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Ein Gemälde restaurieren - so geht's

Ein Gemälde restaurieren - so geht´s 2:50
Video von Brigitte Aehnelt2:50

Viele alte Gemälde, die jahrelang unbemerkt auf Dachböden und in Kellern vor sich hin lagerten, sind von einer Schicht aus Staub und Schmutz bedeckt, unter der sich die Farben kaum noch erkennen lassen. Sofern es sich um ein wertvolles Bild handelt, das außerdem erhebliche Risse oder Löcher aufweist, sollte dies lieber von einem Fachmann restauriert werden. Denn an einzelnen Farben nachzubessern, erfordert neben viel Fingerspitzengefühl auch einigen kunsthistorischen Sachverstand. Falls das Gemälde allerdings nur eine gründliche Reinigung und neue Versiegelung braucht, lohnt sich ein Versuch, es selbst zu restaurieren.

Was Sie benötigen:

  • Kartoffeln oder Weißbrot
  • weicher Pinsel
  • fusselfreies Tuch
  • Firnis

Gemälde mit Kartoffeln reinigen

Zuerst sollten Sie feststellen, welche Farben das Gemälde ausstrahlt, nachdem die Firnisschicht von Schmutz befreit wurde.

  • Ein Ölgemälde dürfen Sie auf keinen Fall mit einem nassen Lappen abwischen oder mit chemischen Reinigungsmitteln behandeln, denn dabei könnten die Farben erheblichen Schaden nehmen.
  • Entfernen Sie stattdessen den Staub mit einem weichen Pinsel.
  • Halbieren Sie eine rohe Kartoffel und reiben Sie das Bild mit der Schnittfläche vorsichtig ab, um den Firnis nicht zu beschädigen.
  • Als Alternative zu Kartoffeln können Sie auch Weißbrotscheiben verwenden: Entfernen Sie die Kruste vom Brot und säubern Sie das Gemälde mit dem weichen Inneren.
  • Sobald die Kartoffelhälfte oder Brotscheibe ihre Farbe erkennbar ins Graue oder Schwarze wechselt, tauschen Sie sie aus und bearbeiten jede Stelle des Bildes mit einem frischen Stück.

In vielen Fällen reicht zum Restaurieren diese Reinigung schon aus, um die Farben wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.

Ölbild restaurieren mit neuem Firnis

  • Um das Bild vor künftigen neuen Einflüssen zu schützen, sollten Sie anschließend noch eine neue Firnisschicht auftragen. Dafür eignet sich Leinöl oder jeder im Künstlerbedarf erhältliche Firnis für Ölgemälde.
  • Leinöl tragen Sie mit einem fusselfreien Tuch aus Microfaser oder Baumwolle auf, mit dem Sie die Stellen nacheinander vorsichtig betupfen.
  • Die gängigen Firnisse auf Kunstharzbasis werden mit einem Pinsel aufgetragen und anschließend mit einem Tuch verwischt, sodass eine ebenmäßige und nicht zu dicke Firnisschicht entsteht. Je nach verwendeter Sorte erzielen Sie so einen matten bis glänzenden Schutzfilm.
  • Daneben wird auch Sprühfirnis angeboten, der sich noch einfacher auftragen lässt: Halten Sie die Spraydose im Abstand von etwa 30 Zentimetern vom Bild entfernt und besprühen Sie großzügig das gesamte Gemälde.

Gemälde mit Terpentin restaurieren

Falls Ihre Reinigung noch nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hat und Sie sich ausreichend Feingefühl zutrauen, können Sie auch den Firnis gleichzeitig mit dem darüber liegenden Schmutzfilm ablösen.

  • Dafür geben Sie vorsichtig etwas Terpentin auf ein fusselfreies Tuch und tupfen damit eine Stelle nach der anderen ab. Durch das Terpentin lockert sich die Firnisschicht, die Sie dann entfernen können.
  • Nach dem Trocknen tragen Sie eine neue Schicht Firnis auf, damit Ihr Gemälde viele Jahre strahlend und schmutzfrei überstehen kann, bevor Sie es erneut restaurieren müssen.