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Eiweiß im Urin und Ernährung - Beachtenswertes

Eine Urinprobe kann Aufschluss über eine Proteinurie geben.
Eine Urinprobe kann Aufschluss über eine Proteinurie geben.
Es ist nicht unbedingt ungewöhnlich, dass sich Eiweiß im Urin befinden kann. Schuld daran kann durchaus eine falsche Ernährung sein. Sie können dem aber vorbeugen.

Was Sie benötigen:

  • Hausarzt
  • Ernährungsberatung

Woher das Eiweiß im Urin kommt

Besteht Ihre Ernährung aus zu viel eiweißhaltigen Lebensmitteln, können Sie Eiweiß im Urin bekommen.

  • Falls sich Eiweiß im Urin befindet, sprechen Experten von einer Proteinurie. Die Nieren produzieren Harn. Um zu verstehen, warum Proteine in den Harn gelangen, muss man wissen, dass die Niere in drei Bereiche aufgeteilt wird. Das sind: Nierenrinde, Nierenmark und Nierenbecken.
  • Die Nierenrinde ist sozusagen der Filter der Nieren. Im Fachjargon heißen diese auch Nephrone. Sie haben in jeder Niere circa 1,4 Millionen Filter, die unter anderem aus Nierenkanälchen und -körperchen bestehen. Sehen Sie sich die Nierenkörperchen an, können Sie ein Gefäßknäuel erkennen. Diese Wände des Knäuels sind umgeben von einer Kapsel und funktionieren ähnlich wie ein Sieb. Durchlässig sind unter anderem Salze, Wasser und Harnstoff.  Wenn Blut durchfließt, können Substanzen mit Wasser aus dem Blutgefäß herausgepresst werden und landen in den Nierenkanälchen. Heraus kommt eine Flüssigkeit, die im Fachjargon Primärharn genannt wird.
  • Anatomisch gehen nun diese Kanälchen in "Sammelrohre" über. Diese befinden sich im Nierenmark. Dieses Mark sieht pyramidenförmig aus. Die Spitze des Nierenmarks hängt sogenannten Nierenkelchen an. Diese Kelche nehmen den vorhergehenden Harn auf. Nun kann er in die Nierenbecken weitergeleitet werden und der Harn geht über die Nieren weiter in die Harnleiter.
  • Bei diesem komplexen Weg kann es immer wieder sein, dass Proteine in den Harn mit aufgenommen werden. Das an sich bedeutet aber noch nicht, dass Sie beispielsweise eine Nierenerkrankung haben.

Mit der richtigen Ernährung können Sie Ihre Proteinzufuhr selbst beeinflussen.

So klappt's mit der richtigen Ernährung

  • Manchmal passiert es, dass viel zu viele Proteine in den Harn gelangen. Wenn dies allerdings nicht regelmäßig passiert, sprechen Experten von einer sogenannten benignen reversiblen Proteinurie. Diese verschwindet dann aber wieder. Zu viel Eiweiß im Urin kann deshalb sein, weil Sie wahrscheinlich zu viele Proteine zu sich genommen haben. Essen Sie viel Fleisch? Die Ernährung steht mit im Vordergrund, wenn sich zu viel Eiweiß im Urin befindet.
  • Auf jeden Fall können Sie davon ausgehen, dass zu viel Protein im Harn die Nieren belastet. Ist Ihre Ernährung sehr eiweißhaltig, können die Nieren irgendwann nicht mehr so verstoffwechseln, wie sie es sollen. Denn Sie müssen wissen, dass alle Abbauprodukte (auch zu viele Proteine im Harn) über die Nieren ausgeschieden werden. Irgendwann sind die Nieren überfordert.
  • Essen Sie viel Fleisch, befindet sich viel tierisches Eiweiß darin. Hören Sie nicht mit der proteinhaltigen Nahrung auf beziehungsweise verringern Sie sie nicht, können Sie durchaus an Gicht erkranken.
  • Wie wäre es denn mit pflanzlichen Proteinen? Diese beinhalten keine Begleitstoffe wie die tierischen Eiweiße. Sie bekommen zusätzlich auch noch eine Menge Ballaststoffe geliefert.
  • Am besten gehen Sie wie folgt vor: Sie sollten nicht täglich Wurst essen, und wenn, dann nur dünne Scheiben (höchstens dreißig Gramm pro Portion). Essen Sie auch höchsten 120 Gramm Fleisch in der Woche.
  • Essen Sie die guten pflanzlichen eiweißhaltigen Quellen, wie beispielsweise Linsen, Erbsen und Bohnen. Auch Buttermilch und andere Milchprodukte sind sehr gesund. Sie können natürlich alles auch gut miteinander kombinieren: Buttermilch mit Müsli oder auch Kartoffeln mit Quark. Es muss nicht immer Fleisch sein.

Gönnen Sie Ihren Nieren ab und an ein Päuschen, damit sich nicht zu viel Eiweiß im Urin ansammelt.

helpster.de Autor:in
Iris Gödecker
Iris GödeckerIris ist in Westfalen geboren und hat lange im Gesundheitswesen gearbeitet. Heute ist sie als freie Autorin und ehrenamtlich in der Trauerhilfe tätig. Somit eine Expertin für die Kategorie Medizin und Familie.
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