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Der menschliche Vulkan - Erklärung

Sie können einen Vulkan bauen, aber keiner sein.
Sie können einen Vulkan bauen, aber keiner sein.
In der Serie "Two and a Half Men" wird das bekannte Mentos-und-Cola-Experiment so vorgeführt, dass ein menschlicher Vulkan entsteht, also der Konsument der beiden Produkte eine hohe Fontäne ausspuckt. Was ist dran an der Story?

Eine Fontäne dank Cola und Mentos

Tatsache ist, dass Sie eine sehr beeindruckende Fontäne erhalten, wenn Sie in eine Flasche mit Cola ein Mentos werfen. Dieser Vulkan basiert auf mehreren Umständen, die nicht auf den menschlichen Magen zu übertragen sind.

  • Cola enthält wie jedes andere sprudelnde Getränk in Wasser gelöstes CO2. Dieses ist unter Überdruck darin gelöst, denn die Flasche war ja verschlossen und ausgasendes Kohlendioxid konnte so nicht entweichen. Wenn Sie die Flasche öffnen, beginnt das Gas sofort, sich aus dem Wasser zu lösen. In jedem kohlensäurehaltigem Getränk, also nicht nur in Cola, auch in Mineralwasser oder Limo, entstehen sofort Bläschen, die nach oben steigen, sobald Sie die Flasche öffnen.
  • Wenn Sie nun Zucker, Salz, Pfeffer, Sand oder irgendeinen anderen Feststoff in diese Lösung geben, sind sogenannte Blasenkeime in ihr. Diese bewirken, dass sich das gelöste CO2 sehr schnell aus der Lösung entfernt und zur Oberfläche strebt. Es muss sich  also weder um Cola noch um Mentos handeln, damit der Effekt einsetzt. Allerdings ist der Effekt bei Cola und Mentos stärker, da diese Drops eine besonders raue Oberfläche besitzen.
  • Die große Anzahl schnell aufsteigender Blasen bewirkt, dass diese Flüssigkeit mit nach oben reißen. Die Flasche verjüngt sich nach oben zum Flaschenhals hin. So entsteht ein Überdruck, denn Gas und Flüssigkeit können nicht ungehindert nach oben steigen. Das führt zu der Fontäne, die aus der Flasche aufsteigt.

Wieso Sie sich nicht in einen menschlichen Vulkan verwandeln können

Auch wenn es in dem Film schön dargestellt wird, wie Jake Harper das Experiment beginnt, das Ergebnis sehen Sie nicht, denn es wird zwar gezeigt, wie die Fontäne jemanden trifft, nicht aber wo diese herkommt.

  • Sie haben sicher schon mal schnell ein kohlensäurehaltiges Getränk getrunken. Es gelingt Ihnen nicht, eine große Menge des mit CO2 übersättigten Getränks runterzuschlucken. In der Regel beginnt dieses schon in Ihrem Mund, zu schäumen. Auch beim Runterschlucken werden Sie merken, wie das Gas in großen Mengen in der Speiseröhre aufsteigt. Im Magen landet also recht wenig Kohlensäure, selbst wenn Sie schnell trinken.
  • Die Flüssigkeit wird im Magen ständig weiter CO2 absondern; schon nach kurzer Zeit ist so gut wie kein gelöstes Gas mehr darin enthalten. Auch wenn Sie nun schnell ein Bonbon verschlucken, kann natürlich nicht mehr so viel Gas aus der Flüssigkeit entweichen, denn Sie haben keine übersättigte Lösung im Magen.
  • Ihr Magen ist auch keine starre Cola Flasche, sondern dehnbar. Es gibt zwar eine Verengung in Richtung Speiseröhre, aber keinen Überdruck, denn der Magen dehnt sich aus. Ohne Druck kann nichts nach oben schießen.

Statt sich in einen beeindruckenden menschlichen Vulkan zu verwandeln, werden Sie bestenfalls einen gewaltigen Rülpser von sich geben können.

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