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Haftgrund oder Tiefengrund? - Fürs Streichen, Tapezieren und Fliesen

Renovieren Sie fachkundig - saugende Wände brauchen eine Grundierung.
Renovieren Sie fachkundig - saugende Wände brauchen eine Grundierung. © Rainer_Sturm / Pixelio
Eine Renovierung steht bei Ihnen an? Egal, ob Sie ein Streichen Ihrer Wände erwägen, tapezieren oder fliesen wollen - eine Überlegung ist vorab ganz wichtig: Wie ist die Beschaffenheit Ihrer Wände? In aller Regel ist nämlich vor den eigentlichen Arbeiten eine Vorbehandlung notwendig, entweder in Form eines Haftgrundes oder eines Tiefengrundes. Wo die Unterschiede liegen, und wann Sie was benötigen, lesen Sie hier.

Was Sie benötigen:

  • Haftgrund oder Tiefengrund
  • Pinsel bzw. Quast

Auch wenn Haftgrund und Tiefengrund oft im gleichen Atemzug genannt werden, was die Vorbehandlung von Oberflächen angeht, so gibt es doch Unterschiede.

Haftgrund als "Vermittler" zwischen unterschiedlichen Materialien

  • Einen Haftgrund benötigen Sie in aller Regel, wenn es sich bei Ihren Wänden um nicht oder nur sehr wenig saugfähige Untergründe handelt. Im Gegensatz zum Tiefengrund dringt er nur wenig in Oberflächen ein und übernimmt die Funktion eines Klebers für die neu aufzutragenden Schichten.
  • Verwendbar ist Haftgrund auf sehr vielen Materialien - Beton, Estrich, Gipsplatten - aber vor allem notwendig ist er für Fliesenuntergründe, Marmor oder ähnliche nicht saugende Materialien.
  • Für Sie als Selbstrenovierer bedeutet das zum Beispiel, dass Sie für das Arbeiten auf lackierten Flächen (alte Ölsockel zum Beispiel) oder auch für das Verkleben von Fliesen auf Fliesen unbedingt Haftgrund benötigen. Auch zur "Absperrung" von (getrockneten) Wasserflecken ist ein Haftgrund gut geeignet. Diese dringen nach dem Auftrag nicht mehr durch die anschließend neu gestrichene Farbschicht hindurch.
  • Der Haftgrund wird aufgestrichen und je nach Verarbeitungshinweisen kann sofort oder nach dem Antrocknen darauf weiter gearbeitet werden. Die Verwendung von Tiefengrund erfolgt genauso mittels Aufstreichen, aber seine Funktion ist eine andere.
  • Verschiedene Umstände können dazu führen, dass Innenwände mit Gipskarton verkleidet werden. Schön …

Tiefengrund reduziert die Saugfähigkeit von Oberflächen

  • Eine Grundierung Ihrer Oberflächen mit Tiefengrund ist normalerweise dann zu empfehlen, wenn Sie stark saugende Materialien haben, auf denen Sie weiter arbeiten möchten. Oftmals sehen Sie so etwas erst dann, wenn Sie zum Beispiel alte Tapeten von der Wand gelöst haben und dann feststellen müssen, dass der darunter befindliche Putz bereits stark rieselt und sehr porös und locker, also sehr "sandig" ist.
  • Im Gegensatz zu Haftgrund dringt Tiefengrund, wie der Name schon sagt, tief in (zu) stark saugfähige, oftmals poröse und lose Untergründe ein. Seine Aufgabe ist es, solche Materialien zu verfestigen und die Saugfähigkeit zu vermindern.
  • Zum einen hat das den Effekt, dass neu aufzutragende Farbschichten, Tapetenkleber, auch Spachtelmasse oder Putz auf solchen "bröselnden" Untergründen gut halten, zum anderen sorgt die Verwendung von Tiefengrund auch für weniger Materialverbrauch.
  • Wenn Sie Ihre Wände grundieren, dann weißen Sie sie vorab gleichzeitig etwas und verbrauchen beim anschließenden Farbauftrag weniger Farbe.

Schauen Sie sich also vor Ihren Renovierungsarbeiten Ihre Untergründe gut an, um entscheiden zu können, was Sie benötigen. Tiefengrund empfiehlt sich fast immer, vor allem im Altbaubereich. Haftgrund hingegen benötigen Sie für einige Arbeiten und Untergründe unbedingt, für andere hingegen weniger.

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