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Determinismus bei Woyzeck - Erklärung

Determinismus bedeutet der Situation ausgeliefert zu sein
Determinismus bedeutet der Situation ausgeliefert zu sein
Es kommt Ihnen bestimmt auch bekannt vor: Der Deutschlehrer spricht von einem literarisch wertvollem Buch und baut dabei möglichst viele Fremdwörter ein. Gerade bei Woyzeck fällt der Begriff "Determinismus" besonders oft - doch was bedeutet das?

Wenn Sie sich mit deutschen Dramen beschäftigen, wird Ihnen sicherlich schnell "Woyzeck" in die Hände fallen. Wenn Sie das Werk gerade lesen oder bereits gelesen haben, sollten Sie den Begriff "Determinismus" unbedingt kennen.

Wissenswertes über Woyzeck

  • Bei Woyzeck handelt es sich ein Dramenfragment (also um ein unvollendetes Drama) von dem aus Deutschland stammenden Dramatiker und Dichter Georg Büchner.
  • Das Werk wurde von Büchner vermutlich Mitte-Ende des Jahres 1836 begonnen. Da er ein Jahr später verstarb, war es ihm nicht möglich es zu beenden.
  • Veröffentlicht wurde es über 40 Jahre später im Jahr 1879 (die Version war zuvor von Karl Emil Franzos stark überarbeitet worden) und erst 1913 feierte es sein Debüt auf einer Münchener Theaterbühne.

Nun wissen Sie, welche Hintergrundgeschichte es zu dem Stück gibt und können das Werk besser einordnen. Aber was ist nun mit dem Element des Determinismus?

Das Determinismuselement

Das Dramenfragment Woyzeck ist besonders für seine enthaltenen Determinismusgedanken bekannt. Determinismus bedeutet, dass alle Ereignisse "vorherbestimmt" sind. Es handelt sich sozusagen bei den Geschehnissen um Schicksale, die sich nicht beeinflussen lassen.

  • Dies liegt unter anderem auch an der gesellschaftlichen Auffassung, die im 18. Jahrhundert noch vorherrschte, dass Menschen in einen bestimmten Stand hineingeboren werden und keine Möglichkeit haben auf- oder abzusteigen. Büchner ging in diesem Werk mit einem individuellen Beispiel darauf ein und gibt Beispiele für den sozialen Determinismus. Besonders wichtig war es dem Autoren dabei darauf einzugehen, dass diese Rahmenbedingungen einem Menschen zerstören können. Auf Grund dieser Auffassung wird das Stück auch häufig als Sozialdrama bezeichnet.
  • Auch alle Geschehnisse und Handlungen in dem Stück werden als vorherbestimmt betrachtet. Beispielsweise der Mord an Marie wird durch Woyzecks psychische Störung und ihr Fremdgehen vorherbestimmt und ist vorhersagbar. Selbst wenn Woyzeck gewollt hätte, so hätte er die Ereignisse nicht beeinflussen können.

Sie möchten sich noch intensiver mit dem Thema beschäftigen? Weiterführende Literatur finden Sie in folgenden Büchern: Gabriele Steinbach - Woyzeck. Interpretationshilfe Deutsch, 2002
Norbert Kinne - Lektürehilfen Woyzeck ausführliche Inhaltsangabe und Interpretation, 2012

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