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Gute Interpretation schreiben - so geht's

Eine gute Interpretation setzt entsprechende Vorarbeit und Textkenntnis voraus.
Eine gute Interpretation setzt entsprechende Vorarbeit und Textkenntnis voraus.
Sowohl in der Schule im Deutsch-Unterricht, als auch im Germanistik-Studium hat man hin und wieder eine Interpretation zu schreiben. Damit man gute Noten bzw. Zensuren für die Interpretation erzielt, sollten wichtige Wesensmerkmale bekannt sein und der Text flüssig zu lesen sein.

Was Sie benötigen:

  • Synonym-Wörterbuch
  • Zettel
  • Buntstife
  • Lineal
  • Textmarker

Gute Vorarbeit für aussagekräftige Textarbeiten

Damit Sie eine gute Textarbeit und auch Interpretationen in Schule, Beruf und Studium abliefern können, müssen Sie neben klarer Ausdrucksweise auch ein Konzept erarbeiten, mit dem Sie persönlich gute Interpretationen unabhängig vom Gebiet formulieren können.

  • Für eine Interpretation existiert keine absolut einheitliche Linie. Daher ist es wichtig für Sie, eine gute Interpretation zu gliedern. Setzen Sie Sinnabschnitte, damit mit einem neuen Gedanken dieser auch im Text der Interpretation als solcher zum Ausdruck kommt.

  • Einen Blocksatz als Text, der einheitlich aussieht, sollten Sie in jedem Fall vermeiden. Dieses aus dem Grunde, dass auch die äußere Erscheinung einer Interpretation durch eine gute Gliederung eher zum Lesen auffordert als ein Text, der auf den ersten Blick keine Sinnabschnitte erkennen lässt.

  • Während der Vorarbeit für eine gute Interpretation sollten Sie sich beim Lesen bereits Stichpunkte für den zu schreibenden Text machen und bereits mit eigenen Worten auf einem Blatt Papier den Inhalt zusammenfassen. Auf diesem Wege arbeiten Sie parallel am zu interpretierenden Text und müssen lediglich Ihre grobe Struktur in eigenen Worten als Interpretation nochmals sauber auf das Papier bringen.

  • Diese Arbeitsweise bietet Ihnen den Vorteil, direkt während der guten Vorarbeit Schwerpunkte in der Interpretation zu setzen. Ohne Vorarbeit verlieren Sie den kompletten Überblick in einer Interpretation, vor allem, wenn verschiedene Blickwinkel, Tatsachen und Fakten durch die Interpretation gewürdigt werden sollen.

Eine Interpretation richtig aufbauen

  1. Am Beginn einer jeden guten Interpretation steht die sog. Einleitung. Hier verweisen Sie in wenigen Sätzen auf den Autor, Titel, das Jahr der Erscheinung, die Textart und die Epoche des Werkes, zu dem Sie eine Interpretation schreiben.

  2. Die folgende Inhaltsangabe sollte eine knappe Zusammenfassung des reinen Inhaltes des zu bearbeitenden Textes zum Gegenstand haben. Verrennen Sie sich hier nicht in Einzelheiten, da es auf dieser Ebene einer guten Interpretation auf einen "roten Faden" ankommt, der den Inhalt knapp anreißt.

  3. Beschränken Sie sich auf die Darstellung der Hauptfiguren und Ereignisse. Besondere Text-Auffälligkeiten sollten hier Ihrerseits kurz benannt werden, allerdings verzichten Sie auf eine zu umfangreiche Schilderung.

  4. Die sog. Interpretationshypothese in diesem Schritt bietet das Konzept und Herzstück Ihrer guten Interpretation. In diesem Teil der Interpretation können Sie sich inhaltlich auslassen was Ihr eigenes Textverständnis anbelangt. Decken Sie inhaltliche Widersprüche des zu bearbeitenden Textes auf und lösen diese mit der richtigen Argumentation auf.

  5. Auch sollten Sie hier Ihre Standpunkte vertreten und Bezüge und Assoziationen herstellen, die den zu bearbeitenden Inhalt in einem aktuellen oder anderem Lichte darstellt. Achten Sie auf Nachvollziehbarkeit Ihrer Ausführungen. Arbeiten Sie mit Worten wie "weil", "da", "aufgrund dessen, dass" usw., um Ihrer Meinung Nachdruck und den Argumenten eine bestimmte Logik zu verleihen.

  6. In Ihrer nun anstehenden formalen Analyse befassen Sie sich mit dem zu bearbeitenden Text in Ihrer Interpretation. Die Wortwahl, bestimmte Stilmittel wie Reime und andere typische und atypische rhetorische Besonderheiten stellen Sie in diesem Arbeitsschritt einer guten Interpretation dar.

  7. Die Interpretation als solche stellt einen eigenen Schritt im Rahmen einer guten Interpretation dar. Auf dieser Ebene lehnen Sie sich an die oben formulierte Interpretationshypothese an. Wichtig ist hierbei, dass Ihre Interpretation nicht nur beschreibende Merkmale aufweist, sondern Sie konkret hinterfragen, was der Autor mit bestimmten Aussagen bezwecken oder ausdrücken wollte.

  8. Die Stilmittel, vor allem im Falle von rhetorischen Besonderheiten, sollten Sie in den Bezug zum ausgesagten Inhalt setzen und untermauern, warum gerade diese Wortwahl exakt die Intention übermittelt. Zitieren Sie auch die Textstellen, um diese zu belegen.

  9. Der Schluss Ihrer Interpretation fasst lediglich noch einmal Ihre Hypothese zusammen. In diesem Rahmen nehmen Sie eine abschließende Bewertung vor. Achten Sie darauf, dass der Schluss lediglich einen kleinen Anteil einer guten Interpretation ausmacht und nicht nochmals die bisherige Arbeit wiederholt.

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