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Gewinn vor Steuern - der Begriff einfach erklärt

Gewinn vor Steuern ist für Steuererklärungen relevant.
Gewinn vor Steuern ist für Steuererklärungen relevant. © Dieter_Schütz / Pixelio
Was ein Steuerberater so alles an Fachbegriffen kennt und anwendet, kann wirklich beeindruckend sein. Dass der Normalbürger da oft nur Bahnhof versteht, sollte kaum verwunderlich sein. Wissen Sie beispielsweise, was der sogenannte Gewinn vor Steuern ist?

Gewinn vor Steuern

  • Der Gewinn vor Steuern für ein Unternehmen hängt von der Gewinn-und-Verlust-Rechnung der entsprechenden Firma ab. Vielleicht wissen Sie es schon: In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung stellt ein Unternehmen alle gewerblichen Einnahmen eines gegebenen Jahres den betrieblichen Ausgaben gegenüber. Von der Einnahmesumme wird die Ausgabesumme abgezogen, sodass sich aus jener Überschussrechnung der Jahresgewinn des Unternehmens ergibt.
  • Als den Gewinn vor Steuern können Sie sich also das gerade beschriebene Betriebsergebnis zuzüglich des Finanzergebnisses und des außerordentlichen Ergebnisses vorstellen. Vereinfacht bedeutet der Gewinn vor Steuern also den Jahresüberschuss des Unternehmens zuzüglich des Nettosteueraufwands.
  • Vielleicht ist für Sie dabei zudem wissenswert, dass verschiedene Rechnungsverfahren für die Gewinn-und-Verlustaufstellung bestehen, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können, somit zu einem unterschiedlichen Gewinn vor Steuern. So lässt sich beispielsweise das steuerrechtliche und das handelsrechtliche Verfahren anwenden.
  • Sinn der Errechnung von Gewinn vor Steuern ist die Gesamtgewinnermittlung des Unternehmens, auf deren Basis die Steuer schließlich festgesetzt werden kann. Mit anderen Worten heißt das für Sie, dass das Finanzamt aus dem Vorsteuergewinn nach der Gewinn-und-Verlust-Rechnung die Höhe der zu entrichtenden Jahressteuer ermittelt.
  • Sie können sich abschließend merken, dass die Rentabilität einer Firma an genau dem Vorsteuergewinn abgelesen werden kann. Ob ein Unternehmen finanziell lohnenswert ist oder nicht, lässt sich zwar bedingt auch aus dem Gewinn nach Steuern erkennen, jedoch ist die Aussagekraft bei Betrachtung der vorsteuerlichen Gewinnrechnung als höher einzuschätzen.

Earnings after taxes

  • Als Gegenteil zum Gewinn vor Steuern können Sie sich schlicht und einfach den nachsteuerlichen Gewinn eines Unternehmens vorstellen, zu Englisch die earnings after taxes. Auch hierfür bleibt die Gewinn-und-Verlustrechnung des Unternehmens maßgebend.
  • So errechnen Sie den Nachsteuergewinn aus dem oben beschriebenen Betriebsergebnis minus des Finanzergebnisses und abzüglich des zu entrichtenden Steuerbetrags. Kürzer meint earnings after taxes damit den Jahresüberschuss minus des Steueraufwands im Falle des konkreten Unternehmens.
  • Wie Sie nun bereits wissen, lässt sich die Rentabilität der Firma wenig aus dem Nachsteuergewinn erkennen, weil der entsprechende Gewinnbetrag mehr von Steuereffekten abhängt, als vom tatsächlichen Unternehmensumsatz. Wollen Sie zwei Unternehmen in ihrer Rentabilität vergleichen, so vergleichen Sie daher nie die earnings after taxes, sondern immer ihre vorsteuerlichen Gewinne.

Bei Ihrem nächsten Termin beim Steuerberater sollten Sie nun den Durchblick haben - zumindest bedingt was Gewinn- und Bilanzierungsrechnung betrifft.

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