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Gardinen nähen leicht gemacht - Anleitung

Sie paßt gut zur Fensterdekoration, oder?
Sie paßt gut zur Fensterdekoration, oder?
Wenn Sie wissen, wie eine Nähmschine funktioniert, dann ist das Nähen von Gardinen eine sehr einfache Angelegenheit. Hierbei kommt es nicht so sehr auf Ihre schneiderischen Fähigkeiten an - es werden ja lediglich lange, gerade Nähte genäht, sondern vor allem auf genaues Abmessen und Abstecken.

Was Sie benötigen:

  • Nähmaschine
  • Zentimetermaß
  • Stecknadeln oder Kreidepuster
  • Kräuselband
  • ggf.Bleiband

Vorbereitung - wie viel Stoff Sie für Gardinen benötigen

  • Entscheidend ist, dass Sie sich vorher überlegen, wie der Faltenwurf Ihrer Gardine später aussehen soll. Davon ist nämlich die benötigte Stoffmenge abhängig. Früher hat man gesagt, für den schönen Fall einer Gardine braucht man etwa die zweieinhalbfache Fensterbreite. Wenn Sie eine einfache, gleichmäßige Fältelung haben wollen, stimmt das auch etwa. Hierfür genügt normales Universalkräuselband, welches Sie selbst lockerer oder stärker zusammenziehen und damit die fertige Gardine an Ihre Fensterbreite anpassen können.
  • Einen genaueren und auf unterschiedliche Stoffqualitäten abgestimmten Faltenwurf erhalten Sie, wenn Sie Faltenband verwenden. Je nach Anzahl der Falten und Abstand der Raffung wird die jeweils benötigte Stoffmenge dafür immer in Prozent angegeben (Beispiel: 200%=doppelte Stoffbreite).
  • Dementsprechend rechnen Sie die benötigte Stoffbreite aus. Die Länge Ihrer Gardine ermitteln Sie durch Ausmessen von der Gardinenstange abwärts bis zum Fensterbrett oder zum Boden, je nachdem, wie Sie Ihre Gardine haben möchten. Sie brauchen oben und unten einen Stoffumschlag für einen sauberen Abschluss oder auch für einen Tunnel, durch den Sie unten ggf. ein Bleiband ziehen können, also geben Sie einige Zentimeter zu.
  • Wenn Sie Stores nähen möchten, dann werden Sie auf den Stoffballen Gardinenstoff in verschiedenen Höhen finden. Hier ist der Stoff immer in der entsprechenden Höhe auszusuchen und die benötigte Breite wird dann vom Stoffballen abgeschnitten.
  • Bei Stoffen für Vorhänge/Übergardinen/Schals ist das anders - Dekostoffe liegen im Allgemeinen nicht in verschiedenen Höhen auf dem Ballen, sondern in der Breite, und zwar nur in einer Breite von 1,40 bzw.1,50 Meter. Wenn Sie breite Fenster haben und die Schals nicht nur zur Dekoration, sondern zum Zuziehen (mit Faltenwurf) haben wollen, dann müssen Sie hierfür mehrere Bahnen aneinander nähen. Durch den Faltenwurf verschwinden aber später die Längsnähte.
  • Ein Beispiel: Ihre Dekorationshöhe beträgt 2,80m, die Gardinenleiste reicht von Wand zu Wand und ist 3m lang. Ihr gewähltes Faltenband erfordert 200% Stoffmenge. Fall Eins: Sie möchten einen Store. Dann suchen Sie sich einen aus, der mindestens 3m hoch ist (2,80m plus Nahtzugabe) und lassen sich vom Ballen ca. 6 Meter abmessen. Fall Zwei: Sie möchten zwei Vorhangschals, die im ausgewählten Faltenwurf komplett zum Zuziehen ausreichen. Sie brauchen insgesamt 6m Stoff in der Breite, Ihr ausgewählter Dekostoff liegt 1,50m breit, dann müssen Sie also jeweils zwei Bahnen aneinander nähen - das bedeutet, Sie brauchen 4x die Höhe von 3m (2,80 plus Nahtzugabe), müssen also 12m Stoff kaufen.

Nun nur noch nähen

  • Wenn Sie Ihren Stoff und das richtige Faltenband gekauft haben, kann es losgehen. Wie beim Ausrechnen der Stoffmenge besteht auch hier wieder ein Unterschied bei der Abfolge der Arbeiten zwischen Store und Vorhangschal.
  • Der Store-Stoff ist an der unteren Kante bereits versäubert (manches Dekor befindet sich ja auch nur unten auf der Gardine). Das bedeutet, Sie sollten noch einmal ganz genau die Höhe ausmessen, die die fertige Gardine haben soll, denn davon ist abhängig, ob Sie sie ggf. oben noch etwas kürzen müssen oder es genügt, beim Aufnähen des Faltenbandes den Stoff einmal umzuschlagen und dadurch gleichzeitig den oberen Rand zu versäubern.
  • Das Faltenband wird glatt mit zwei Nähten auf den oberen Gardinenabschluss genäht, und wenn Sie die Gardine so weit umschlagen, dass die unversäuberte Kante zwischen diese beiden Nähte gelangt, dann können Sie das Umnähen/Versäubern und Aufnähen des Faltenbandes damit in einem Schritt erledigen.
  • Bei Ihren Vorhangschals gehen Sie anders vor: Da der Stoff in der Breite lag, können Sie zunächst die jeweils zwei Bahnen einfach aneinander nähen, da die Ränder bereits versäubert sind. Der obere Abschluss mit dem Faltenband ist von der Stoffqualität abhängig. Haben Sie einen schweren Stoff gewählt, dann sollten Sie vor dem Aufnähen des Faltenbandes die Kante doppelt umschlagen und abstecken oder heften - und zwar in etwas mehr als der Höhe des Faltenbandes, damit dann das Faltenband auf die doppelte Lage Stoff genäht werden kann. Das hält das Gewicht des fertigen Vorhangs besser.
  • Ziehen Sie nach dem Aufnähen das Faltenband zusammen, bringen die Aufhänger für die Gardinenschiene an und hängen die Vorhänge auf. Stecken Sie dann unten die Länge der Vorhänge ab, berücksichtigen Sie die Nahtzugabe für den Umschlag bzw. den Tunnel, wenn Sie denn vorhaben, ein Bleiband einzuziehen. Bei manchen Stoffen empfiehlt sich das für einen schönen Fall. Nun brauchen Sie nur noch unten umzunähen.
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