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Frühjahrsdepression - wie Sie ihr entgegenwirken

Frühjahrsdepression ist die Folge von Lichtmangel und Wetterumstellungen.
Frühjahrsdepression ist die Folge von Lichtmangel und Wetterumstellungen.
Wer im März bis Juni unter Traurigkeit und Lustlosigkeit leidet, könnte von einer Frühjahrsdepression befallen sein. Sonne und Bewegung können helfen.

Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit

Wenn Sie in den Frühlingsmonaten unter Müdigkeit und Antriebslosigkeit leiden, sind dies Anzeichen einer Frühjahrsmüdigkeit. Frühjahrsmüdigkeit und Frühjahrsdepression kommen in Breiten vor, in denen Sommer und Winter großen Licht- und Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.

Unter Frühjahrsmüdigkeit versteht man eine verringerte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Mattigkeit, die bei Frühlingsbeginn im März und April auftritt und etwa zwei Wochen andauert. Dazu können Gereiztheit, Schwindel, Kopf- und Gliederschmerzen kommen. Über die Hälfte der Deutschen leiden einer Umfrage der Hildesheimer Wickert-Institute zufolge unter dieser Frühjahrsmüdigkeit.

Die genauen Vorgänge, die zu der Müdigkeit führen, sind noch nicht vollständig geklärt. Der Körper muss sich im Frühjahr auf die neuen Licht- und Wetterverhältnisse umstellen. Eigentlich müsste die erhöhte Produktion des "Glückshormons" Serotonin und der Abbau des "Schlafhormons" Melatonin wach und munter machen. Scheinbar belastet diese Umstellung den Körper aber und macht müde. Der Körper braucht Zeit, um den Hormonhaushalt umzustellen.

Die Lustlosigkeit hängt außerdem mit einem Vitamin-D-Mangel zusammen. Vitamin D bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht. Damit wird er im Winter nicht verwöhnt, weshalb sich der Vorrat an Vitamin D über den Winter erschöpft. Vitamin D ist ein Faktor, der die emotionale Lage beeinflusst. Herrscht Mangel, sinkt die Stimmung. Mangelndes Sonnenlicht ist ein Faktor, der bei der Winterdepression eine Störung der "inneren Uhr" verursacht.

Im April sorgen die schwankenden Temperaturen für ein ständiges Eng- und Weitstellen der Hautblutgefäße. Dies belastet Kreislauf und vegetatives Nervensystem, was zu Müdigkeit führt.

Hilfe bei Frühjahrsmüdigkeit

Frühjahrsmüdigkeit begegnen Sie vor allem mit Licht und frischer Luft. Gehen Sie viel ohne Sonnebrille in die Sonne und bewegen Sie sich. Lange Spaziergänge, Radtouren und Joggen wirken der Müdigkeit entgegen und führen dem Körper Vitamin D zu.

Vorbeugend gehen Sie den Winter über einmal wöchentlich in die Sauna. Auf diese Weise bereiten Sie Ihren Kreislauf auf die bevorstehenden Temperaturschwankungen vor.

Wechselduschen über Arme und Beine regen den Kreislauf an und verbessern die Fähigkeit, sich an äußere Umstände anzupassen.

Keine gute Strategie ist verlängerter Schlaf. Zu viel Schlaf kann zu gesteigerter Müdigkeit führen und Depressionen begünstigen.

Vorsicht bei der Frühjahrsdepression

Die Frühjahrsdepression ist von der Frühjahrsmüdigkeit abzugrenzen. Sie ist das Ergebnis einer bestehenden oder latenten Depression und der Wetterumstellung im Frühling. Verschwinden Müdigkeit und Stimmungstief nicht nach zwei Wochen, sondern werden stärker, kann es sich um eine Frühjahrsdepression und damit um eine ernste psychische Erkrankung handeln.

Die Frühjahrsdepression geht mit den Symptomen einer Depression einher. Zu der Müdigkeit und der Antriebsarmut einer "normalen" Frühjahrmüdigkeit gesellen sich Interessenlosigkeit und Freudlosigkeit. Die Betroffenen fühlen sich allein und wertlos und haben Schuldgefühle. Es macht sich Hoffnungslosigkeit bis zur Verzweiflung breit. Die Symptome sind vielfältig und nicht jeder weist alle typischen Symptome auf.

Depressive sind im Frühjahr besonders selbstmordgefährdet. Die Gründe für die Statistik werden diskutiert. Einer der Gründe könnte sein, dass das neu erwachende Leben und die fröhlichen Menschen dem Betroffenen das Gefühl geben, noch mehr allein zu sein, weil er die Freude nicht teilen kann. Des Weiteren werden Hormonveränderungen oder Wetterfühligkeit diskutiert.

Die Frühjahrsdepression entsteht auf der Grundlage einer Depression. Besonders häufig sind Menschen mit endogener Depression betroffen. Das ist eine biologisch begründbare Form der Depression.

Depressionen gehören in die Hände eines Arztes oder Psychotherapeuten. Je früher Sie mit der Symptomatik zum Arzt gehen, desto besser sind die Heilungschancen. Depressionen werden schulmedizinisch mit Antidepressiva und anderen Medikamenten und verschiedenen Formen der Psychotherapie behandelt.

Unterschiede zwischen Frühjahrsmüdigkeit und -depression

Im Folgenden sehen Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen Frühjahrsmüdigkeit und Frühjahrsdepression aufgelistet.

  Frühjahrsmüdigkeit Frühjahrsdepression
Dauer etwa zwei Wochen deutlich länger als zwei Wochen
Ursache nicht vollständig geklärt, Zusammenhang mit Hormonhaushalt und Umstellung auf mehr Licht entsteht auf der Grundlage einer bestehenden Depression
Symptome Müdigkeit, Antriebsarmut, Leistungsknick Freudlosigkeit, Interessenlosigkeit, Schuldgefühle, Verzweiflung
Maßnahmen Bewegung an der frischen Luft, Saunagänge, Wechselduschen Konsultation eines Arztes, Behandlung der zugrunde liegenden Depression

 

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