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Heilbolle - Pflege der Pflanze

Beim Eintopfen darf die Zwiebel der Heilbolle nur wenig mit Erde bedeckt werden.
Beim Eintopfen darf die Zwiebel der Heilbolle nur wenig mit Erde bedeckt werden.
Die Heilbolle ist eine robuste Pflanze, die aus Südafrika stammt. Wenn Sie das Zwiebelgewächs gut pflegen, entwickelt sie bald attraktive Blüten.

So sieht die Heilbolle aus

Die Heilbolle kennen Sie vielleicht auch unter den Namen Falsche Meerzwiebel oder Geschwänzter Milchstern. Ebenso existieren zwei synonyme botanische Bezeichnungen für diese Pflanze: Ornithogalum caudatum und Ornithogalum longibracteatum. Das Hyazinthengewächs stammt aus Südafrika und ist ein sogenannter Kryptophyt (griechisch „krypthos“ für „verborgen“). Die Knospen dieser Pflanzen sind in der Erde verborgen und können dadurch schlechte klimatische Verhältnisse überdauern.

Typisch für die Heilbolle ist eine große, grüne Zwiebel, die von einer weißen, pergamentartigen Haut überzogen ist. Diese Zwiebel kann bei älteren Pflanzen einen Durchmesser von zehn Zentimetern erreichen. Wundern Sie sich nicht, dass die Zwiebel sichtbar ist. Sie sitzt quasi auf dem Erdreich und wurzelt auf der Unterseite.

Die Falsche Meerzwiebel hat hellgrüne, schmale Blätter, die leicht nach unten hängen. Die Blätter ähneln dicken Grashalmen und können bis zu anderthalb Meter lang werden. Ältere Pflanzen entwickeln von Mai bis August weiß-grün gestreifte, duftende Blüten. Diese 50 bis 100 Blüten stehen in Traubenform an einem einzigen, rund einen Meter langen Spross.

Die Heilbolle ist giftig

Beachten Sie, dass die Pflanze giftig ist. Die Falsche Meerzwiebel enthält Cardenolide, die zu Übelkeit, Erbrechen und Herzproblemen führen. Die Giftstoffe sind in der Zwiebel hoch konzentriert, aber auch der Kontakt mit Pflanzensaft kann starke Hautreizungen und Allergien auslösen.

Dennoch hören Sie gelegentlich, dass die Falsche Meerzwiebel als Hausmittel gegen allerlei Beschwerden hilft. Darauf verweist die Bezeichnung „Heilbolle“ oder „Heilzwiebel“. Der Saft aus den Blättern und die Zwiebel sollen in niedriger Dosierung bei Wunden, Verbrennungen und Erkältungen helfen. Davon ist dringend abzuraten, da die Giftstoffe der Pflanze je nach Standort unterschiedlich hoch konzentriert sind.

Eine weitere Gefahr besteht darin, dass die Falsche Meerzwiebel mit der hochgiftigen Weißen oder Echten Meerzwiebel (Urginea maritima) verwechselt wird, die früher als Rattengift verwendet wurde. Achten Sie zur Unterscheidung auf die Blätter und Zwiebeln. Die Echte Meerzwiebel hat weiße Blüten ohne grünen Streifen in der Mitte und eine gänzlich weiße oder rötliche Zwiebel.  

Die Pflege der Pflanze

Die Falsche Meerzwiebel ist ein pflegeleichtes Gewächs, das Sie auf der Fensterbank, im Wintergarten und im Sommer auch draußen ziehen können. Wichtig ist ein heller, gerne sonniger Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad. Am Südfenster oder an einem anderen vollsonnigen Standort sollten Sie die Heilbolle im Sommer mittags beschatten, um sie vor Verbrennungen zu schützen.

Die Falsche Meerzwiebel mag durchlässigen, mittelschweren Boden. Mischen Sie am besten gute Einheitserde mit einem Drittel Kakteenerde oder grobem Sand. Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass die Zwiebel nur circa ein Drittel mit Erde bedeckt ist.

Das Gießen ist der einzige heikle Punkt bei der Pflege der Heilbolle. Bei Staunässe verfaulen die Wurzeln, bei Trockenheit wirft die Pflanze die Blätter ab. Gießen Sie im Frühjahr und Sommer regelmäßig, aber geben Sie nur so viel Wasser, wie die Erde aufnehmen kann. Gießen Sie erst wieder, wenn die Erde bis in zirka fünf Zentimeter Tiefe ausgetrocknet ist.

