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Generalbass - Erklärung

Lange Zeit wurde der Generalbass auf dem ausgeführt
Lange Zeit wurde der Generalbass auf dem ausgeführt
Das Zeitalter des Generalbasses liegt zwischen dem Ende des 16. Jahrhunderts und der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Musik, welche um diese Zeit entstand, wird heute Barockmusik genannt. Die bekanntesten Komponisten in dieser Musikepoche heißen Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi und Georg Philipp Telemann. Der Generalbass wird auch oft Basso continuo genannt. Es handelt sich um einen fortlaufenden ununterbrochenen Bass.

Warum war der Generalbass so wichtig?

Vielleicht fragen Sie sich nun, warum der Generalbass so wichtig war?

  • Ein Musikstück besteht nicht nur aus einer schönen Melodie. Diese muss durch andere Instrumente oder Stimmen begleitet werden. Hinzu kommt dann noch das Anspruch, dass alles auch noch „harmonisch“ klingen soll.
  • Der Generallbass bildete zur Zeit von Bach das harmonische Gerüst, welches alles zusammenhält. Dies war vor allen Dingen in der Vokalmusik nötig. Als Beispiel soll hier eine Motette von Johann Sebastian Bach gelten.
  • Ein Stück in dem der Generalbass angewandt wurde erkennen Sie vor allen Dingen an zwei Kriterien: Erstens stammt dies aus der Zeit der Barockmusik und zweitens befinden sich unterhalb der Bassnoten arabische Ziffern. Diese waren der Schlüssel zum Generalbass. Anhand der Ziffern wussten die Musiker, welche Akkorde sie mit der rechten Hand spielen mussten, während sie mit der linken Hand die aus Noten bestehende Basslinie spielten.
  • Die Realisierung der Akkorde blieb allerdings dem Musiker überlassen. Es handelte sich hierbei um ein „freies Spiel“, oder Improvisieren, welches auch heute im Jazz regelmäßig praktiziert wird.
  • Sicherlich denken Sie nun sofort an Gitarrengriffe, welche ja auch lediglich aus Buchstaben und Zahlen bestehen. Die Musiker wissen aber trotzdem, welche Griffe auszuführen sind. Tatsächlich ist das Prinzip genau das Gleiche. Gitarrengriffe sind also nichts weiter als eine andere Form des Generalbasses. 
  • Nur war der Generalbass viel komplexer, als die Gitarrengriffe. Schon von den Musikern vor Bach wurde verlangt, dass sie nicht nur in der Lage sind eine Melodie zu spielen, sondern diese auch zu begleiten. Aus diesem Grund waren diese Musiker sehr umfassend ausgebildet.

Cembalo, Orgel und der Generalbass  

Das Erste bedeutende Werk, welches mit einem bezifferten Bass versehen war, waren die Psalmen Davids von Heinrich Schütz. 

  • Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung des Generalbasses war die Harmonielehre, welche der Franzose Jean-Philippe Rameau 1726 veröffentliche.
  • Ausgeführt wurde der Generalbass in erster Linie von der Orgel oder dem Cembalo. Aber auch Laute und Gitarre kamen dafür vereinzelt zum Einsatz. 
  • In einem Orchester hatte das Cembalo lange Zeit lediglich begleitende Funktion. Es war Bach, der es aus dieser Rolle herauslöste und ihm z. B. in seinem 5. Brandenburgischen Konzert einen umfangreichen Solopart anvertraute, aber auch 6 Solokonzerte für Cembalo komponierte.
  • Etwa um die Mitte des 18. Jahrhunderts kam das Generalbassspiel wieder aus der Mode. Musikalisch hatte ein stilistischer Wandel eingesetzt. Es ging nun nicht mehr um strenge Formen, sondern um das Streben nach einer neuen Leichtigkeit.
  • Hinzu kommt, dass sich die Musik weiterentwickelt hatte und somit gab es harmonische Neuerungen, für welche sich der Generalbass nicht mehr eignete.

Heutzutage wird der klassische Generalbass nur noch in der Barockmusik verwendet. Diese ist vor allen Dingen wegen der sogenannten "historischen Aufführungspraxis" in den letzten Jahrzehnten immer beliebter geworden. Dank Musikern und Ensembles welche diese Musik pflegen, wurde der Generalbass, der lange Zeit totgeschwiegen wurde, wieder zum Leben erweckt. 

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