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Hund erziehen

Nichts im Leben gibt es umsonst, auch nicht für Hunde.
Nichts im Leben gibt es umsonst, auch nicht für Hunde.
Es gibt viele Meinungen von Hundebesitzern und Hundetrainern, wie ein Hund mit verschiedenen Methoden und Hilfsmitteln zu erziehen ist.

Was Sie benötigen:

  • Halsband
  • Leine
  • Spielzeug
  • Leckerchen

Grundregeln bei der Erziehung des Hundes

Mit der Anschaffung eines Hundes übernehmen Sie die Verantwortung, dass es Ihrem Tier gut geht. Dazu gehört nicht nur die gesunde Ernährung und tägliche Pflege, sondern auch eine angemessene Erziehung. Unabdingbare Grundvoraussetzungen für die Hundeerziehung sind ein Vertrauensverhältnis und eine Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Gefährten.  

Das Erziehen von Welpen erfolgt bereits in der Sozialisierungsphase, die etwa in der achten Lebenswoche beginnt und sich bis zur 16. Woche erstreckt. In diesem Zeitraum erlernt Ihr Hund die wichtigsten Regeln des Soziallebens. Dazu gehören die Ein- und Unterordnung als Mitglied der Gemeinschaft, Leinenführung und Stubenreinheit sowie Verbote bei bestimmten Verhaltensweisen.

Beim Hundetraining unterscheiden Sie zwischen positiver und negativer Strafe sowie positiver und negativer Verstärkung. 

So erziehen Sie Ihren Vierbeiner mit Strafen

Bei der "positiven Strafe" erhält Ihr Gefährte etwas Unangenehmes als Effekt für seine Handlung. Dazu gehört das Schimpfen, wenn er beispielsweise einen Gegenstand zerstört hat. Durch diese Bestrafung lernt Ihr Vierbeiner aber nur bei bestimmten Voraussetzungen.

So sollte nicht nur Ihre Stimme, sondern auch Ihre Körperhaltung zeigen, dass er etwas Unerwünschtes getan hat. Außerdem muss die Bestrafung konsequent und zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. 

Ein Hund kann nur dann lernen, wenn er von Ihnen auf frischer Tat ertappt wird und sie mit ihm sofort schimpfen. Er kann eine spätere Bestrafung mit der vorhergehenden Situation verbinden.

Daher ist es sinnlos, wenn Sie einen Welpen bei der Erziehung zur Stubenreinheit mit der Nase in den Urin tauchen, wie dies in alten Hundebüchern empfohlen wird. Ihr Welpe weiß nicht, dass er von Ihnen gemaßregelt wird, weil er vor einiger Zeit auf den Teppich und nicht im Freien gemacht hat. Er lernt nur daraus, dass er dieses Verhalten meiden sollte, wenn Sie in der Nähe sind. 

Da die positive Strafe exakt zeitgleich zur unerwünschten Handlung erfolgen soll, empfehlen manche Hundetrainer Erziehungshalsbänder, die besonders bei dauerndem Bellen eingesetzt werden. Durch Knopfdruck erfolgt das Versprühen von Wasser oder anderen Substanzen. Es ersetzt das Schimpfen bei Fehlverhalten.

Berücksichtigen Sie jedoch bei dieser Hundeerziehung, dass es durch die Flüssigkeiten zu Schädigungen der Schleimhaut kommen kann. Außerdem versetzt das ausgelöste Zischgeräusch Ihren Gefährten in Angst, was zu Verhaltensstörungen beim Erziehen führen kann.

Bei der "negativen Strafe" entziehen Sie Ihrem Hund etwas Angenehmes, beispielsweise Ihre Aufmerksamkeit. Dies bedeutet für Sie, dass Sie sich nach einem Fehlverhalten des Hundes umdrehen, weg gehen und ihn weder ansehen, noch ansprechen oder berühren. Diese Kontaktverweigerung sollten Sie nur kurzzeitig durchführen.

Hund mit Verstärkung erziehen

Statt durch Strafe lernen Hunde besonders gut durch positive Verstärkung. Dabei wird erwünschtes Verhalten von Ihnen belohnt. Auch hier gilt, dass die Motivation durch Belohnung nach der Einsekundenregel unmittelbar sofort erfolgt.

