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Flüssiggas und sein Brennwert - so können Sie ihn bestimmen

Der Brennwert von Flüssiggas hängt vom Gasgemisch ab.
Der Brennwert von Flüssiggas hängt vom Gasgemisch ab.
Wenn Sie heizen möchten, brauchen Sie einen Brennstoff. Neben Gas und Öl kann auch Flüssiggas zum Heizen eingesetzt werden, zum Vergleichen dieser einzelnen Energieträger kann der Brennwert eingesetzt werden.

Neben dem Brennwert gibt es auch noch den Heizwert, mit dem ebenfalls ein Vergleich von Brennstoffen berechnet werden kann.

Das sagt uns der Brennwert

  • Der Brennwert (Formelzeichen Hs) misst die thermische Energie, die in einer bestimmten Menge eines Stoffes enthalten ist.
  • Dabei geht es um die Wärmemenge, die freigesetzt wird, wenn ein Brennstoff verbrannt wird und die Verbrennungsgase anschließend auf 25 Grad abkühlen und kondensieren.
  • Dieser Wert umfasst also die Energie, die zum Aufheizen der Luft beim Verbrennen verbraucht wird, und die Energie, die von den Abgasen erzeugt wird, und die Wärme, die Flüssigkeiten, beim Verdampfen bzw. Kondensieren abgeben.
  • Ein solcher Energiewert wird eigentlich in Joule pro Kilogramm, Liter oder Kubikmeter (bei Gasen) bemessen und angegeben. Da aber der Energiegehalt in unseren Haushalten in Kilowattstunden (kWh) angezeigt wird, kann der Brennwert für einen Vergleich entsprechend umgerechnet werden.

Die zweite Messgröße: Der Heizwert

  • Weiter kann die Effizienz von Brennstoffen unter Zugrundelegung des Heizwertes (Formelzeichen Hi) vergleichen werden.
  • Der Heizwert ist die Wärmemenge bezeichnet, die ein Kubikmeter Gas beim Verbrennen freisetzt. Nicht berücksichtigt wird in diesem Wert die Wärmemenge, die der Wasserdampf der Verbrennungsgase enthält.
  • Je wasserreicher ein Brennstoff ist, desto mehr entfernt sich deshalb der (deutlich geringere) Heizwert vom Brennwert.
  • Bei Flüssiggas macht die Kondensationswärme des Wasserdampfes, der bei der Verbrennung entsteht, etwa 8 bis 9 Prozent aus. Der Heizwert eines solchen Gases ist also 8 bis 9 Prozent niedriger als sein Brennwert.
  • Heizwert und Brennwert werden mitunter auch als “unterer Heizwert” und “oberer Heizwert” bezeichnet.

Der Energiegehalt von Flüssiggas

  • Flüssiggas ist ein Gemisch verschiedener Gase, deshalb können die brenntechnischen Werte nie ganz exakt angegeben werden, sondern sind als Mittelwerte zu verstehen.
  • Ein Kilogramm dieses Gases, das aus einem Gemisch mit 60 % Butan besteht, hat einen Heizwert von etwa 12,8 kWh = 3,6 MJ (Megajoule).
  • Dieses Kilogramm umfasst aber 1,76 Liter flüssiges Gas, das demnach einen Heizwert von rund 7,27 kWh hat.
  • Da für den Brennwert ein Aufschlag von etwa 9 % dazugerechnet werden muss, ist dieser 7,9 kWh.
  • Ein Kubikmeter Flüssiggas in gasförmigem Zustand hat einen Heizwert von knapp 30 kWh.
  • Wenn ein Gas einen höheren Anteil an Propan enthält, nehmen Brennwert und Heizwert ab, ein Blick auf die Zusammensetzung des Gasgemischs lohnt also.


Üblicherweise werden Brennstoffe nach Heizwerten verglichen, die Verdampfungswärme des Wassers bleibt also unberücksichtigt. Bei jedem Einsatz unserer üblichen Brennstoffe, ob Öl oder Gas, Holz oder Kohle, entsteht jedoch Wasserdampf in unterschiedlicher Menge. Diese im Wasserdampf versteckte Wärme kann mit modernen Brennwertheizgeräten genutzt werden. Wenn nun der Wirkungsgrad einer Heizung (der auf den Heizwert bezogen wird) bei gewöhnlichen Heizungen, nicht die Dampfwärme nutzenden Heizungen gleich 100 % gesetzt wird, erklärt sich nun endlich, wie es möglich ist, dass bei Brennwertheizgeräten ein Wirkungsgrad über 100 % angegeben wird.

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