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Flugschein für den Hubschrauber machen - so geht's

Hinter dem Traum vom Hubschrauberflugschein verbirgt sich eine harte Realität.
Hinter dem Traum vom Hubschrauberflugschein verbirgt sich eine harte Realität.
"Als ich da im Veteranenkrankenhaus lag, mit einem Riesenloch in meinem Leben, da träumte ich auf einmal vom Fliegen. Ich war frei!" Nicht nur im Film "Avatar" wird es thematisiert - schon vor Millionen von Jahren träumten die Menschen vom Fliegen als Inbegriff der Freiheit. Und heute ist das Fliegen technisch gesehen tatsächlich möglich, zumindest wenn man einen Flugschein hat. Vor allem der Hubschrauberschein scheint in Mode gekommen zu sein. Fragt sich nur, wo Sie sich melden müssen und welche Voraussetzungen Sie erbringen sollten, um sich den Traum vom Fliegen zu erfüllen.

Was Sie benötigen:

  • flugärztliches Gutachten
  • einwandfreies Führungszeugnis
  • abgeschloßener Erste Hilfe Kurs
  • 12-20.000 Euro
  • Zeit

Vorraussetzungen, um einen Flugschein für den Hubschrauber zu machen

Weil das Fliegen eine große Verantwortung mit sich bringt, müssen Sie sich darauf einstellen, dass nicht jeder Pilot werden kann.

  • Um eine Ausbildung beginnen zu dürfen, müssen Sie zu allererst einen Fliegearzt aufsuchen. Verwechseln Sie einen solchen Arzt nicht mit einem Allgemeinmediziner - dessen Gutachten würde Sie nämlich nicht weit bringen. Der Fliegearzt wird sich vor allem mit Ihrem Sehvermögen beschäftigen und einige Tests vornehmen, um Ihre Sehstärke zu prüfen. Zwar haben auch Brillenträger Chancen auf ein akzeptables fliegeärztliches Gutachten, jedoch hängt das stark mit dem Grad des Sehfehlers und seiner Auswirkung auf ein breites Sichtfeld zusammen.
  • Ein Hubschrauberpilotenausbilder verlangt zusätzlich zu den gesundheitlichen Vorrausetzungen ein einwandfreies Führungszeugnis. Jegliche Art von Straftat, die sich in Ihrem Führungszeugnis wiederfindet, wird Ihnen letztendlich die Chance auf eine Ausbildung nehmen. Auch ein Eintrag beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg ist für einen zukünftigen Piloten unzulässig.
  • Bevor Sie sich um eine Ausbildungsstelle bemühen, sollten Sie dringend einen Erste Hilfe-Kurs besuchen. Auch wenn Sie in der Vergangenheit schon einmal einen solchen Kurs belegt und abgeschlossen haben, müssen Sie ihn auffrischen, um einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Den Beleg über die erfolgreiche Teilnahme müssen Sie bei Ihrem zukünftigen Ausbilder vorlegen.
  • Das Mindestalter für einen Hubschrauberpiloten beträgt 18 Jahre. Zwar ist es erlaubt, dass der Auszubildende bei Beginn der Ausbildung erst 17 ist, als Hubschrauberpilot tätig zu sein, setzt jedoch voraus, dass Sie mindestens 18 sind.

Ausbildung zum Hubschrauberpiloten

Wenn Sie die genannten Voraussetzung lückenlos erfüllen, können Sie sich schließlich über den Flugschein und die Pilotenausbildung selbst informieren. Generell ist die korrekte Bezeichnung des Hubschrauberpiloten wohl die des Privathubschrauberführers.

  • Rechnen Sie auf jeden Fall damit, dass beträchtliche Kosten auf Sie zukommen. Zwischen 12.000 und 20.000 Euro kann Sie die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten kosten und das unabhängig von eventuellen Zustunden und der jährlichen Auffrischung Ihrer Flugstunden zum Scheinerhalt. Auch der jährliche Antrag auf eine Flugkarte und die Wartung sowie das Tanken eines Hubschraubers wird Sie finanziell ziemlich beanspruchen.
  • Für Berufstätige wird der Traum vom Fliegen noch erschwert - rechnen Sie als Berufstätiger mindestens 9 Monate für Ihre Ausbildung mit ein. Während die allgemeine Dauer der Ausbildung zwischen 4 und 8 Monaten liegt, werden Sie wohl deutlich länger brauchen, da Sie durch Ihren Beruf kaum Zeit zum Lernen des ansruchsvollen Prüfungsstoffes haben werden.
  • Generell setzt sich eine Ausbildung zum Privathubschrauberführer aus Theorie und Praxis zusammen. Dabei müssen Sie zuerst die Theorie abgeschlossen haben, bevor man Ihnen Flugstunden geben wird. Die theoretische Basis bilden vor allem die Fächer Wetterkunde, Luftrecht und Navigation. Weil die Navigation sich aus mehreren, höchst komplexen Einzelbereichen wie Technik, Notfallverhalten und Leistungsvermögen des Menschen zusammensetzt, gilt sie als schwerstes Fach innerhalb der Ausbildung.
  • Während die Theorie mit ihren Fächern mindestens 80 Stunden ausmacht, liegt die Mindestzahl der praktischen Flugstunden bei circa 30, davon 10 im Alleinflug. In der praktischen Ausbildung werden Sie dabei vor allem auf unterschiedliche Flugzustände vorbereitet, so dass Sie neben An- und Abflügen an Verkehrsflughäfen auch mit Sicht- und Nachtflügen rechnen müssen. Wichtig ist, dass Sie für die harte theoretische sowie die praktische Prüfung wirklich gut lernen, weil nicht nur Ihre Qualifikation an Ihrem Lernverhalten hängt, sondern auch Ihre Sicherheit und die Ihrer späteren Passagiere.
  • Fühlen Sie sich bereit, die nächsten 4-8 Monate nur dem Lernen zu widmen, so können Sie sich nach einer geeigneten Flugschule umsehen. Als eine der besten deutschen Ausbildungsstellen für Hubschrauberpiloten gilt dabei Heli Transair EAS. Letztendlich ist Ihnen nur zu raten, sich in der Ausbildung auf kolbengetriebene Hubschrauber zu spezialisieren, da der Schein für einen Turbinenhubschrauber Sie noch teurer kommen wird.

Seien Sie sich grundsätzlich immer im Klaren, dass die Ausbildung zum Piloten alles andere als leicht wird. Ein Großteil der Auszubildenden fällt sogar durch die Prüfungen und muss die Ausbildung wiederholen, was klar auf die Finanzen geht. Wenn Sie also ernsthaft den Traum vom Fliegen verwirklichen wollen, dann müssen Sie unbedingt aufhören zu träumen, um sich auf die harte Realität des Pilotenalltags konzentrieren zu können. 

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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