Ob es sich für Ihren Hund lohnt, ein erwünschtes Verhalten zu zeigen, entscheidet er allerdings allein. Daher müssen Sie herausfinden, welche Belohnung ihn positiv bestärkt. So reagieren manche Tiere besonders gut auf Leckereien oder ein Spielzeug. Andere erkennen die Belohnung anhand Ihrer Stimme und Körperhaltung und lieben es, mit Streicheleinheiten bestärkt zu werden.

Unter der negativen Verstärkung versteht man beim Erziehen nicht die Bestrafung. Vielmehr nimmt man dem Tier bei dieser Lernmethode etwas Unangenehmes weg, wenn es das gewünschte Verhalten zeigt. So können Sie bei der Welpenerziehung auf ein lästiges Halsband verzichten, wenn Ihr Gefährte auch mit einem Geschirr ohne Zerren an der Leine läuft.

Beispiele für eine optimale Hundeerziehung

Holen Sie sich einen Welpen in Ihr Zuhause, wird sein niedliches Aussehen Sie leicht dazu verleiten, die Erziehung nicht schon in diesem Alter zu beginnen. Dabei sollten Sie jedoch berücksichtigen, dass die jungen Hündchen in dieser Entwicklungsphase besonders schnell lernen. Nehmen Sie sich für die Übungsstunde genügend Zeit und bleiben Sie gelassen, wenn die Kommandos nicht sofort befolgt werden.

Wichtig ist, dass Sie beim Erziehen Ihres Hundes immer eindeutige, klare und kurze Kommandos sagen. Mit langen Sätzen wie beispielsweise: "Nun setz dich mal hin Struppi", kann Ihr Gefährte wenig anfangen. Alle Familienmitglieder sollten dabei die gleichen Befehle verwenden. 

Wiederholen Sie die Übungen täglich, damit Ihr Gefährte die gewünschten Kommandos erlernt und nicht wieder vergisst. Damit er sie auch in Gefahrensituationen ausführt, müssen sie an vielen verschiedenen Orten unter verschiedenen Bedingungen, wie beispielsweise Ablenkung, trainiert werden.

Eine gute Übung im Haus ist das Befolgen eines Kommandos vor der Fütterung. Die Nahrung gilt hier als Belohnung für ein erwünschtes Verhalten.

Legen Sie Ihrem Vierbeiner bei jeder Trainingsstunde außer Haus ein Halsband mit Leine an, wird er dieses Ritual in Zukunft mit Lernen und Aufmerksamkeit verknüpfen. Die entspannte Leinenführigkeit erreichen Sie, indem Sie ihn an Ihrer linken Seite in Höhe Ihres Beines laufen lassen.

Sie verhindern ein Vorpreschen, Zerren und Ziehen an der Hundeleine, indem Sie mit bestimmter Stimme das Kommando "Fuß" geben. Ihre lobende Stimme bestärkt Ihr Haustier, die Übung richtig zu machen und aufmerksam zu bleiben, aber auch Ihre Rangposition zu stärken. Sobald Sie stehen bleiben, sollte sich Ihr Gefährte hinsetzen. Mit dem Kommando "Sitz" unterstützen Sie dieses Verhalten.

Auch schlechte Eigenschaften, wie das ständige Anbellen von Artgenossen beim Gassigehen, können Sie durch regelmäßige Übungen in den Griff bekommen. Schimpfen und Zerren an der Leine werden bei diesem Problem nicht helfen. Im Gegenteil: Ihr Vierbeiner wird bei dieser "Strafe" eine Fehlverknüpfung herstellen.

Nicht das Bellen, sondern die Begegnungen mit anderen Hunden sind für ihn der Grund für die negativen Konsequenzen. Beim nächsten Aufeinandertreffen wird er noch mehr bellen und knurren. Nutzen Sie daher ein geliebtes Spielzeug oder eine Leckerei zur Konditionierung. Sobald ein anderer Hund sich nähert, nutzen Sie das Kommando "Aus" und belohnen sofort, wenn der Hund das Bellen unterlässt. 

Das erfolgreiche Erziehen eines Hundes gelingt nur, wenn Sie stets liebevoll, aber bestimmt auf das Ausführen eines Kommandos bestehen, hartnäckig bleiben und nicht nachgeben. Dieser Umgang bietet die Voraussetzung für ein unproblematisches Zusammenleben.

 

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