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Deckakt bei Pferden

Nach elf Monaten kann das Ergebnis der Besamung im besten Falle beobachtet werden.
Nach elf Monaten kann das Ergebnis der Besamung im besten Falle beobachtet werden.
Wer eine junge, leistungsfähige Stute besitzt, möchte sicher früher oder später ein Fohlen von dieser Stute, um diese guten Anlagen weiterzugeben. Mit der Suche nach einem passenden Deckhengst kommt oft die Frage auf, wie der natürliche Deckakt bei Pferden vonstattengeht und wie Sie die Befruchtung in einer unnatürlichen Umgebung umsetzen können.

Der natürliche Deckakt bei Pferden

  • Für die Besamung der Stute muss diese als Erstes paarungswillig sein. Dieses Verhalten, das sogenannte Duldungsverhalten, ist im Östrus, der Brunst, gegeben. Bei Stuten findet diese in der Paarungszeit (Februar bis Juli) alle drei Wochen für 2 - 5 Tage statt. Sie lässt sich am sogenannten „Blitzen“, dem Zeigen der Schamlippen, und an der Unruhe der Stute erkennen.
  • Nun darf sich der Hengst der Stute nähern. Er wird recht aufgeregt sein und die Stute wittern. Dies ist am sogenannten Flehmen erkennbar, das heißt, dass der Hengst den Kopf überstreckt, die Nüstern weitet und die Oberlippe nach oben zieht. Damit nimmt er Botenstoffe wahr, die ihm die Paarungsbereitschaft der Stute zeigen.
  • Nach einem kurzen Beschnuppern von Stute und Hengst bespringt der Hengst die Stute. Der Deckakt bei Pferden dauert nur eine Minute, maximal zwei. Dabei samt der Hengst in den Gebärmutterhals der Stute.
  • Anschließend springt der Hengst wieder ab. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn der Hengst die Stute mehrmals am selben Tag deckt, um die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen.

Möglichkeiten der Besamung

  • Möchte man seine Stute besamen, muss zunächst natürlich kontrolliert werden, ob sie gesund und in der Lage ist, die elfmonatige Tragezeit durchzustehen.
  • Die wenigsten Stuten werden noch durch den Natursprung besamt. Meist wird tiefgefrorenes Sperma eingesetzt. Das hat den Vorteil, dass das Verletzungsrisiko und die Gefahr von Deckseuchen für beide Tiere geringer sind. Außerdem kann so mit wenig Aufwand auch Sperma von Elitehengsten eingesetzt werden.
  • Die Besamung wird durch einen Tierarzt vorgenommen, der das vorher gewonnene Sperma in die Gebärmutter der Stute injiziert. Dennoch ist künstliche Besamung oft nicht so erfolgreich wie Naturdeckung. Deswegen empfiehlt es sich, mehrere Besamungen während der Brunst durchzuführen.
  • Bei einigen Rassen, zum Beispiel Vollblütern, ist nur natürliche Besamung erlaubt. Wenn ein Hengst zur Verfügung steht, kann dieser in der Rosse zur Stute gebracht werden.
  • Zu beachten ist, dass der Boden nicht rutschig sein darf, damit keiner der Beteiligten ausrutscht, wobei besonders der Hengst gefährdet ist.
  • Es gibt die Möglichkeit, die beiden Pferde ganz natürlich auf der Weide zusammenzulassen. Meist wird es jedoch praktiziert, beide Tiere festzuhalten.
  • Es empfiehlt sich, den Schweif der Stute zu bandagieren, damit dieser nicht im Weg ist. Häufige Praxis ist auch, der Stute die Hinterbeine locker am Hals festzubinden, damit der Hengst durch eventuelles Ausschlagen keine Verletzungen davonträgt.
  • Wichtig ist, dass man, wenn man die Tiere während des Deckaktes festhalten möchte, genügend Abstand bewahrt (an langem Führstrick halten) und den Pferden ihren Freiraum lässt, nicht zuletzt, um selbst nicht zu Schaden zu kommen.
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