. Trocknen Sie das Holz weiter aus, dann löst sich auch dort der Holzleim. Halten Sie das Heißluftgebläse nicht starr auf einen Punkt, das kann das Holz verfärben.
  3. Sobald Sie alle Teile voneinander gelöst haben, müssen Sie die Reste des alten Holzleims entfernen. Das geht bei den meisten alten Leimsorten einfach mit warmem Wasser oder Dampf. Allerdings haben viele ältere Stühle oft  Reparaturversuch mit nahezu jedem Klebstoff hinter sich und meist wurde jeder "Wunderkleber" schon eingesetzt. Vermutlich werden Sie einige der verwendeten Kleber nur mit Benzin, Nitroverdünnung und mechanischen Mitteln wie Schneiden oder Schleifen entfernen können. Betrachten Sie es als Ausflug in die Geschichte der Klebstoffe.
  4. Alte Stühle sind oft über Zargen oder Nut- und Federverbindungen zusammengefügt. Wenn Sie Pech haben, sind davon Teile abgebrochen. Entfernen Sie von den zerbrochenen Teilen gesplitterte Kanten. Wenn die Teile fest im Holz sitzen, bohren Sie einfach Löcher, um neue Holzdübel einzusetzen oder fräsen Schlitze, um Lamellos zu verwenden.
  5. Sind die alten Befestigungselemente kaputt aber sitzen nicht mehr fest im Holz, dann ersetzen Sie diese durch passende Holzdübel, die Sie mit Holzleim in die vorhandenen Löcher einsetzen. Manchmal müssen Sie dafür die vorhandenen Löcher aufbohren oder fräsen.
  6. Setzen Sie den Stuhl nun Stück für Stück wieder zusammen. Geben Sie Holzleim auf die Dübel, Federn oder Zargen. Achten Sie dabei darauf, dass der Stuhl im richtigen Winkel steht, während Sie diesen mit Holzleim verkleben, und spannen ihn 24 Stunden ein. Wenn Sie keine Schraubzwingen haben, Knoten Sie ein Band um den Stuhl und drehen dieses mit einem Knebel so, dass es die mit dem Holzleim versehenen Verbindungen zusammenpresst.  Je nach Stuhlart soll das Band außen um die Sitzfläche laufen oder einige Zentimeter darunter.  Ein weiteres Band im oberen Drittel der Lehen hält dort die Teile an ihrem Platz, während der Holzleim abbindet.
Teilen: