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Haifischhaut-Folie - Informatives

Im Schiffsbau wird diese Haifischhautfolie bereits erfolgreich eingesetzt.
Im Schiffsbau wird diese Haifischhautfolie bereits erfolgreich eingesetzt.
Bei der Haifischhaut-Folie handelt es sich um eine Folie, die der Hautstruktur von Haifischen nachgeahmt ist, mit dem Ziel, den Strömungswiderstand zu verringern. Beim Hai gelingt das durch fortlaufende Längsrillen auf den Hautschuppen. Doch wo kann diese Folie eingesetzt werden?

Wissenswertes über diese Haifischhaut-Folie

  • Die Beschaffenheit einer Haifischhaut ermöglicht den Tieren durch die Verringerung des Strömungs- bzw. Reibungswiderstandes eine schnellere Fortbewegung. Um dies dem Menschen zunutze zu machen, wurde diese Folie entwickelt.
  • Verantwortlich für die Entwicklung der Haifischhaut-Folie, der sogenannten "Riblet-Folie", Ende der 1980er Jahre waren der Strömungstechniker Dietrich Bechert in Zusammenarbeit dem Technologieunternehmen 3M.
  • Bei ersten Tests an einem Airbus konnte der Treibstoffverbrauch bereits um bis zu 3 Prozent und in folgenden Versuchen um etwa 8 Prozent gesenkt werden. So könnte beispielsweise beim Flugzeug auf eine Strecke von 11.000 km etwa eine Tonne Kraftstoff eingespart werden.

Einsatzmöglichkeiten dieses Materials

  • Flugzeuge müssen in der Regel alle 5 Jahre neu gestrichen werden. Das könnte dank dieser Folie entfallen, vorausgesetzt, sie würde eine entsprechend lange Lebensdauer aufweisen. Laut Dietrich Becher soll sie zudem einen positiven Nebeneffekt haben, den sogenannten Lotoseffekt. Das würde bedeuten, dass die damit beschichteten Flugzeuge nicht mehr verschmutzen bzw. bereits bei einem leichten Nieselregen wieder gereinigt wären.
  • Nachteilig ist, das die Haifischhaut-Folie blickdicht ist, sodass eine mögliche Metallermüdung unter der Folie nicht erkennbar ist, was bei Flugzeugen aus sicherheitstechnischen Gründen äußerst bedenklich wäre.
  • Dementsprechend wird der mögliche Einsatz einer Haifischhaut-Folie bei Flugzeugen noch weiter erforscht, da sie für einen kommerziellen, dauerhaften Einsatz noch nicht geeignet ist.
  • Trotz allem gibt es auch noch weitere mögliche Einsatzgebiete. Das könnte beispielsweise im Boots- oder Schiffsbau sein. Zu Testzwecken wurde bereits im Jahre 1987 eine Jacht mit diesem Material beklebt, die daraufhin den Admiral's Cup gewonnen hatte. Das Gleiche wiederholte sich dann im Jahre 2010 mit einer mit Riblet beschichteten Jacht.
  • Anwendung findet diese Riblet-Oberflächenstruktur auch bei Schwimmanzügen. Bei den Olympischen Spielen in Sydney im Jahre 2000 schwammen bereits 83 Prozent aller Medaillengewinner mit einem solchen Schwimmanzug. Ähnliche Erfolge feierte dieses Material bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen und 2008 in Peking.
  • Ungeeignet wäre diese Folie für Autos, da diese nicht die erforderliche Geschwindigkeit erreichen können, die notwendig wäre, um den Reibungswiderstand zu reduzieren.
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