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Grüne Revolution in Indien

Die Grüne Revolution - Segen oder Fluch
Die Grüne Revolution - Segen oder Fluch
Vor über 50 Jahren nahm die Grüne Revolution in Indien ihren Anfang. Aber was genau ist unter diesem Begriff zu verstehen? Und wie kam es überhaupt dazu? Informieren Sie sich über Anfänge, Vor- und Nachteile im folgenden Artikel.

Die Anfänge der Grünen Revolution in Indien

In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts begann in Indien die grüne Revolution. In dieser Zeit erfuhr die Landwirtschaft  eine Umstellung auf moderne Produktionsmethoden. 

  • Verursacht wurde dies durch eine Kette von drastischen Ereignissen. Erst erschütterte eine Weltwirtschaftskrise das Land und darauf folgte eine 2 Jahre dauernde Dürreperiode. Das führte zu immensen Ernteausfällen, was die Lebensmittelpreise drastisch in die Höhe trieb.
  • Die Regierung war gezwungen einzugreifen. Ein riesiges Modernisierungsprogramm trat in Kraft, die grüne Revolution war geboren.
  • Durch den Einsatz mineralischer Düngemittel, Monokulturen, Hochleistungssaatgut und Pflanzenschutzmittel konnten die Erträge um ein vielfaches gesteigert werden. Außerdem wurde die Bewässerung großer Flächen gewährleistet, durch Brunnen, Kanäle und Staudämme.

Die Nachteile der Modernisierung

  • Die landwirtschaftliche Produktionssteigerung war ein Erfolg! Doch die grüne Revolution hatte nicht nur Vorteile. Die neuen landwirtschaftlichen Verhältnisse führten dazu, dass die Monokulturen anfälliger für Schädlinge wurden, die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens zerstört wurde und die Sortenvielfalt der Getreidearten dramatisch zurückging.
  • Außerdem führte diese Umstellung auch zu einer Abhängigkeit der Bauern von den Chemie- und Agrarkonzernen. Denn von diesen mussten sie ihr Saatgut und ihren Dünger beziehen. Die Anschaffungen der erforderlichen Maschinen und Düngemittel konnten sich gerade die kleinen Bauern kaum leisten. Viele verschuldeten sich hoffnungslos, konnten aber nicht die Erträge liefern, die sie gebraucht hätten. 
  • Es folgte ein Selbstmord Boom unter den Kleinbauern in Indien. 10.000 Kleinbauern und mehr nahmen sich jährlich das Leben. Erschüttert über diese Zustände versuchte die indische Regierung das Ruder rumzureißen und startete ein Entschuldungsprogramm über 15 Milliarden Dollar. Damit sollten vor allem die Kleinbauern entlastet werden. Deswegen wurden die Schulden nur von denen übernommen, die unter 2 Hektar Land besaßen. Außerdem wurden neue Arbeitsplätze auf dem Land geschaffen, die als Alternative für die Landwirtschaft genutzt werden konnte. Doch für viele war auch das nicht genug.
  • Bis heute ist die Lage vieler nicht wesentlich besser geworden. Nahrungsknappheit herrscht nach wie vor. Experten fordern eine nachhaltige Grüne Revolution. Dazu soll vor allem die Produktivität gesteigert werden, da fruchtbares Land rar geworden ist.
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