Düngen Sie die Pflanze von März bis September einmal im Monat mit handelsüblichem Grünpflanzendünger. Beachten Sie die Dosierungsangaben des Herstellers. Neu gekaufte oder frisch umgetopfte Pflanzen benötigen in den ersten zwei Monaten keinen Dünger, da das Substrat noch genügend Nährstoffe enthält.

Nach der Blüte ziehen Sie den vertrockneten Blütenspross aus der Pflanze oder schneiden ihn vorsichtig ab. Wenn die Zwiebel nicht mehr genügend Platz im Topf hat, ist nach der Blüte die beste Zeit zum Umtopfen. Achten Sie beim Einpflanzen wiederum darauf, dass Sie die Zwiebel nur wenig mit Erde bedecken.

Bei sachgerechter Pflege gedeiht Ihre Heilbolle prächtig. Die robuste Pflanze wird nicht von Schädlingen und Krankheiten befallen. Blattverlust oder geringes Wachstum sind ein Hinweis auf zu trockene Erde.

Die Überwinterung der Pflanze

Das exotische Gewächs übersteht den deutschen Winter nicht im Freiland. Wenn Sie die Heilbolle nicht ohnehin als Zimmerpflanze halten, sollten Sie sie bei Temperaturen unter fünf Grad ins Haus holen. Idealerweise überwintern Sie die Meerzwiebel bei 6 bis 15 Grad in einem hellen und kühlen Raum, beispielsweise im Treppenhaus. Sie können die Pflanze auch den Winter über im Zimmer lassen - möglichst nicht in direkter Nähe zur Heizung.

Während der Ruhepause im Winter darf nicht gedüngt werden. Auch das Gießen sollten Sie jetzt deutlich reduzieren, ohne dass die Pflanze komplett austrocknet. Dabei gilt die Regel: Je kühler die Pflanze steht, desto weniger Wasser braucht sie. Im Treppenhaus reichen ein paar Schlückchen Wasser alle zwei bis drei Tage, im Zimmer darf es mehr sein.

Die Vermehrung der Pflanze

Die Heilbolle lässt sich unkompliziert vermehren. Größere Pflanzen bilden kleine Tochter- oder Brutzwiebeln, die versteckt unter der Pergamenthaut der Hauptzwiebel sitzen. Wegen dieser Eigenheit ist die Pflanze im englischen Sprachraum auch als „pregnant onion“ (zu Deutsch: „schwangere Zwiebel“) bekannt.

Diese Tochterzwiebeln trennen Sie im Frühjahr oder Sommer zur Vermehrung mit einem scharfen Messer ab. Ziehen Sie zum Schutz vor den enthaltenen Giftstoffen Handschuhe an. Die kleine Zwiebel setzen Sie zum Wurzeln auf feuchte Erde. Nach kurzer Zeit wächst die Tochterzwiebel an und zeigt bald die ersten Blattknospen.

Übersicht zur Pflege der Heilbolle

Maßnahme Hinweise
Standort

kann im Zimmer gehalten werden, im Sommer auch draußen

heller, gerne auch sonniger Standort

im Sommer vor Verbrennungen schützen

Boden

Einheitserde mit einem Drittel Kakteenerde oder Sand

Zwiebel soll beim Einpflanzen auf dem Substrat sitzen

Gießen

regelmäßig, aber nicht zu viel gießen

Staunässe und Trockenheit vermeiden

Düngen einmal monatlich Grünpflanzendünger
Überwintern

bei Temperaturen unter 5 Grad ins Haus holen

am besten an einem kühlen und hellen Platz überwintern

Überwinterung auch im Zimmer möglich

im Winter nicht düngen und sparsam gießen

Schädlinge und Krankheiten

keine Schädlinge und Krankheiten bekannt

Blattverlust und geringes Wachstum bei zu trockener Erde

Vermehrung unkompliziert durch Brutzwiebeln

Die Heilbolle ist eine pflegeleichte Pflanze, die wenige Ansprüche stellt. Lediglich beim Gießen brauchen Sie etwas Fingerspitzengefühl.

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