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Downhill fahren lernen - Anleitung

Beim Downhill-Fahren gehören Sprünge dazu - aber nicht für Anfänger.
Beim Downhill-Fahren gehören Sprünge dazu - aber nicht für Anfänger.
Downhill ist die wahrscheinlich extremste Form des Mountainbikens. Sprünge sind genauso an der Tagesordnung wie Stürze - zumindest am Anfang. Wenn Sie das nicht abschreckt und Sie Interesse haben, das Downhill-Fahren zu lernen, sollten Sie nichts überstürzen.

Fahren lernen - das richtige Bike

  • Ehe Sie Ihre erste Downhill-Abfahrt wagen, fragen Sie sich sicher, ob Ihr Fahrrad die Belastung mitmacht. Wenn Sie ein gewöhnliches Rad oder gar ein filigranes Rennrad haben, heißt die Antwort ganz klar: nein! Downhill können Sie nur mit dem Mountainbike fahren, und auch hier sind nicht alle Modelle geeignet.
  • Angenommen, Sie haben einen Cyclocrosser (der durchaus MTB-Charakter aufweist), wagen Sie sich, wenn überhaupt, nur auf sehr leichte Downhillstrecken. Die Radhybride ist für die hohe Belastung durch Sprünge und Co. nicht gemacht. Haben Sie ein qualitativ hochwertiges Tourenfully, können Sie es schon eher wagen, sich auf die Piste zu begeben.
  • Am besten ist aber natürlich ein richtiges Downhill-Bike. Es ist stabil, verfügt über einen großen Federweg und besitzt qualitativ hochwertige Scheibenbremsen. Mit anderen Worten: Gewöhnliche Mountainbikes, Trekkingräder und Tourenfullys sind okay fürs Downhillfahren. Wirklich gut sind aber nur die Profis.

Downhill-Biken - Ablaufplan für Anfänger

Es gibt eine goldene Regel beim Downhill-Biken, die lautet: Nicht zu viel denken, nicht zu viel bremsen, einfach fahren. Obwohl dieser Grundsatz einen wahren Kern hat (dazu später mehr), gilt stets: Sicherheit geht vor!

  1. Ehe Sie sich zum ersten Mal an eine Strecke wagen, besorgen Sie sich die richtige Ausrüstung. Dazu gehört immer ein Helm. Außerdem sollten Sie Schoner oder besser noch Protektoren haben, mit denen Sie empfindliche Körperstellen schützen.
  2. Dann müssen Sie die richtige Strecke finden. Für den Anfang kann dies ein abschüssiger Pfad im nächsten Wald sein. Der Winkel sollte nicht zu steil sein - es geht erst einmal darum zu lernen, mit einigermaßen hoher Geschwindigkeit über Wurzeln und Co. zu fahren. Später können Sie einen professionellen Bike-Park aufsuchen, z.B. in Winterberg oder Bischofsmais.
  3. Und nun gilt tatsächlich: Nicht zu viel denken, einfach mal losfahren. Probieren Sie die von Ihnen gewählte Strecke aus und testen Sie das Fahrgefühl, wenn es mit dem MTB bergab geht.
  4. Haben Sie jetzt Geduld und fahren Sie diese Strecke immer wieder. Dabei ist es wichtig, dass Sie ein paar Dinge lernen. Zum einen: Verlassen Sie sich nicht aufs Fahrrad allein. Arbeiten Sie mit Ihrem Körper. Halten Sie die Spannung. Lassen Sie nie den Lenker los. Machen Sie sich vor Sprüngen leicht.
  5. Wenn Sie die richtige Körperhaltung verinnerlicht haben, finden Sie einen Pfad und merken Sie ihn sich. Für jede Strecke gibt es einen perfekten Weg, sie zu fahren. Haben Sie den erst gefunden, können Sie immer schneller werden.
  6. Und das ist auch der nächste Punkt: Arbeiten Sie an der Geschwindigkeit, sobald Sie Ihren perfekten Pfad haben. Das Tempo ist beim Downhill essenziell, 70 km/h und mehr sind möglich.
  7. Erst wenn Sie das Gefühl haben, alles aus Ihrer Anfängerstrecke geholt zu haben, wagen Sie sich an eine neue. Mit der Zeit sollten Sie sich auch an größere Sprünge wagen. Sie werden sehen, wie Ihre Körperbeherrschung von Abfahrt zu Abfahrt wächst.

Die richtige Mischung aus Konzentration und Mut

  • Viele Downhill-Fahrer hören beim Biken Musik. Tun Sie dies als Anfänger nicht, denn Sie brauchen all Ihre Sinne.
  • Auch wenn es gefährlich klingt, beachten Sie den Grundsatz "Nicht denken, sondern fahren". Der Grund ist simpel: Beim Downhill spielt ein gewisser Mut eine große Rolle. Dabei geht es nicht um Angeberei und Posing, sondern darum, nicht zu schnell auf die Bremse zu treten.
  • Wenn Sie auf eine Wurzel zufahren und vom Gas gehen, kann es beispielsweise eher zu einem Sturz kommen, als wenn Sie das Hindernis mit hoher Geschwindigkeit nehmen. Wenn Sie schnell sind, ist es gut möglich, dass Sie es einfach überspringen.

Sie sehen: Beim Downhill geht es um Körpergefühl, Konzentration, Geschwindigkeit und Spaß. Wenn Sie das Fahren lernen möchten, aber nicht allein und auf eigene Faust, können Sie auch ein sogenanntes Bike Camp besuchen. Die MTB-Academy bietet solche Kurse regelmäßig an.

helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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