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Feuchtigkeit im Keller beseitigen - so bekommen Sie ihn trocken

Feuchtigkeit im Keller kann man oft selbst beseitigen.
Feuchtigkeit im Keller kann man oft selbst beseitigen.
Feuchte Kellerwände sind nicht nur ein optisches Problem, Feuchtigkeit beeinträchtigt auch das Raumklima negativ. Da Feuchtigkeit Schimmelbildung begünstigt, die wiederum zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie z. B. Erkrankungen der Atemwege führen kann, ist es dringend notwendig, aufgetretene Feuchtigkeit im Keller zu beseitigen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Problem zu beheben und den Keller trocken zu bekommen.

Was Sie benötigen:

  • Schaufel
  • Zementmörtel
  • Drainagerohr
  • Drainageplatten
  • Bitumendichtmasse
  • Kies
  • Erdreich
  • 12 mm Bohrer
  • Bohrmaschine
  • Bohrlochschlämme
  • Putz
  • Wandfarbe

Feuchtigkeit können Sie durch Flächenabdichtung der Wand beseitigen

  1. Eine relativ aufwendige, aber wirkungsvolle Methode, um Feuchtigkeit im Keller zu beseitigen, ist die Flächenabdichtung. Hierzu muss die Außenwand freigelegt und von außen neu isoliert werden. Von außen muss vor der Wand ein Graben von mind. 80 cm Breite bis hinunter zum Fundament ausgehoben werden. Danach wird der alte Putz von der Wand abgeschlagen und neuer Zementputz aufgetragen. Mit dem Zementputz muss von der Wand zum Fundament eine Hohlkehle ausgearbeitet werden. Dazu wirft man den Putz ca. 5 cm über dem Fundament an die Wand an und zieht anschließend mit einer Flasche oder einer Dose eine Rundung. Diese Rundung gewährt, dass das Wasser abläuft und nicht zwischen Fundament und Mauer eindringen kann.
  2. Nach einer Trocknungszeit von ca. 5 bis 10 Tagen (witterungsabhängig), wird die frisch verputzte Wand mit einer Bitumendickbeschichtung gestrichen. Nach einer Trocknungszeit von 2 bis 3 Stunden werden in diese Beschichtung Drainageplatten aus Styropor geklebt. Diese Platten verhindern, dass die frische Wand beim Auffüllen durch Steine etc. beschädigt wird.
  3. Vor dem Auffüllen wird 20 cm vor der Hohlkehle ein Drainagerohr eingebaut. Dieses Rohr aus PVC hat einen Durchmesser von 10 cm und ist mit feinen Schlitzen versehen. Wasser, das an der Außenwand abläuft, wird durch die Schlitze in dem Rohr gesammelt und schnell abgeleitet.
  4. Zum Schluss wird der Graben lagenweise mit Kies und Erdreich aufgefüllt. Dazu bringt man eine 50 cm hohe und 30 cm breite Kiesschicht an der Wand entlang ein. Neben der Kiesschicht wird der Graben mit einer 50 cm hohen Erdschicht aufgefüllt. Diese Schichten werden gut verdichtet. Dies kann man durch Trampeln mit den Füßen erreichen. Ratsamer ist es jedoch, sich entsprechende Geräte aus einem Baumarkt zu leihen. Nachdem die erste Schicht verdichtet ist, kommen auf die gleiche Art wieder Kies und Erdreich in den Graben. So verfährt man, bis das ursprüngliche Niveau erreicht ist.

Durch eine Horizontalsperre wird der Keller trocken

  • Bei aufsteigender Feuchtigkeit, d. h. die Feuchtigkeit steigt vom Fundament im Mauerwerk nach oben, gibt es die Möglichkeit, eine nachträgliche Horizontalsperre einzubauen, um die Feuchtigkeit an Kellerwänden zu beseitigen. Hier werden an der nassen Kellerwand 10 cm über dem Fußboden im Abstand von 10 cm Löcher von 12 mm Durchmesser im 45°-Winkel in die Wand gebohrt. Bohrtiefe etwa die Hälfte der Mauerstärke. Die zweite Reihe wird 20 cm über dem Fußboden, also 10 cm über der ersten Löcherreihe gebohrt. Die Löcher sind zu versetzen. Eine dritte Bohrreihe entsteht 30 cm über dem Boden. Auch hier werden die Löcher versetzt, d. h., sie sind genau 20 cm über der ersten Bohrreihe anzuordnen. Jetzt werden spezielle Kunststofftrichter aus dem Baumarkt in die Bohrlöcher gesteckt. Diese werden mit handelsüblicher Bohrschlämme so lange befüllt, bis der Bereich gesättigt ist, d. h., bis kein Material mehr in die Wand eindringen kann. Nach dem Aushärten der Bohrschlämme werden die Trichter aus der Wand herausgenommen und die Löcher mit Mörtel verschlossen. Vor dem Verputzen oder Streichen muss die absolute Trockenheit der Wand gewährleistet sein.
  • Nicht vom Laien, sondern nur von einem  Fachmann durchzuführen, ist die Injektion der Wand mit einer Schleierinjektion, z. B. mit einem Acrylatgel. Dies kommt nur dann zur Anwendung, wenn von außen nicht aufgegraben werden kann, weil ein Gehsteig oder ein Gebäude an die Außenwand angrenzt.
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