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Die Embryonalentwicklung beim Mensch - eine Erklärung

Die Entwicklung menschlichen Lebens
Die Entwicklung menschlichen Lebens
Der Beginn eines neuen Lebens ist ein faszinierender Prozess. Innerhalb kürzester Zeit bildet sich aus Ei und Spermium ein winziger Organismus aus, der unaufhörlich wächst und am Ende ein Menschenkind hervorbringt. Die Embryonalentwicklung ist ein Wunderwerk der Natur. Hier erfahren Sie, wie sich ein Mensch entwickelt.

Embryonalentwicklung - die ersten 3 Monate

Wenn sich Mann und Frau vereinen, ein Spermium die Eizelle befruchtet, beginnt die Embryonalentwicklung vom Mensch. Ist ein Spermium an die Eizelle angedockt, besteht für andere Spermien keine Chance mehr, Zugang zur Eizelle zu finden. Die Rezeptoren des Eis signalisieren, dass die Befruchtung bereits im Gange ist, und schließen all ihre Pforten. Spermium und Eizelle verbinden sich. Der Prozess des Lebens beginnt. 

  1. Bei der Vereinigung von Ei und Spermium heften sich die 23 Mutterchromosomen an die 23 Chromosomen des Vaters. Dabei entsteht die erste Zelle, die bereits alle Erbanlagen in sich trägt. Augenfarbe, Haarfarbe und andere Veranlagungen stehen jetzt fest.
  2. Jetzt beginnt die sogenannte Furchungsteilung, womit die Zellteilung gemeint ist. Sie nimmt ihren Anfang, schon bevor die Eizelle in der Gebärmutter angekommen ist. Diese Furchungsteilung wird durch Abschnürungen der befruchteten Eizelle hervorgerufen. Diese Teilung geschieht alle 8 Minuten und ist die schnellste Kernteilung überhaupt. Bereits in 6 Tagen haben sich bereits hundert Zellen gebildet. Während dieser 6 Tage nistet sich die Eizelle, die Blastozyste genannt wird, in der Gebärmutterschleimhaut ein.
  3. Der Blastozyst sendet nun ein Signal an den Körper und signalisiert, dass sich nun die Schwangerschaft einstellt. Durch das freigesetzte Schwangerschaftshormon HCG bleibt die Periode aus, die Gebärmutterschleimhaut wird dicker und ein Pfropfen verschließt den Gebärmuttermund. Außerdem werden die Muskeln der Gebärmutterwand elastischer und weicher. Das HCG-Hormon ist von nun an auch im Urin nachweisbar, wodurch bei einem Urintest eine Schwangerschaft nachgewiesen werden kann. Dieses Hormon sorgt nicht selten für die bekannte Schwangerschaftsübelkeit. Nach 3 Monaten werden anstatt des HCG-Hormons andere Hormone vom Körper gebildet und somit verschwindet meist auch die Übelkeit wieder.
  4. Im ersten Monat beginnt der Embryo zu wachsen. Langsam wächst er erst in die Länge und dann auch in Höhe und Breite. Durch die Fruchtblase ist er gut geschützt und schwebt darin wie ein Fisch im Aquarium. Ab dem einundzwanzigsten Tag beginnt das kleine Herz zu schlagen.
  5. Ab dem zweiten Monat bilden sich die Keimzellen für Arme und Beine. Auch das Gesicht beginnt sich langsam auszubilden. Die Augen werden anfangs mit einer dünnen Hautschicht überzogen sein.
  6. Vom dritten Monat an haben alle Körperteile bereits ihre Entwicklung begonnen und bilden sich immer weiter aus. Über die Nabelschnur, die am Mutterkuchen hängt, wird der Embryo mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Er schwebt in seinem kleinen Universum, um all die Kraft zu erlangen, die er für das Menschenleben brauchen wird.

Die Entwicklung des Menschen - 4. bis 6. Monat

  1. Mit dem vierten Monat wird aus dem knorpeligen Skelett langsam ein knöchernes. Von nun an heißt der kleine Mensch nicht länger Embryo, sondern Fötus.
  2. Vom fünften Monat an wachsen Gehirn und Organe. Durch Hirnwasserbildung wächst der Kopf des Fötus. Organe und Gehirn bilden sich nach und nach mehr aus und fangen an, ihre Aufgaben zu übernehmen.
  3. Ab dem sechsten Monat kann man das Geschlecht des Fötus erkennen. Endlich erfahren Mama und Papa, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommen. Die Lungen und das Nervensystem sind fast vollständig ausgebildet. Von nun an kann der Fötus auch Reize wahrnehmen. 
  4. Im siebten Monat wird es langsam eng im Mutterbauch. Er fängt jetzt an, sich zu bewegen, um seinen Bewegungsapparat zu trainieren. Er gähnt, lutscht Daumen, boxt und tritt seine Mama. Im Falle einer Frühgeburt könnte der kleine Mensch bereits überleben und selbstständig atmen.
  5. Im achten Monat hat der Fötus das knöcherne Skelett ausgebildet. Allerdings ist noch nicht alles komplett fertig. Denn der Säugling muss noch durch den engen Geburtskanal und dafür ist es wichtig, dass der Kopf etwas elastisch ist. Daher besteht die Schädeldecke aus unterschiedlichen Teilen, die erst nach der Geburt komplett zusammenwachsen. Ab jetzt wachsen der Kopf und das Hirn besonders schnell. 
  6. Ab dem neunten Monat ist das Baby vollständig entwickelt, kann bereits riechen, fühlen und schmecken. Auch das Immunsystem entwickelt sich, um es vor allen Umwelteinflüssen schützen zu können. Zum Ende des neunten Monats nimmt das Baby bereits die richtige Stellung im Mutterleib an. Der Kopf zeigt zum Becken, der Po Richtung Bauch. Das Baby rutscht in die Beckenlage und kann von nun an seinen Kopf nicht mehr drehen. Bei diesem Vorgang verspüren manche Frauen die ersten Wehen. 
  7. Und schließlich ist es so weit!  Die Embryonalentwicklung ist abgeschlossen, der Beginn eines neuen Lebens steht kurz bevor. Bei manchen Frauen kommt das Baby etwas früher, bei manchen etwas später. Das die Geburt genau auf den errechneten Termin fällt, ist selten. Normal ist eine Entbindung 2-3 Wochen nach dem errechneten Geburtstermin. Ist das Kind nach drei Wochen allerdings immer noch nicht auf der Welt, wird die Geburt eingeleitet.
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