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Effektivzinssatz - Formel richtig anwenden

Effektivzinssatz - Formel richtig anwenden3:32
Video von Galina Schlundt3:32

Bei Kredit- und Geldanlageangeboten wird in der Regel der Nominalzins genannt. Dies geschieht meist absichtlich, da der Effektivzinssatz schlechter ausfällt. Möchten Sie diesen jedoch vor Annahme eines Angebotes wissen, dann könnten Sie ihn anhand einer Formel ausrechnen.

Was Effektivzinssatz bedeutet

Warum die Banken "schummeln", wenn sie lediglich den Nominalzinssatz nennen, verdeutlicht die nachstehende Begriffserklärung:

  • Beachten Sie, dass der Nominalzinssatz nur die Zinsen nennt, die auf den angeforderten Kreditbetrag oder den angelegten Geldbetrag bezahlt werden.
  • Denken Sie aber daran, dass die Banken immer Gebühren berechnen. Beim Kredit wird zum Beispiel der Auszahlungsbetrag um die Gebühren verringert, bei der Kapitalanlage werden die Gebühren entweder gesondert berechnet und vom Konto abgezogen oder es wird ein geringerer Betrag angelegt.
  • Wenn Sie nun diese - manchmal sehr hohe - Gebühr als Verlust ansehen, dann wird klar, dass der Nominalzins eigentlich nicht stimmt. Denn Sie müssten die Zinsen, die Sie bezahlen oder erhalten, auf den angelegten oder ausbezahlten Betrag berechnen.
  • Ein Beispiel anhand eines Kredites: Sie beantragen einen Kredit in Höhe von 50.000 Euro, erhalten aber nur 49.500 Euro. Der Nominalzinssatz von 5 % bezieht sich aber auf die 50.000 Euro, sodass Sie im ersten Jahr 2.500 Euro Zinsen bezahlen. Berechnen Sie diese Zinsen aber vom ausbezahlten Betrag, dann ergibt sich ein Zinssatz von 5,05 %. (2.500x100/49.500).

Die Formel richtig anwenden

Das oben genannte Beispiel war einfach zu berechnen. Nun ist es aber so, dass Sie den Effektivzinssatz wissen möchten, der sich über die gesamte Laufzeit bezieht. In diesem Fall müssten Sie die Zinsen berechnen, die Sie insgesamt bezahlen, und dann auf den ausbezahlten Betrag umrechnen. Um dies zu vereinfachen, wurde eine Formel erschaffen:

  • Effektivzinssatz = Zinssatz + ((100-Einstiegskurs)/Laufzeit)/Einstiegskurs.
  • Beachten Sie hierbei, dass Sie zuerst die Werte in den Klammern berechnen, also zuerst die 100-Einstiegskurs rechnen und dann erst durch die Laufzeit dividieren. Anschließend addieren Sie den Zinssatz mit diesen errechneten Wert und dividieren es dann wieder durch den Einstiegskurs.
  • Denken Sie daran, dass bei einem Kredit der Einstiegskurs unter 100 liegt und bei einer Geldanlage über 100.
  • In unserem Beispiel hätten Sie einen Einstiegskurs von 99, einen Zinssatz von 5% und zum Beispiel 5 Jahre Laufzeit. Verwenden Sie dann die Formel (5+(1/5))/99. Dies ergibt dann ein Ergebnis von 0,052, also einen effektiven Zinssatz von 5,2 %.

Fazit: Das Berechnen vom effektiven Zinssatz gestaltet sich relativ schwierig, das Sie eigentlich vorher wissen müssten, welchen Zinsbetrag Sie über die gesamte Laufzeit zahlen. Diesen Betrag müssten Sie dann mit den berechneten Gebühren addieren und durch die Laufzeit dividieren. Dann hätten Sie einen perfekten Effektiven Zinssatz. Im Internet finden Sie im Übrigen Portale, die für Sie alle Werte berechnen.

helpster.de Autor:in
Manuela Träger
Manuela TrägerManuela kombiniert ihr umfassendes Finanzwissen als gelernte Bankkauffrau mit praktischer Erfahrung aus ihrer Selbstständigkeit, um fundierte Einblicke in die Bereiche Geld aber auch Beruf & Karriere zu bieten.