Alle Kategorien
Suche

Gehalt als Volontär - Wissenswertes zu den Verdienstmöglichkeiten bei Zeitungshäusern

Volontäre sind bei Vorkenntnissen besonders gern gesehen und gut bezahlt.
Volontäre sind bei Vorkenntnissen besonders gern gesehen und gut bezahlt.
Ein Volontär ist bei einer Zeitung gewissermaßen ein journalistischer Auszubildender. Auch bei TV-Sendern, im PR-Bereich oder in Online-Redaktionen sind Volontariate üblich und gefragt. Das Gehalt ist dementsprechend schwer verhandelbar, doch hat der Deutsche Journalisten-Verband mit dem Bundesverband deutscher Zeitungsverleger eine tarifliche Vereinbarung über den Verdienst eines Volontärs getroffen.

Es kommt darauf an, wo Sie Volontär sind

  • Auch wenn der Journalismus ein Berufszweig ist, so kann Ihr Gehalt dennoch unterschiedlich sein - je nachdem, in welchem Haus Sie beschäftigt sind, wie Sie dort eingestuft werden und vor allem, was Ihnen dort beigebracht wird. Zwar existiert eine tarifliche Vereinbarung, doch sind Ihrem Arbeitgeber, also dem Haus, in dem Sie Volontär sind, die Bewertung der Bezugsgrößen, nach denen er Ihr Gehalt bemisst, weitgehend freigestellt.
  • Dementsprechend kann und wird es Ihnen wahrscheinlich widerfahren, dass Sie für eigentlich qualifizierte Arbeit doch nach unterstem Tarif bezahlt werden. Der Tarif wird von Ihrem Arbeitgeber zum Beschäftigungszeitraum, den Ausbildungsinhalten, aber auch zu Ihren bisherigen Qualifikationen (beispielsweise journalistische Vorerfahrung oder der Qualität Ihres Studienabschlusses) ins Verhältnis gesetzt.
  • Auf diese Weise kann der Verdienst zweier Personen, der zudem nach Alter als auch nach Ausbildungsjahr gestaffelt ist, im selben Haus für dieselbe Leistung durchaus unterschiedlich hoch sein. Bei Zeitungshäusern kann Ihr Gehalt auf diese Weise zwischen 1.500 und 1.900 Euro liegen. Andere Medienunternehmen, wie etwa Rundfunk - und Fernsehsender, zahlen zwischen 1.000 und 2.000 Euro.

Seriöse Arbeitgeber bezahlen auch ein seriöses Gehalt

  • Der Deutsche Journalisten-Verband beklagt, dass kleine Medienunternehmen mit undurchsichtigen Inseraten in Jobbörsen diese Möglichkeit vielfach nutzen würden, um Dumpinglöhne umzusetzen und auf diese Weise Volontäre zu "schlecht bezahlten Dauerpraktikanten" degradieren würden.
  • In der Praxis würden so zwischen 500 und 1.000 Euro als Gehalt angeboten, aber vielfach ein unbezahltes Praktikum vorab verlangt. Eine solche "Schmalspurausbildung" bilde letztlich nicht für den Beruf, sondern nur für die Verwendbarkeit im jeweiligen Unternehmen aus. So sollten Sie also im Printbereich möglichst nach Angeboten der tarifgebundenen Tageszeitungen suchen.

So erhöhen Sie Ihre Chancen im "Stellenkampf"

  • Das Problem: Tageszeitungen können sich so ihre Bewerber oft aussuchen und so bleiben viele potenzielle Volontäre auf der Strecke und haben fast keine andere Chance, als sich auf Dumpingangebote einzulassen, oder als freie Journalisten ihr Handwerk im "Learning-by-Doing"-Verfahren zu erlernen.
  • Ein Lösungsansatz für angehende Journalisten: Machen Sie sich zum Experten in einem oder mehreren Gebieten. Ein Schreibtalent ist eine schöne Sache, aber das haben viele. Versuchen Sie also, Fachkenntnisse in einem Ressort zu erwerben, um sich so einzigartig zu machen. Widerstehen Sie dabei aber Trends. Dieser Begriff stammt nicht umsonst vom Mittelhochdeutschen "trendeln"="kreiseln" - Trends kommen, gehen und kommen wieder.
  • Zwar sind Germanisten als Sprachwissenschaftler im Allgemeinen, laut den Studienberatern der Arbeitsagentur, prädestiniert für schreibende Berufe, aber der Politikwissenschaftler besitzt dazu die Kenntnisse in seinem Metier. Der Volkswirt hat Vorteile in Ökonomie und kann hier aus fachmännischer Perspektive schreiben, anstatt sich mühsam in sein Ressort einzuarbeiten. Nebenbei sind Sie dadurch gegenüber den "reinen Schreibern" bei einer Bewerbung wahrscheinlich im Vorteil.
Teilen: