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Eine Stellungnahme für den Deutschunterricht schreiben

Lesen Sie den Text gut durch.
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Eine Stellungnahme zu schreiben, lernt man zwar im Deutschunterricht, doch nicht jeder Unterricht ist so verständlich aufgebaut, dass jeder Schüler es auf Anhieb es verstehen kann. Deshalb ist es gut, wenn man zu Hause ganz in Ruhe noch einmal nachlesen kann, wie eine Stellungnahme verfasst wird. Vielleicht können nachfolgende Erläuterungen Ihnen die notwendigen Informationen vermitteln.

Eine Stellungnahme wird im Deutschunterricht schriftlich erstellt

  • So wie Aufsätze, Textanalysen oder Interpretationen gehört auch das Anfertigen einer Stellungnahme, als schulische Schreibart zum Deutschunterricht. Besonders Textwiedergaben werden im Deutschunterricht gerne mit einer Stellungnahme erweitert, bzw. ergänzt. Vorrangig geht es jedoch bei der Stellungnahme um eine Argumentation zur Textaussage. D. h. der Schreiber soll die Textaussage beurteilen, Stellung dazu beziehen und argumentativ vertreten.
  • Bei einer Stellungnahme im Deutschunterricht wird erwartet, dass der vorliegende Text kritisch auf seinen Sachverhalt, sein Geschehen, seinen Meinungsäußerungen und Problemstellungen untersucht und beurteilt wird, um dann eine eigene, abschließende, bewertende Äußerung zu verfassen. Anders, als bei der Textanalyse, bzw. Texterörterung sollten Sie keine intensive Textwiedergabe verfassen. Eine Stellungnahme muss bereits in der Überschrift deutlich als solche benannt sein.
  • Eine Stellungnahme zu einem Text, der sich mit dem Führerschein für 16-Jährige beschäftigt, könnte z. B. beginnen: "Kaum ein Thema ist so brisant, wie die Frage, ob der Führerschein mit 16 erlaubt sein sollte oder nicht. Gegner verdeutlichen immer wieder die hohen Unfallzahlen jugendlicher Autofahrer, während Befürworter die Begleitung erwachsener Beifahrer propagieren..." Mit Ihrer Stellungnahme würden Sie nun ausführen, was Sie zu den Argumenten der Gegner, als auch der Befürworter meinen, um letztendlich Ihre eigene Meinung zum Thema zu erläutern.
  • Eine Stellungnahme, die Sie im Deutschunterricht verfassen sollen, erwartet also, dass Sie einen eigenen Standpunkt zu dem Textgeschehen, Textproblem, dem Textsachverhalt oder der textlich verfassten Meinung erstellen. Dabei müssen Sie sich kritisch mit den Argumenten, die der Text liefert, auseinandersetzen, um so eine eigene zu begründende Sichtweise zu erarbeiten, die sich aus der Verknüpfung (Synthese) Ihrer erklärten Pro- und Kontra-Auseinandersetzung ergibt.
  • Im Grunde gibt es für die Stellungnahme keine verpflichtenden Gestaltungsvorgaben bzw.Aufbauprinzipien wie z. B. bei der Textanalyse. Allerdings ist es erforderlich, eine inhaltlich-logische Relation (Zusammenhang) mit Blick auf eine schlüssige Argumentation deutlich zu machen. D. h. es rentiert sich, Ihre Stellungnahme logisch zu gliedern, um eine dialektisch-argumentative Entwicklung Ihrer Meinung darzulegen.
  • Damit Ihre Stellungnahme inhaltlich verständlich wird und sich nachweislich auf Argumente stützt, könnten Sie auf folgendes Argumentationsmodell zurückgreifen: Beginnen Sie als Einleitung mit der Nennung der (umstrittenen) Aussage. Unterteilen Sie den Hauptteil in die Begründung, zu der Sie tendieren, und untergliedern Sie sie mit nachfolgenden Argumenten 1, 2, 3 usw. Abschließend fassen Sie Ihre Argumentation mit einem Fazit zusammen.

So verfassen Sie die Stellungnahme zum Deutschunterricht

Die nachfolgende Anleitung soll Ihnen helfen, eine Stellungnahme für den Deutschunterricht aufbauen zu können. Die vorgeschlagene Unterteilung in Einleitung, Hauptteil und Schluss bezieht sich dabei lediglich auf Ihre Vorbereitungsarbeit, um Ihnen eine fließende Textgestaltung zu erleichtern. D. h. also, dass die Stellungnahme selber ohne Hinweise auf Einleitung, Hauptteil und Schluss erfolgen muss. Wichtig ist, dass Sie mit Ihrer Stellungnahme eine schlüssige Argumentation liefern.

  1. Lesen Sie den Text mehrmals, um dessen Argumente und Aussagen zu verstehen. Suchen Sie im Text nach dem Sachverhalt, zu dem Sie argumentativ eine Stellung nehmen sollen. Legen Sie dazu eine schriftliche Stoffsammlung an, die Sie in Thema, Brainstorming und W-Fragen (wer, wie, warum, wozu, wann) unterteilen.
  2. Anschließend durchleuchten Sie Ihre Stoffsammlung und ordnen Sie zwischen zweckmäßigen Argumenten und unzweckmäßigen. Welche Themen gehören in die Stellungnahme? Schreiben Sie nur die für Sie wichtigen Aspekte heraus.
  3. Nun gliedern Sie Ihre Stoffsammlung. Stellen Sie die jeweiligen Argumente ihrer Bedeutung nach zusammen. Welche Argumente sind weniger und welche besonders wichtig? Beginnen Sie mit den weniger wichtigen, damit sich Ihre Argumentation im Verlauf steigert.
  4. Bilden Sie jetzt ein Gliederungsschema. D. h. unterteilen Sie in Einleitung, Hauptteil mit Argumenten und Schluss. Mit welcher These beginnen Sie die Einleitung? Welches Argument eröffnet Ihren Hauptteil? Welche Argumente sprechen für und gegen Ihr Argument? Welche Belege können Sie anführen? Nennen Sie einige Beispiele.
  5. Notieren Sie sich einige Gedanken zum Schluss. Wie können Sie das Thema abrunden? Welche eigenen Erfahrungen können Sie unterstützend anführen? Wie finden Sie einen hinweisenden Bogen zur vorherigen Argumentation?
  6. Überarbeiten Sie Ihre Notizen noch einmal und beginnen Sie dann, die Argumentationen mit einem logischen Aufbau zu einem Text zu verarbeiten. Achten Sie darauf, das in Ihrem Text ein gleitender Übergang zwischen Einleitung, Hauptteil und Schluss entsteht, denn eine Stellungnahme wird nicht in dieser Deutlichkeit unterteilt.



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