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Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung einfach erklärt

Werte sind nicht gleich verteilt.
Werte sind nicht gleich verteilt.
Häufig gibt es Klagen darüber, dass die Vermögensverteilung keine gerechte sei und die Einkommensverteilung nicht fair sei. Woher kommen diese Überzeugungen und welche Ansätze existieren für eine soziale Verteilung von Vermögenswerten?

Gerechtigkeit und Gleichheit sind zwei verschiedene Dinge, was auch vor dem Hintergrund der Einkommensverteilung zutrifft. Es geht nicht darum, dass alle das Gleiche verdienen, sondern um eine Wahrung von gewissen Relationen.

Warum eine Vermögensverteilung nicht als gerechte Lösung erscheint

Bei der Beurteilung der Einkommens- und Vermögensverteilung spielen viele Aspekte eine Rolle; das sind etwa die eigene Vorstellung zum Einkommen, gesellschaftliche Phänomene (Arbeitslosigkeit, gering bezahlte Anstellungen) als auch allgemeine Wertvorstellungen darüber, wie Dinge in einer Gesellschaft verteilt sein sollten.

  • Ein Grund für die Wahrnehmung, dass die vorhandenen Verhältnisse keinen gerechten sind, ist die eigene Perspektive. Viele Personen haben bestimmte Vorstellungen darüber, wie viel andere verdienen sollten, Ausgangspunkt ist dabei meistens die eigene Einkommenssituation.
  • Dabei erfolgt ein Vergleich mit anderen Personen, die entweder real vorhanden (z.B. Nachbarn, Freunde, Verwandte) oder nur medial bekannt sind (z.B. aus Zeitungen, Film und Fernsehen).
  • Dabei werden auch Aufwand und Nutzen beurteilt; die Wahrnehmung, dass jemand mehr verdient, aber auch mehr arbeitet, wird häufig als gerecht empfunden. Das Empfinden mangelnder Gerechtigkeit tritt meist erst dann auf, wenn der Eindruck entsteht, dass andere unverschuldet sehr wenig verdienen oder - scheinbar ohne entsprechende Gegenleistung - sehr viel erhalten.
  • Bei der Vermögensverteilung gibt es aber eine Ausnahme, die als Glückspilzphänomen bezeichnet werden kann. Gemeint ist damit, dass Gewinne (z.B. Lottogewinne) nicht als Widerspruch zu einer gerechten Verteilung gesehen werden. Hier gönnen viele den Gewinnern ihr Vermögen eher, als wenn jemand beruflich viel verdient, ohne scheinbar entsprechend viel zu arbeiten.

Ansätze für eine andere Verteilung des Einkommens

  • In vielen Gesellschaften haben sich Ansätze herausgebildet, um die Einkommens- und Vermögensverteilung etwas gerechter werden zu lassen. Dazu gehören auch Sozialabgaben und Steuern, mit deren Hilfe Gemeinschaftsprojekte oder Ausgaben eines ganzen Landes finanziert werden bzw. bestimmte Sozialleistungen allen zugänglich gemacht werden sollen.
  • Auch die Idee des Grundeinkommens verfolgt dieses Ziel. Dabei sollen einige Sozialleistungen (z.B. Arbeitslosengeld) wegfallen, stattdessen soll aber jedem Bürger ein Grundeinkommen gezahlt werden. Dieser Ansatz wird in verschiedenen Parteien diskutiert, bisher aber noch nicht konkret angedacht oder gar umgesetzt.
  • Eine teilweise Umsetzung hingegen ist beim Mindestlohn erfolgt. Hier sollen Ungerechtigkeiten in der Vermögensverteilung bei sehr schlecht bezahlten Jobs dadurch behoben werden, dass in bestimmten Branchen festgelegt wird, wie viel Angestellte mindestens verdienen sollten, um dadurch die Löhne gerechter zu gestalten. Einen Mindestlohn gibt es bisher etwa im Elektro- und Dachdeckerhandwerk.

(Stand Mai 2013)

helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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