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Hehres Glänzen - Bedeutung

Mit "hehres Glänzen" beschreibt Joseph von Eichendorff sein persönliches Naturerlebnis.
Mit "hehres Glänzen" beschreibt Joseph von Eichendorff sein persönliches Naturerlebnis.
Unsere Sprache verändert sich im Laufe der Zeit. Alte Begriffe, die unsere Großeltern noch gekannt haben, sind aus unserem Sprachschatz gänzlich verschwunden. So ein altes Wort ist "hehr" und der Begriff "hehres Glänzen". Welche Bedeutung haben diese Wörter?

Grundsätzliches zu Herkunft und Bedeutung von "hehres Glänzen"

  • Der Begriff "hehr" wird heute im allgemeinen Sprachgebrauch nicht mehr verwendet. Die Herkunft dieses Adjektives geht auf den althochdeutschen Begriff "hēr" zurück. Das Vokabel "hehr" oder "hehres" will zum Ausdruck bringen, dass etwas erhaben ist oder auch über einer anderen Sache steht.
  • Die beiden Worte "hehres Glänzen" kann man für ein überirdisches, kaum fassbares, überwältigendes und unglaubliches Strahlen und Glitzern verwenden. Die allgemeine Übersetzung hierfür ist "gehoben".
  • Die Bedeutungen von "gehoben" sind den meisten der Deutschen Sprache mächtigen Personen noch geläufig. Gemeint ist damit eine Sache oder Situation, die der Begriff als beeindruckend beschreibt. Mit dem Ausdruck "gehoben" wird etwas mit Großartigkeit, Ehrfurcht einflößend oder auch Erhabenheit ausstrahlend ausgestattet. Die Folge davon kann ein großes Staunen des Betrachters sein.
  • Weitere Bedeutungen von "hehr" oder "hehres" und "gehoben" stehen in Zusammenhang mit "stolz" und "freudig" hinsichtlich des gesellschaftlichen Ansehens oder der gesellschaftlichen Stellung. "Hehr" wurde früher aber auch für gelobt oder heilig verwendet, stets mit einem Bezug auf die christliche Religion. 

Die poetische Anwendung und die Ableitung moderner Wörter

  • Der Germanist und Lexikograph Johann Christoph Adelung, der im 18. Jahrhundert lebte und für seine grammatischen und lexikographischen Schriften sehr bekannt wurde, bezeichnete den Begriff "hehr" bereits im 18. Jahrhundert als "völlig veraltet".
  • Trotzdem wurde "hehr" in der Dichtersprache häufig angewendet, wie auch der Begriff "hehres Glänzen" im Weihnachtsgedicht von Joseph von Eichendorff. Hier heißt es unter anderem "Und ich wandre aus den Mauern, bis hinaus ins frei Feld, hehres Glänzen, heil'ges Schauern! Wie so weit und still die Welt!"
  • Im 19. Jahrhundert wurde "hehr" dann auch immer mehr zur Beschreibung der Natur verwendet. Von dem alten Begriff "hēr" lassen sich überigens auch die bekannten und immer noch gebräuchlichen Wörter wie Herr, herrlich, herrschen oder Herrschaft ableiten. 
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