Alle Kategorien
Suche

Die Opalglas-Herstellung auf dem Prüfstand

Opalglasherstellung ist sehr komplex.
Opalglasherstellung ist sehr komplex.
Opalglas ist ein zeitlos schönes Glas, was seine Verwendung in der Beleuchtung und auch in der Herstellung von Geschirr findet. Es besticht durch seine einzigartige Erscheinung, die es in vielen Farben gibt. Wie aber wird das feine Glas hergestellt?

Die Besonderheiten des Opalglases

Opalglas, oder Kryolithoglas, wie es in der Fachsprache heißt, ist getrübtes Glas, was ein besonders weiches Licht macht. Dieses Licht entsteht durch sein lichtdurchlässiges, weiß milchig erscheinendes Glas. Die Trübung wird durch kleinste Teilchen erreicht, die in das Glas eingebettet werden. Durch die gleichmäßige Verteilung dieser Kleinstteilchen, die eine andere Lichtbrechung haben als das Grundglas, entsteht dieser besondere Effekt.

  • Der Nachteil des Opalglases ist seine Herstellung, die für die Umwelt problematisch ist. Hersteller müssen besondere Filteranlagen einbauen, um die bei der Herstellung entstehenden Fluoremissionen klein zu halten.
  • Das Beleuchtungsopalglas ist in der Regel dreischichtig. Für die Herstellung sind mehrere Schritte nötig. Dabei gibt es 2 Schichten, die innere und die äußere, die aus Klarglas geblasen werden und die Mittlere, die mit Kryolith versetzt wird. Dadurch entsteht die besondere Farbe des Glases.
  • Der Unterschied zur normalen Glasherstellung ist die Zugabe von Kryolith, einem speziellen Trübungsmittel. Dieses wird der Glasgrundmasse der mittleren Schicht zugegeben.

Die Herstellung von Opalglas

  1. Zuerst wird das heiße zähe Glas aus einer Kristallglaswanne entnommen. Dafür geht der Glasmacher mit einer sogenannten Glaspfeife in die heiße Glasmasse, ca. 2 - 3 cm tief. Nun ist es wichtig, den Glasballen in einer bestimmten Drehbewegung um den Pfeifennabel zu wickeln.
  2. Nun wird die Pfeife vom Glasbad abgelöst. So wird der erste Glasposten vom Glasbad getrennt. Es entsteht eine unförmige Masse von Glas, die auf eine Wälzplatte gegeben wird. Hier wird sie durch gleichmäßige Drehbewegungen und gleichzeitigem Andrücken an die Platte symmetrisch zur Rotation der Pfeifenachse eine Glättung erreicht. So wird eine ungleiche Wandstärke vermieden.
  3. Nun muss Luft in die Glasmasse geblasen werden. Dafür wird Luft in die Pfeife gedrückt. Nun muss das Pfeifenende gleich mit einem Finger verschlossen werden. Die Luft kann sich jetzt ausdehnen, wird aber am Entweichen gehindert. So formt sie das weiche Glas.
  4. Der Glasbläser bläst nun mit dem Mund noch etwas Luft nach, und der Rohling gewinnt an Form, kühlt dann schnell auf ca 600 Grad Celsius ab und wird fest. Während der Abkühlung trägt der Glasbläser den Opalglas Rohling zur Opalwanne.
  5. Hier wird der Glasrohling vom sogenannten Überfänger entgegengenommen. Dieser stößt den Kölbel erneut in das Glas. Hierbei ist höchstes Geschick gefordert.
  6. Unter ständigem Drehen wird das Glas um den Kristallglaskölbel gewickelt. Hier ist gleichmäßige Verteilung besonders wichtig. Die Pfeife wird nun unter schnellem Drehen aus dem Glasbad gezogen. Zur gleichen Zeit wird der Glasfaden abgetrennt. Nun entsteht aus der Glasmasse ein gleichmäßiges rundes Gebilde. In diesem Arbeitsschritt ist das Glas einem Temperaturunterschied von 840 Grad Celsius unterworfen und läuft darunter weiß an.
  7. Das Glas kommt nun wieder zurück in die Glaswanne. Hier kühlt es noch einmal kurz ab und kommt nun wieder zurück zum Glasmacher. Je nach vorgegebener Glasform wird der Glaswanne jetzt die entsprechende Glasmenge entnommen. Diese Größe variiert zwischen 2 - 15 kg. Es ist hierbei sehr wichtig genau auf das Gewicht und die Glasverteilung des Kölbels zu beachten. Ansonsten kann das die Stabilität des Glases beeinflussen.

Wie die Glasformung entsteht

  1. Um dem Glas eine Form zu geben, kommt der Glasposten in einen dafür vorgesehenen Holzlöffel und wird darin gewulgert. Das ist ein Fachausdruck der Glasherstellung der die spezielle Wälzung in dem Holzlöffel bezeichnet. Hierbei erhält das Glas seine spätere Form und wird vergleichmäßigt. 
  2. Dieser Vorgang geschieht innerhalb von Sekunden und kann daher nur von sehr versierten Arbeitern durchgeführt werden.
  3. Anschließend kommt das Glas in eine Eisenform und wird hier noch zurechtgeblasen. Ist das Glas nun wieder abgekühlt und erstarrt, wird die Eisenform geöffnet und die Pfeife, an der das Glas noch hängt, entnommen.
  4. Die jetzt folgende Trennung geschieht durch einige Wassertropfen, die auf die Nahtstelle von Glas und Metall geträufelt wird. Dabei bilden sich winzige Risse. Anschließend reicht ein leichter Schlag aus, um die Pfeiffe vom Glas abzutrennen.




Teilen: