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Generation X und Y - Merkmale und Unterschiede

X und Y sind die Abkürzungen für zwei Generationen mit unterschiedlichen Zielen und Idealen.
X und Y sind die Abkürzungen für zwei Generationen mit unterschiedlichen Zielen und Idealen.
Sie stehen zwischen den Babyboomern, der Jahrgänge vor dem großen Pillenknick und der Generation Z, den Digital Natives - Generation X und Y.

Alle Menschen sind Teil einer bestimmten Generation. Besondere Lebensumstände und Ereignisse, wie Krieg oder technischer Fortschritt, prägen und verbinden die Mitglieder dieser einzelnen soziologischen Gruppen. Da verschiedene Generationen Unterschiedliches erleben, gibt es große Unterschiede zwischen Ihnen. Im Folgenden sollen zwei aufeinanderfolgende Generationen unserer Zeit genauer unter die Lupe genommen werden.

Die Generation X - Kinder der 60er und 70iger Jahre

Bei der Generation X handelt es sich um die Bevölkerungsgruppe, deren Mitglieder in den 60er- und 70er-Jahren geboren wurden. Sie folgen auf die Generation der Baby-Boomer und werden von den später geborenen Mitgliedern der Generation Y abgelöst.

Der Begriff Generation X geht unter anderem auf den Roman "Generation X" von Douglas Coupland aus dem Jahr 1991 zurück. In diesem Buch werden die wesentlichen Merkmale dieser Bevölkerungsgruppe innerhalb einer fiktiven Geschichte aufgezählt und erklärt.

Auch die gleichnamige Fotoreportage von Robert Capa aus den 50er-Jahren hat den Namen schon früh mitgeprägt. Hier ging es allerdings noch lediglich um die Nachkriegs-Geborenen. Darüber hinaus gibt es noch eine berühmte soziologische Studie, die diesen Titel trägt. In dieser haben Hamblett und Deverson in den 60ern eine Jugendbewegung dieser Generation, die Rocker und Mods, untersucht.

Die Generation X, womit ursprünglich eine namenlose Generation gemeint war, wird auch "Lost Generation" genannt. Zu ihr gehören die Unterkategorien "68er-Generation" und "Generation Golf".

Es ist die erste Bevölkerungsgruppe, die ganz ohne verheerenden Krieg und dessen Auswirkungen aufgewachsen ist. Dennoch muss sie erstmals mit weniger Wohlstand und ökonomischer Sicherheit umgehen, als ihre Eltern.

Dabei erschaffen sie ein neues Wertesystem, das weitaus weniger auf der Anhäufung von materiellem Besitz und Statussymbolen beruht. Als zentraler Begriff für diese Generation steht eine Konsumverweigerung, die die Generation davor nicht kannte. Arbeiten ist für sie nur ein nötiges Übel, um den Lebensunterhalt zu sichern. Vorankommen ist ihnen dabei wichtig.

Generation Y - Jahrgänge 1980 - 95

Die Generation Y umfasst die Jahrgänge 1980 bis 1995, die zwischen 1990 und 2010 Teenager waren. Sie folgt auf die Generation X und wird von den Digital Natives, der Generation Z, abgelöst.

Der Begriff Generation Y leitet sich schlicht und einfach davon ab, dass Y im Alphabet auf X folgt. Es handelt sich also um die nach der Generation X Geborenen. Klaus Hurrelmann beschrieb sie 2014 ausführlich in "Die heimlichen Revolutionäre - Wie die Generation Y unsere Welt verändert".

Aufgrund Ihrer Jugend um die Jahrtausendwende werden die Ypsiloner auch Millenials genannt. Weitere Namen sind "Generation Maybe" oder auch "Generation Why", da Y im Englischen "Why" ausgesprochen wird.

Ihre Mitglieder sind in der Mehrheit gut ausgebildet und außerordentlich technikaffin. Denn sie sind mit Internet und mobiler Kommunikation groß geworden. Sie zeichnen sich durch Optimismus und Selbstbewusstsein aus. Ein Job ist für sie nicht nur ein Job. Er muss ihnen Erfüllung bringen und gleichzeitig genug Freiraum für Freizeit und Familie lassen. Sinnsuche und Work-Life-Balance sind die für diese Personengruppe entscheidenden Begriffe.

Beide Generationen im Vergleich

Ob Couplands Generation X oder die von Soziologen und Medien benannte Nachfolgegeneration Y: Beide stehen sich näher, als bei den zahlreichen Unterschieden zu erwarten ist. Denn sie müssen miteinander arbeiten und leben. Es handelt sich bei deren Mitgliedern nämlich mitunter um Eltern und Kinder, ältere und jüngere Kollegen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Während die Generation Y selbstverständlich mit dem großen Terroranschlag in New York, der Finanz- und Eurokrise aufgewachsen ist, verbrachte die Generation X ihre Jugend im Kampf gegen die spießigen Eltern und das Establishment. Die Ypsiloner sind die allgegenwärtige Unsicherheit längst gewohnt, machen das Beste daraus und haben gelernt zu improvisieren.

Die Vereinbarkeit von Job und Familie ist dabei für die Ypsiloner ein entscheidendes Ziel. Damit stellen sie sich perfekt auf den sich verändernden Arbeitsmarkt ein. Denn feste Stellen und ein Arbeitgeber bis zur Rente gehören der Vergangenheit an, die die Ixer eher gewohnt sind.

Die Ypsiloner sind flexibel und finden sich zurecht. Dabei bedeutet für sie der Beruf Selbstverwirklichung und nicht Mittel zum Zweck. Die typischen Burnout-Kandidaten, die krampfhaft in ihrem Unternehmen bleiben wollen, sind die Ixer.

Individualität ist das Stichwort für die Generation Y. Daher werden sie auch als "Egotaktiker" bezeichnet. Dazu gehören auch die tägliche Präsenz in sozialen Netzwerken und die verschwindende Trennung zwischen online und offline. Im gesamten Leben, ob privat oder im Beruf, sind sie immer erreichbar.

Die Generation X musste gegen ihre Eltern aufbegehren. Politisches Engagement und Durchhaltevermögen steht für sie ganz oben auf der Liste.

Entgegen herrschender Vorurteile seitens der Ixer spielt Politik auch im Leben der Generation Y eine Rolle. Doch sie protestieren auf stillere, aber nicht weniger wirkungsvolle Weise. Das beweist beispielsweise die Bewegung "Occupy Wallstreet". 

Die Verlierer der Generation X konnten die angestrebte Auflösung der klassischen Rollenverteilung nicht erfüllen und finden sich auf dem schnell fluktuierenden Arbeitsmarkt nicht mehr zurecht. Die Verlierer der Generation Y werden nicht umsonst als "Generation Chips" bezeichnet: Übergewicht ist in dieser Generation ein immer aktuelles Thema ein.

X und Y sind zwei unterschiedliche Generationen, die über den Generationenkonflikt und die gegenseitigen Vorurteile hinwegkommen sollten. Denn sie können viel voneinander lernen: Wo dem einen etwas Durchhaltevermögen nicht schadet, kann dem anderen etwas Umdenken zur Flexibilität helfen. Auf diese Weise können sie gut zusammen leben und arbeiten.

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