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Gewinde M18x1,5 - Information zur Bezeichnung und Fertigung

Schneideisen mit Halter
Schneideisen mit Halter © Karl-Heinz_Laube / Pixelio
Das Gewinde M18x1,5 ist ein metrisches Feingewinde. Da es nicht zu den Regelgewinden nach DIN 13-1 gehört, wird in dieser Anleitung gezeigt, was die Bezeichnung M18x1,5 über das Gewinde aussagt und wie Sie selbst so ein Gewinde fertigen können.

Was Sie benötigen:

  • Standbohrmaschine
  • Bohrer d=16,5 mm
  • Kegelsenker
  • Gewindebohrer M18x1,5 mit Halter
  • Feile
  • Rundstahl d=18 mm
  • Schneideisen M18x1,5 mit Halter
  • Schneidöl

Das Gewinde M18x1,5 gehört zu den Feingewinden. Feingewinde erkennt man daran, dass meistens hinter der Gewindebezeichnung, hier "M18" noch ein "x-Zeichen" und eine weitere Zahl steht.

Was bedeutet die Bezeichnung Gewinde "M18x1,5"?

  • Das "M" in der Bezeichnung steht für "Metrisch". So wissen Sie, dass es sich um ein metrisches Gewinde handelt. Metrische Gewinde findet man an Schrauben oder Gewindestangen. Andere Abkürzungen für Gewinde sind z. B. "G" für Withworth oder Rohrgewinde, oder "Tr" für Trapezgewinde, das für Spindeln verwendet wird.
  • Die Zahl 18 gibt den Nenndurchmesser des Gewindes an.
  • Die Zahl 1,5 ist die Steigung des Gewindes. Das heißt, dass sich die Schraube bei einer Umdrehung 1,5 mm rein- oder rausdreht.
  • Befindet sich hinter der Bezeichnung "M18x1,5" noch ein "LH", handelt es sich um ein Linksgewinde. Die Schraube dreht man dann links herum rein. "LH" steht für "Left Hand".
  • Steht hinter einer Gewindebezeichnung keine Steigungszahl, handelt es sich um ein Gewinde, das nach DIN 13-1 genormt ist. Hier müssen Sie die Steigung einer Tabelle entnehmen.
  • Diese genaue Bezeichnung ist wichtig um die passende Mutter für das Gewinde zu finden. Es müssen alle Angaben übereinstimmen, um beide Teile miteinander verschrauben zu können.

Wie wird ein Innengewinde M18x1,5 gefertigt?

  1. Zuerst bohren Sie das Kernloch für das Gewinde. Der Bohrungsdurchmesser ist der "Nenndurchmesser des Gewindes" minus der "Gewindesteigung". Hier ist es also 18 mm minus 1,5 mm. So ergibt sich ein Kernlochdurchmesser von 16,5 mm. 
  2. Ist Ihre Gewindebohrung eine Sacklochbohrung, bohren Sie in etwa 10 - 15 % tiefer als Ihre benötigte Gewindetiefe.
  3. Danach senken Sie die Bohrung mit dem Kegelsenker etwa 1,5 mm tief an. Die Tiefe entspricht der Gewindesteigung.
  4. Jetzt können Sie mit einem Gewindebohrer "M18x1,5" das Gewinde schneiden. Benutzen Sie einen Werkzeughalter und drehen Sie den Bohrer senkrecht und langsam in die Bohrung. Drehen Sie den Bohrer nach jeder Umdrehung kurz in die Gegenrichtung, um den Span zu brechen. Während  des Schneidevorgangs müssen Sie ausreichend mit Schneidöl schmieren.
  5. Es gibt auch Gewindeschneider, die aus bis zu drei Bohrern bestehen. Diese sind dann mit Ringen am Schaft markiert. Benutzen Sie hier zuerst den Vorschneider mit einem Ring, dann benutzen Sie den zweiten Vorschneider mit 2 Ringen und zum Schluss den Fertigschneider mit keinem Ring.

Wie wird ein Außengewinde M18x1,5 hergestellt?

  1. Für ein Außengewinde benötigen Sie einen Rundstahl, der dem Nenndurchmesser des Gewindes entspricht. Für das M18 x1,5 Gewinde hat der Rundstahl einen Durchmesser von 18 mm.
  2. Feilen Sie an einer Kante des Rundstahls eine Phase an die ca. 1,5 mm hat.
  3. Spannen Sie den Rundstahl senkrecht in einen Schraubstock ein. Dann setzen Sie Ihr Schneideisen M18x1,5 in den Halter und setzen es waagrecht auf den Rundstahl auf. 
  4. Machen Sie nun etwa eine Umdrehung, bis das Schneideisen greift und kontrollieren, dass es gerade auf dem Rundstahl sitzt.
  5. Nun schmieren Sie den Rundstahl mit Schneidöl ein und drehen das Schneideisen langsam im Uhrzeigersinn. Auch hier müssen Sie nach jeder Umdrehung kurz in die Gegenrichtung drehen, um den Span zu brechen.
  6. Wenn sich Ihr fertiges Außengewinde schwer mit dem Innengewinde verschrauben lässt, können Sie Schritt 5 wiederholen.

Im Maschinenbau der heutigen Zeit werden Gewinde mit hochmodernen CNC Dreh- und Fräsmaschinen in Sekundenbruchteilen hergestellt. Aber es ist auch heutzutage nichts Falsches daran, das Wissen zu haben, es auch ohne moderne Technik zu schaffen.

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