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Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation - Wissenswertes

Geld verleiht Macht.
Geld verleiht Macht.
Das Zitat: "Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht, wer dessen Gesetze macht." stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es wird dem Gründer der Bankendynastie Rothschild zugeschrieben. Vielleicht lohnt es sich, wenn Sie sich ein Bild von diesem machen und einmal über die Bedeutung seines Ausspruchs nachdenken.

Die Auslegung von "Gib mir die Kontrolle über das Geld"

  • Mayer Amschel Rothschild wurde am 23. Februar 1744 in Frankfurt am Main geboren. Sie werden häufiger lesen, dass er aus einem Getto stammte. Damit sollten Sie nicht einen Slum verbinden. Rothschild war Jude und in der damaligen Zeit lebten diese in den meisten Städten in abgeschlossen Bereichen und mussten sich strengen Regeln unterwerfen. Die Familie war keineswegs arm, allerdings lebten alle Juden in dem Getto unter denkbar schlechten Bedingungen.
  • Mayer Amschel Rothschild genoss für die damalige Zeit eine gute Ausbildung und besuchte Schulen in Frankfurt und Fürth. Außerdem war er in jungen Jahren in der Firma Oppenheimer in Hannover tätig.
  • Als er mit 20 Jahren nach Frankfurt zurückkehrte, arbeitete er als Münz- und Antiquitätenhändler. Sein Vermögen wuchs durch diese Tätigkeit und auch durch eine Heirat. In dieser Zeit entstanden auch Kontakte zu Fürstenhäusern.
  • Ab 1790 verlagerte sich seine Geschäftstätigkeit immer mehr in das Bankgeschäft. Er verlieh auch im großen Stil Geld an nichtjüdische Familien. Ab 1800 gelang es ihm, auch diesen Geschäftszweig auf Fürstenhäuser auszudehnen.
  • Den Durchbruch dürfte das Jahr 1806 gebracht haben, als der Kurfürst von den Franzosen aus Kassel vertrieben wurde, aber ein großer Teil seines Vermögens vor den Franzosen gerettet werden konnte und dem Bankier zur Verwaltung überlassen wurde.
  • Später knüpfte Rothschild weitere Kontakte zu anderen Fürstentümern. So verwaltete er Vermögen für den Johanniterorden und die Familie Thurn und Taxis, aber auch für den Rheinbund, der Napoleon verbunden war.
  • So dürfte es auch zu dem Zitat  "Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht, wer dessen Gesetze macht." gekommen sein. Offensichtlich machte Rothschild keine Unterschiede, wenn es um die Vermögensverwaltung ging. Sie können den Satz also als Gleichgültigkeit gegenüber der Obrigkeit interpretieren.
  • Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass er seinen Einfluss geltend machte, um die Situation der Juden in Frankfurt zu verbessern. Schließlich gelang es ihm sogar, die Gleichstellung von Juden und anderen Frankfurter Bürgern zu erreichen. Die konnte er sicher nur erreichen, weil er über sien Geldgeschäfte eine gewisse Machtposition erreicht hatte.

Einer Nation den Willen aufzwingen

  • Den Satz, dass es nicht interessiert wer Gesetze macht, wenn man die Kontrolle über die Finanzen hat, können Sie als Ausdruck von Gleichgültigkeit auffassen, denn Rothschild machte mit jedem Geschäfte, ohne sich darum zu kümmern, welche Regelungen in dem jeweiligen Staat herrschten. Aber an der Emanzipation der Frankfurter Juden können Sie sehen, dass es auch eine andere Interpretationsmöglichkeit des Satzes gibt. Demnach verhält es sich so, dass Sie, wenn Sie die Kontrolle über das Geld einer Nation haben, auch über die Gesetze in dem Staat bestimmen können.
  • In der heutigen Zeit wird der Satz immer mehr in Richtung "Geld regiert die Welt" ausgelegt. Besonders die hohe Staatsverschuldung zeigt deutlich, wie abhängig Nationen von Geldgebern sind. Denken Sie nur an die Auflagen, die Staaten wie Irland, Griechenland und Spanien gemacht werden, immer mit der Drohung, dass es sonst keine weiteren Kredite mehr gibt. Diese Kredite wiederum sind in erster Linie notwendig, um den Kreditgebern Zinsen für bereits gewährte Kredite zahlen zu können.
  • Henry Kissinger hat einmal gesagt, dass wer die Kontrolle über Nahrungsmittel habe, auch das Volk kontrolliert. Wer Kontrolle über das Erdöl hat, kann Nationen kontrollieren. Wenn jemand die Kontrolle über das Geld hat, regiert er die Welt.

Es ist schwer zu sagen, wie Rothschild seinen Satz damals gemeint hat, denn bei ihm sind beide Interpretationsmöglichkeiten möglich. Aber die spätere Geschichte zeigt, dass wer über das Geld bestimmt auch über die Geschicke von Nationen bestimmen kann.

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