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Anleitung - Filzen

Anleitung - Filzen3:23
Video von Brigitte Aehnelt3:23

Unter Filzen versteht man die Behandlung von ungesponnener (als noch nicht in Fäden verarbeiteter) Wolle, bei der sich die Wollfasern untrennbar ineinander verwickeln. Durch Filzen lassen sich mit wenig Aufwand zu Hause Bälle, Bilder, Armbänder, Taschen oder sogar Teppiche herstellen. Da das Filzen ein relativ einfacher Vorgang ist und auch Kinder Spaß macht, können Sie auch mit der ganzen Familie zusammen basteln. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. unterscheidet sich aber vom Prinzip nicht viel von späteren Arbeiten an Flächen.

Was Sie benötigen:

  • Wolle (mehrfarbig)
  • Seife
  • kleine Schüssel
  • heißes Wasser (ca. 50 Grad)
  • für den Filzteppich zusätzlich:
  • Stricknadeln
  • Häkelnadel
  • Nadel
  • Waschmaschine
  • Entfärbungstücher

Wenn Sie das Filzen gerne einmal ausprobieren möchten, empfiehlt sich als erstes Werk ein Ball, da das am schnellsten (ca. 20 Minuten Arbeitszeit) und einfachsten geht, sich aber vom Prinzip nicht viel von dem späteren Arbeiten an Flächen unterscheidet.

  1. Wickeln Sie zuerst - egal wie - einen etwa 15 cm dicken Ball (der Ball schrumpft, wird also am Ende um einiges kleiner sein). Benützen Sie für den inneren Teil des Balls die billigste Wolle, Farbe ist dort nicht so wichtig, und heben Sie sich schönere, bunte Wolle für die äußerste Schicht auf.
  2. Füllen Sie die Schüssel mit ca. 50 °C heißem Wasser und seifen Sie Ihre Hände gut ein. Tauchen Sie den Ball vorsichtig ins Wasser, bis er sich mit komplett mit Wasser vollgesogen hat.
  3. Drücken Sie den Ball leicht aus und streichen Sie vorsichtig mit seifigen Händen darüber, bis der Ball fester wird. Achten Sie darauf, genug Seife zu benutzen, sodass sich ein cremiger Schaum bildet. Die Wolle wird nun anfangen, sich zu verfilzen. Streichen Sie immer weiter über den Ball und befeuchten ihn hin und wieder mit heißem Wasser, damit er nicht zu kühl wird.
  4. Der Ball ist fertig, wenn er fest ist. Nun müssen Sie den Ball nur noch gründlich ausspülen und trocknen lassen. Möchten Sie, dass der Ball richtig hart wird, können Sie ihn noch zusätzlich mit der 60-Grad-Wäsche waschen. Dadurch wird er noch mal wesentlich schrumpfen, man erhält eine kleine, feste Filzkugel.

Wenn Sie als Nächstes andere räumliche Gebilde ausprobieren möchten, wird eigentlich genauso verfahren, nur dass man die Figur immer wieder sorgfältig in Form bringen muss.

Anleitung für einen Teppich

Um einen Teppich zu filzen, müssen Sie darauf achten, dass Sie den Teppich 30 Prozent größer anfertigen, als er später sein soll. Sie können den Teppich mit Filzwolle stricken oder häkeln. Beides gibt ein schönes Ergebnis, wenn Sie die Anleitung befolgen.

  1. Um ein schönes Ergebnis zu erlangen, müssen Sie als Erstes eine Maschenprobe Ihrer Filzwolle anfertigen. Stricken oder häkeln Sie Ihre Maschenprobe mit dem Muster, das Sie später benötigen. Am besten, Sie machen eine Probe mit 20 mal 20 Zentimetern.
  2. Die Maschenprobe müssen Sie nun noch filzen, indem Sie sie in der Waschmaschine waschen. Nach dem Waschen wissen Sie, wie Ihre Maschenprobe geworden ist. Dementsprechend müssen Sie, um Ihr Ergebnis in der richtigen Größe zu bekommen, die entsprechenden Maschen aufnehmen.
  3. Sie stricken mit der Filzwolle die gewünschten Maße, die Sie brauchen, um einen Teppich bzw. Bettvorleger herzustellen. Beachten Sie dabei, dass Sie gleichmäßig stricken, damit der Teppich seine genauen Maße bekommt.
  4. Nach dem Stricken vernähen Sie gut alle Fäden, sodass diese beim Filzen nicht aufgehen können.
  5. Nun können Sie den Teppich in die Waschmaschine geben und diese mit Handtüchern auffüllen, damit der Teppich gefilzt werden kann. Hierbei sollten Sie die Packungsanleitung beachten. Die Farbe der Handtücher sollte der der Filzwolle ähnlich sein.
  6. Geben Sie den Teppich nicht in den Trockner, sondern lassen Sie ihn an der Luft trocknen.

Wenn Sie Pantoffeln bzw. Hausschuhe filzen, ist es wichtig, diese im nassen Zustand so zu formen, wie sie später sein sollen.

Weitere Autorin: Isabel Wirdl-Weichhaus