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Enjambement - die Wirkung des Stilmittels richtig einsetzen

Enjambements können eine verblüffende Wirkung erzeugen.
Enjambements können eine verblüffende Wirkung erzeugen. © Günter Havlena / Pixelio
Ein Enjambement ist ein besonderes Stilmittel der Lyrik, das in vielen Gedichten mit einer besonderen Wirkung zum Einsatz kommt. Wer mit dem Enjambement noch wenig vertraut ist, kann beim Vortragen von Gedichten, in denen es verwendet wird, allerdings schnell in Verwirrung geraten. Um sich die Wirkung des Stilmittels zunutze zu machen, sollten Sie sich daher zunächst mit der richtigen Verwendung des Enjambements vertraut machen.

So wird das Enjambement richtig verwendet

Um die Wirkung des Enjambements richtig zu verstehen und einsetzen zu können, müssen Sie erst einmal verstehen, wie dieses lyrische Stilmittel genau verwendet wird.

  • Ein Enjambement wird auch als Vers- oder Zeilensprung bezeichnet, da sich das Stilmittel dadurch auszeichnet, dass ein bestimmter Satz des Gedichtes nicht mit dem jeweiligen Vers endet, sondern auf die nächste Verszeile überspringt.
  • Die Wirkung, die sich daraus ergibt, ist, dass das jeweilige Gedicht beim Vortragen runder und flüssiger, aber zugleich auch verschachtelter erscheint.
  • Entscheidend bei der Verwendung des Enjambements ist es insofern, das Versmaß beizubehalten, ohne den jeweiligen Satz daran zu fesseln, wodurch sich eine faszinierende Wirkung erzielen lässt.

So setzen Sie die Wirkung des Stilmittels richtig ein

Damit die Wirkung des Enjambements voll zur Geltung kommen kann, sollten Sie beim Vortragen des Gedichts auf ein paar Dinge achten, da das Stilmittel ansonsten nur zu Verwirrung führen kann.

  • Die Wirkung eines Enjambements ist umso größer, je deutlicher auch der syntagmatische Zusammenhang eines Satzes auf zwei oder mehr Verse aufgeteilt wird.
  • Da man es in der Regel gewohnt ist, das Satz und Verszeile miteinander abschließen, werden Enjambements häufig in einer "falschen" Art und Weise betont, wodurch in der Folge die eigentliche Wirkung des Stilmittels verfehlt wird. 
  • Der häufigste Fehler besteht dabei darin, aus Gewohnheit am Ende der Versezeile, in der das Enjambement verwendet wird, eine Sprechpause zu machen bzw. einen Punkt zu lesen, obwohl gar keiner vorhanden ist.
  • Der Grund dafür liegt darin, dass man häufig einen inneren Drang verspürt, die Betonung des Satzes mit der Verszeile zu vereinen. Um die Wirkung des Enjambements richtig einzusetzen, gilt es allerdings, den Satz rhythmisch, aber ohne Sprechpause vorzutragen.

Wenn Sie diese wichtige Grundregel beim Vortragen beachten, wird die Spannung eines Gedichtes durch die Verwendung und Wirkung des Enjambements erheblich gesteigert. Durch das Durchbrechen des monotonen Versmaßes wird der Zuhörer überrascht und zugleich tiefer in den Bann des Gedichtes gezogen.

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