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Die Merkmale eines klassischen Dramas

Die Merkmale eines klassischen Dramas 1:37
Video von Jule Jansson 1:37

Das klassische Drama, wie Sie es zum Beispiel aus Macbeth kennen, folgt gewissen Regeln und kann an bestimmten Merkmalen erkannt werden. Doch welche sind die Kennzeichen des klassischen Dramas? Auch der Aufbau des Regeldramas entspricht einem gewissen Schema.

Allgemeine Merkmale des Regeldramas

Das klassische Drama, auch Regeldrama genannt, ist ein wichtiges und sich durch die Jahrhunderte ziehendes Genre der Literatur. Sie haben sicher in der Schule welche gelesen und erkennen einige der hier aufgeführten Merkmale wieder.

  • Handlung, Ort und Zeit des klassischen Dramas sollten eine Einheit bilden. Das bedeutet, dass die Handlung an einem einzigen Ort spielt und keine größeren Zeitspannen dargestellt werden, auch keine Zeitsprünge. Nebenhandlungen sollten nicht auftreten.
  • Die handelnden Personen sollten sich auf eine sehr überschaubare Gruppe beschränken. Nach Vollendung des ersten Aktes sollten keine weiteren Personen mehr eingeführt werden. Es gilt außerdem die Regel der Personenkette. Das bedeutet, dass bei einem Szenenwechsel nicht ausschließlich Personen auf der Bühne stehen dürfen, die in der vorherigen Szene nicht anwesend waren - mindestens eine Person muss also eine Brücke zwischen den Szenen schlagen.
  • Das klassische Drama folgt einem bestimmten Aufbau (siehe unten). Die Handlung ist dabei immer abgeschlossen. Genauso ist auch die Welt, in der es spielt, in sich geschlossen. Das klassische Drama pflegt einen reinen Stil - Stile dürfen also nicht vermischt werden.

Aufbau des klassischen Dramas

Zu den Merkmalen des klassischen Dramas zählt auch ein festgelegter Aufbau. Sie erkennen es an folgendem Aufbau:

  • Der erste Akt stellt die handelnden Personen vor und führt in die Problematik ein. So kann sich der Zuschauer einen Überblick über den Ort der Handlung machen und lernt alle Personen kennen.
  • Im zweiten Akt steigt die Handlung. Sie läuft auf einen Konflikt zu. Dieser Akt erhält das erregende Moment, also einen Auslöser für die folgenden Ereignisse.
  • Der dritte Akt beherbergt den Höhepunkt der Handlung: Sie schlägt zuungunsten (Tragödie) oder zugunsten (Komödie) des Protagonisten um. Dies ist der Gipfel des Spannungsbogens und ein Wendepunkt der Geschichte.
  • Im vierten Akt fällt die Handlung wieder. Spannung wird durch Verlangsamung und Verzögerung erzeugt, indem alles auf die sich anbahnende Lösung zuläuft.
  • Der fünfte Akt hält schließlich die Lösung bereit. Dies ist in der klassischen Tragödie die Katastrophe, also der Untergang, in der klassischen Komödie ein Happy End.