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Das Unkraut im Rasen bestimmen und verwerten - so geht's

Essbare Rasenpflanzen sind kein Unkraut.
Essbare Rasenpflanzen sind kein Unkraut.
In Ihrem Garten wird der akkurate Wuchs des Rasens gelegentlich von sogenanntem Unkraut beeinträchtigt. Sie können sich als sorgfältiger Hobbygärtner viele Stunden damit beschäftigen, das vermeintliche Unkraut im Rasen zu bestimmen, um es auszumerzen. Daneben besteht aber auch die Option, aus dem verschmähten Wuchs eine lohnende Angelegenheit zu machen.

Wer oder was bestimmt, was Unkraut ist?

Pflanzen werden üblicherweise als Unkraut deklariert, wenn sie mit ihrem Wuchs das ästhetische Empfinden des Gärtners beeinträchtigen.

  • Im eleganten Rasen sind Kräuter oder Begleitwuchs unerwünscht und werden folglich als Unkraut bekämpft. Die Pflege Ihres Rasens ist durch den ungewünschten Pflanzenauftritt deutlich arbeitsintensiver.
  • Möglicherweise setzen Sie bestimmte Unkrautvernichter ein. Damit schaden Sie u. a. dem gesunden Ökosystem Ihres Rasens und vernichten wichtige Kleinstlebewesen.
  • Unkräuter sind keine planmäßig angebauten Pflanzen. Sie sind nicht gezüchtet, sondern wild und ungeregelt gewachsen.
  • Wenn wild wachsende Pflanzen die ebenmäßig gewünschte Rasenfläche verdrängen, verwandeln sie sich ebenso zu ungeliebten Kräutern, zu Unkräutern.
  • Konkurrieren die erhofften Pflanzen um Wasser, Licht und Nährstoffen mit den unwillkommenen Pflanzen, werden letztere zu lästigem Begleitwuchs erklärt. 

Bestimmen und genießen Sie Ihr Unkraut im Rasen

Mit einem Nachschlageheftchen und/oder Nachschlagebuch über Wildpflanzen lassen sich nützliche Gewächse exakt bestimmen. Ein Rasen wird durch mannigfaltige Kräuter und Pflanzen nicht nur optisch aufgewertet, sondern die sogenannten Wildpflanzen bereichern sein ganzes Ökosystem.

  • Ganz leicht im Rasen zu bestimmen ist der Löwenzahn, der absolute Anführer unter den vielfältigen Wildkräutern. Er brilliert als Salat- und als Gemüse. Die gezackten Blätter sind verwertbar, die gelben Blüten nicht. Selbst die Wurzeln können Sie trocknen, rösten, anschließend mahlen und erhalten einen Wurzelkaffee.
  • Gänseblümchen machen nicht nur im Salat eine gute Figur, besonders Kinder essen sie gerne auf ihrem Butterbrot. Zudem wirken Gänseblümchen mit ihren weißen Blüten mit gelber Mitte im Rasen überaus charmant. Von Ihren Hautproblemen befreit Sie ein Umschlag mit Gänseblümchentee.
  • Brennnesseln lassen sich ebenso einfach bestimmen. Sie erkennen Sie an den gezackten Blättern und brennenden Nesselhaaren. Sie schmecken vorzüglich, wenn Sie wie Spinat zubereitet werden. Ebenso ist ihr Geschmack spinatartig, allerdings bedeutend würziger und aromatischer.
  • Sauerampfer ist eine Köstlichkeit mit hohem Vitamin-C-Gehalt. Er wächst hoch, mit ovalen Blättern und blüht unscheibar. Diese Wildpflanze imponiert durch ihren intensiven und vorzüglichen Geschmack in Aufläufen, Suppen und Soßen. Ihre Knospen passen ausgezeichnet zu Tomaten.
  • Rotklee wertet eindeutig Ihre Suppenküche auf. Eintöpfe und Salate profitieren von seinem Geschmack, der an Feldsalat erinnert. Die Blüten des Rotklees sind eine vorzügliche essbare Dekoration.
  • Die aromatisch duftende Kamille wartet frisch und getrocknet mit wertvollen Inhaltsstoffen auf. Nicht nur Tee, auch Salate und Süßspeisen bekommen durch sie eine besondere Note. Sie wird als entzündungshemmende und antibakterielle Heilpflanze enorm geschätzt.
  • Der Wiesenknöterich schmeckt als Wildgemüse, in Aufläufen oder untergemischt in Blattsalaten. Sein Geschmack ist leicht spinatartig, jedoch eher herbsüßlich. Von dieser Pflanze können Sie die nussartig schmeckenden Samen ebenso wie die Blätter und Wurzeln verwenden. 

All diese herrlichen Pflanzen verdienen keinesfalls die Bezeichnung Unkraut. Wenn Sie auf einen einheitlichen Rasen nicht verzichten möchten, können Sie eventuell einen Gartenbereich für Kräuter einrichten und sich über die unverhoffte Bereicherung in Ihrer Küche freuen.

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