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Der Skandinavische Kaltbluttraber - alte Pferderasse neu entdeckt

In Schweden und Norwegen sind Kaltbluttrabrennen ein beliebter Sport.
In Schweden und Norwegen sind Kaltbluttrabrennen ein beliebter Sport.
Jeder Pferdeliebhaber kennt Trabrennpferde und Kaltblüter. Die einen sind leichte, hitzige und durchtrainierte Sportpferde, die anderen schwere, ruhige und extrem kräftige Arbeitstiere. Wie beide Eigenschaften in nur einer Rasse vereint werden sollen, ist schwer vorstellbar. Doch in Schweden und Norwegen ist diese Kombination gelungen. Das Ergebnis ist der Skandinavische Kaltbluttraber. Das ist kein kurioser Weideunfall, sondern eine anerkannte Rasse, die in den beiden nordischen Ländern schon lange gezüchtet wird.

Die Ursprünge des Skandinavischen Kaltbluttrabers

In Schweden und Norwegen haben Trabrennen eine lange Tradition und sind auch heute noch eine beliebte Freizeitaktivität vieler Familien. Im Gegensatz zu anderen Ländern haben hier auch die Kaltblüter bei diesen Rennen ihre eigene Klasse. Früher wurde bei diesen Gelegenheiten die Ausdauer der Pferde getestet, Züchter und Bauern konnten so am Wochenende ihre Freizeit mit den Arbeitspferden verbringen. Heute ist aus den Bauernrennen eine florierende Rennindustrie geworden.

  • Die Geschichte der Kaltbluttraber beginnt beim norwegischen Dølepferd und dem Nordschwedischen Kaltblut, den Arbeitspferden dieser Regionen. Sie wurden nach den Kriterien kräftige Statur, sanftes Gemüt und hohe Ausdauer selektiert. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden andere schwere Kaltblutrassen eingekreuzt, um mit den neuen Landmaschinen mithalten zu können. Immer wurden aber auch die leichteren Traberlinien bewahrt.
  • Als die Traktoren endgültig das Arbeitspferd ersetzt hatten, rückten Erfolge im Rennsport immer mehr in den Vordergrund, auch Warmblutrassen und Vollblüter wurden eingekreuzt. 1941 wurde dann endlich der Zuchtverband für die Kaltbluttraber gegründet. Die neue Rasse war geboren. Mittlerweile legen die Züchter wert auf Reinzucht, das Einkreuzen anderer Rassen ist unerwünscht.

Das Beste in einem Pferd vereint - die Eigenschaften des Kaltbluttrabers

  • Obwohl aus dem schweren Arbeitstier im Laufe der Jahrzehnte ein leichteres Rennpferd wurde, ist es dem Zuchtverband sehr wichtig, dass ein rassetypisches Körpergewicht und eine kräftige Statur erhalten bleiben. Es soll eine klare Grenze zu den Warmblut- und Vollbluttrabern gezogen werden.
  • Im Gegensatz zu anderen Arbeitspferden liegt den Kaltbluttrabern ein raumgreifender, ausdrucksvoller Trab, was sie zu hervorragenden Fahrpferden macht. Insgesamt sind die Bewegungen dieser Pferde schwungvoll, weshalb sie auch für viele Lektionen in der Dressur geeignet sind. Auch für Wanderreiter ist diese Rasse interessant, da die Tiere große Lasten tragen können und über eine hervorragende Ausdauer verfügen. Kaltbluttraber sind also Allroundtalente und für die ganze Familie geeignet.
  • Die skandinavischen Traber haben einen mittelgroßen, meist geraden Kopf mit einer breiten Stirn. Der Hals ist hoch angesetzt, kräftig und geht in einen flachen Widerrist über. Die Kruppe ist stark bemuskelt, die Stellung der Gelenke begünstigt raumgreifende Gänge. Die Kaltbluttraber haben ein Stockmaß von mindestens 1,48 bis 1,60 m. Die Farben reichen von Braunschattierungen über Falben bis zu Rappen. Schimmel gibt es keine.

Der skandinavische Allrounder für die ganze Familie

Lassen Sie sich von der Bezeichnung „Kaltblut“ nicht irritieren, denn der Skandinavische Kaltbluttraber ist ein sportliches Familienpferd, das mit seinen Veranlagungen in allen Bereichen des Freizeitreitens oder des Fahrens punkten kann. Dabei sind diese Pferde gelassen, brav und kinderlieb und oft auch für Einsteiger geeignet - eine Rasse, die Sie durchaus bei der Suche nach einem geeigneten Freizeitpferd im Hinterkopf behalten sollten.

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