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Gustav Klimt - Lebenslauf & Werk

Das schöne Secessionsgebäude zeigt sich in Wien von seiner besten Seite.
Das schöne Secessionsgebäude zeigt sich in Wien von seiner besten Seite.
Gustav Klimt war einer der bekanntesten Vertreter der Wiener Secession. Sein Bild "Der Kuss" schmückt nicht nur ein Museum, sondern auch Kalender und Taschenspiegel, Brillenetuis und Tassen. Neben seiner Jugendstilmalerei verdient sein Lebenslauf Beachtung.

Lebenslauf des österreichischen Künstlers

Wenn Sie an den österreichischen Jugendstil und die Wiener Secession denken, fällt Ihnen als einer der ersten Namen Gustav Klimt ein. Sein Lebenslauf ist stringent und erfolgreich.

  • Gustav Klimt wurde 1862 in Baumgarten (Wien) als Sohn eines Goldgraveurs geboren.Er hatte sechs Geschwister, von denen zwei ebenfalls Künstler wurden.
  • Mit einem Stipendium in der Tasche studierte Klimt an der Wiener Kunstgewebeschule des Kaiserlich Königlichen Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Zu seinen Lehrern zählten die Maler Julius Victor Berger, Ferdinand Laufberger und Michael Rieser.
  • Zusammen mit seinem Bruder Ernst Klimt und dem Kommilitonen Franz Matsch gründete Gustav in den Achtzigerjahren eine Ateliersgemeinschaft. Die drei Künstler fertigten Deckengemälde- und fresken für verschiedene Theater und andere Gebäude an. 1992 verstarb Ernst, Matsch zog 1995 nach Döbling.
  • Klimt gründete 1897 zusammen mit anderen Künstlern die Wiener Secession, eine Künstlervereinigung, die sich vom Wiener Künstlerhaus abgespalten hatte. Die Wiener Secession ist der Inbegriff von Jugendstil in Wien. Heute können Sie das schöne Secessionsgebäude in Wien bewundern, dessen Tore Gustav Klimt entworfen hat. In den ersten zwei Jahren, bis 1899, war der Künstler Präsident der Vereinigung.
  • 1905 traten Klimt und andere Künstler der Secession aus der Vereinigung aus. Er konnte sich nicht mit den naturalistischeren Stil einiger seiner Kollegen arrangieren. Die Sammlung seiner Bilder wurde aus dem Gebäude entfernt.
  • Klimt stellte seine Werke in den folgenden Jahren in Europa aus, darunter in Venedig, Madrid, München und Prag. 1905 erhielt er in Berlin, wo er 15 seiner Werke ausstellte, den Villa-Romana-Preis. In diesen Jahren entstand "Der Kuss", sein berühmtestes Gemälde, das sofort vom königlich-kaiserlichen Ministerium für Kunst und Unterricht gekauft wurde.
  • Am Attersee in Oberösterreich entstanden zwischen 1900 und 1916 viele Landschaftsgemälde. Heute können Sie das Klimt-Denkmal in Unterach am Attersee besuchen.
  • 1917 ernannte die Akademie der Bildenden Künste zu Wien, Klimt zu ihrem Ehrenmitglied. Er war zum vierten Mal vom königlich-kaiserlichen Unterrichtsministerium als Professor der Akademie abgelehnt worden
  • Der Künstler starb im Februar 1906 an den Folgen eine Schlaganfalls. Er ruht auf dem Hietzinger Friedhof.

Berühmte Werke von Gustav Klimt

Klimts Lebenslauf als produktiver Künstler brachte viele Werke des Wiener Jugendstils hervor.

  • Sein berühmtestes Gemälde, "Der Kuss", malte Klimt 1908/09. Es zeigt ein eng umschlungenes Liebenspaar. Besonders an dem Bild ist sein quadratisches Format und der reichliche Gebrauch von Gold. Tatsächlich gehört das Gemälde in Klimts "Goldene Phase", während der der Maler eine Vorliebe für Gold entwickelte.
  • Das Beethovenfries ist ein bedeutender Bilderzyklus der Wiener Secession. Es ist dem Komponisten Beethoven gewidmet und ziert die Wände des Secessionsgebäudes. Das Beethovenfries ist eine Verbildlichung von Beethovens Neunter.
  • Für 135 Millionen Dollar ging das Gemälde "Adele Blocher-Bauer I" 2006 an die Neue Galerie in Manhattan - damals ein Rekordpreis. Das Gemälde dokumentiert Klimts Liebe zu Goldauflagen wie kaum ein anderes seiner Werke. Mit der porträtierten Dame, der Gattin des Zuckerfabrikanten Ferdinand Blocher-Bauer, soll Klimt eine intime Beziehung gepflegt haben.
  • Im Palais Stoclet in Brüssel ziert ein acht mal zwei Meter großer Fries des Speisesaal. Klimts Freund Josef Hoffmann war von dem Großindustriellen Adolphe Stoclet beauftragt worden, das Stadtpalais zu bauen. Klimt fertigte Entwürfe für das Fries, welcher 1911 in seiner Anwesenheit als Einlegearbeit ausgeführt wurde.

Wissenswertes zu Gustav Klimt

Der Lebenslauf des Künstlers hält interessante Aspekte bereit:

  • Klimts Muse und Lebensgefährtin war die Modedesignerin Emilie Flöge. Klimt verewigte sie in seinem Gemälde "Emilie Flöge". Für Flöge entwarf Klimt Reformkleider.
  • Klimt hatte vermutlich zwei uneheliche Kinder: den Regisseur Gustav Ucicky und Elisabeth Bachofen-Echt. Letztere war die Tochter von Serena Lederer, der Frau von Klimts Auftraggeber August Lederer. Elisabeth erhielt während der Zeit des Nationalsozialismus einen "Abstammungsbescheid", der sie als Tochter des "arischen" Klimt und nicht des jüdischen Lederer anerkannte und ihr das Leben rettete.
  • Klimt soll zu mehreren Ehefrauen seiner Auftraggeber intime Beziehungen gepflegt haben. Er selbst war nie verheiratet.
  • 2009 wurde das Musical "Klimt" bei den Festspielen in Gutenstein aufgeführt. Es stammt aus der Feder von Niki Neuspiel und Gerald Gratzer.

Wenn Sie sich mit Jugendstil beschäftigen, kommen Sie um Gustav Klimt als einen der berühmtesten Vertreter der Wiener Secession nicht herum. Sein Stil mit großzügigem Goldeinsatz, der typischen Ornamentik und Klimts Ausarbeitung der Gesichtszüge seiner Modelle, ist unverkennbar.

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