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Feuchtigkeitsmesser für die Wand richtig bedienen - so geht's

Hinter weißen Tapeten kann sich Schimmel verbergen.
Hinter weißen Tapeten kann sich Schimmel verbergen.
Zu viel Feuchtigkeit in der Wand ist nicht nur ein Gesundheitsrisiko, sondern begünstigt auch die langsame Zerstörung der Bausubstanz. Mit einem Feuchtigkeitsmesser können Sie die Tiefenfeuchte von Holz und anderen Materialien bestimmen. Genaue Werte erhalten Sie jedoch nur, wenn Sie das Gerät richtig anwenden.

Feuchtigkeitsmesser - Funktionsweise

Feuchte Wände beeinflussen das Raumklima und führen früher oder später zur Bildung von Schimmel. Um den tatsächlichen Grad der Durchfeuchtung herauszufinden, sollten Sie regelmäßig zu einem Feuchtigkeitsmesser greifen.

  • Anders als das klassische Hygrometer - dieses misst die relative Luftfeuchtigkeit, also das Vorhandensein von Wassertröpfchen in der Luft - misst ein Feuchtigkeitsmesser für die Wand die Feuchtigkeit innerhalb der Bausubstanz.
  • Die Messung geschieht mittels Feuchtigkeitssensoren, zwei Einstechfühler am vorderen Ende des Geräts werden direkt in die Wand eingeführt. Hier wird die Tiefenfeuchte durch das Messen des elektrischen Widerstands (Widerstandsmessverfahren) zwischen den beiden Sensorenspitzen ermittelt. Der Vorteil dieser Messmethode: Tapeten, Putze oder Vertäfelungen werden hierbei nicht zerstört.
  • Solche Geräte können jedoch nur bis zu einer Tiefe von maximal 8 Millimetern messen, geben also nur eine Tendenz an. Genauere Werte erhalten Sie, wenn Sie die Kernfeuchte bestimmen; dies gelingt mit Bohrlöchern, in die Sie wiederum Messfühler einführen können.
  • Damit das Gerät genau messen kann, müssen Sie den Baustoff kennen, aus dem die Wand gebaut wurde. Haben Sie diesen ermittelt, geben Sie ihn in das Gerät ein. Bei Holzwänden sind sehr genaue Ergebnisse möglich, bei anderen Materialien sind solche Messgeräte weniger akkurat.
  • Aber wie feucht darf die Wand überhaupt sein? Feuchtigkeit ist normal, sie allein ist wenig aussagekräftig. Beschäftigen Sie sich daher auch mit der Ausgleichsfeuchte. Ausgleichsfeuchte bezeichnet die Eigenschaft von Baumaterialien, sich an verschiedene Bedingungen wie Luftfeuchtigkeit anzupassen. Mit Schäden müssen Sie nur rechnen, wenn der normale Wert um ein Vielfaches überschritten wird. Sehen Sie sich daher den entsprechenden Normalwert für den Baustoff an.

Wie viel Feuchtigkeit ist in der Wand?

  1. Legen Sie die Batterien ein, schalten Sie das Gerät ein und machen Sie sich mit den verschiedenen Funktionsweisen vertraut.
  2. Geben Sie das Baumaterial ein, dessen Feuchtigkeit Sie messen wollen. Wählen Sie die Messfunktion aus - meist können Sie neben der Feuchtigkeit auch andere Parameter bestimmen. Setzen Sie die Anzeige auf Null.
  3. Nehmen Sie die Schutzklappe der Messsensoren ab und drücken die Spitzen etwa 3 - 4 Millimeter tief in die Wand. Bei Holzwänden sollte der Einstich parallel zu den Holzfasern erfolgen.
  4. Lesen Sie den Wert ab. Damit Sie ein Gefühl für den Messwert erhalten, sollten Sie die Messung nun an unterschiedlichen Wandhöhen und verschiedenen anderen Stellen im Raum wiederholen. Da Wände in ihrer Zusammensetzung selten homogen sind, sollten Sie die verschiedenen Werte vergleichen. Ziehen Sie auch Richtwerte (Materialfeuchte, Ausgleichsfeuchte) zurate.
  5. Markieren Sie sich die Stelle, an der Sie gemessen haben. Da auch wechselnde Umgebungsbedingungen Einfluss auf den Feuchtigkeitsgrad der Bausubstanz haben, sollten Sie Messungen regelmäßig wiederholen. Vergleichen Sie die Ergebnisse nach einem sonnigen Tag, nach starkem Regen oder einem langen Urlaub.
  6. Nach Benutzung des Geräts wischen Sie die Messfühler mit einem Lappen ab. Setzen Sie die Schutzkappe wieder auf. Somit ist die Verletzungsgefahr gebannt.
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