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Das Kreuzbein

An der Struktur des Kreuzbeins erkennen Sie dessen Entstehung aus Wirbelkörpern.
An der Struktur des Kreuzbeins erkennen Sie dessen Entstehung aus Wirbelkörpern.
Als Kreuzbein kennen Sie den untersten Teil der Wirbelsäule im Bereich des Beckens. Es kann aus verschiedenen Gründen schmerzen. Einige Ursachen liegen im Kreuzbein selbst. Aber auch Erkrankungen anderer Körperbereiche und Organe können schmerzhaft ins Kreuz ausstrahlen.

Aufbau und Funktion des Kreuzbeins

Unter dem "Kreuz" verstehen Sie den Teil des Rückens direkt über dem Gesäß. Das "Kreuz" ist die Kurzform für das Kreuzbein, den untersten Teil der Wirbelsäule. Es findet sich bei den Landwirbeltieren. Außer dem Menschen haben beispielsweise Hund, Katze und Pferd ein Kreuzbein.

  • Das Kreuzbein (lat.: Os sacrum) ist ein flacher und grob dreieckiger Knochen im hinteren Beckenbereich. Es handelt sich genauer gesagt um fünf miteinander verwachsene Wirbel. Bis zum 16. bis 18. Lebensjahr sind die fünf Wirbel einzelne Knochen. Bis zum 25. Lebensjahr verwachsen sie zum Kreuzbein.
  • Die ursprüngliche Struktur des Kreuzbeins als Teil der Wirbelsäule sehen Sie beim Erwachsenen in seinem Aufbau. Die vier paarigen Kreuzbeinlöcher (Foramina sacralia) sind Überbleibsel der ehemaligen Zwischenwirbellöcher. Der Kreuzbeinkanal (Canalis sacralis) ist aus den Wirbellöchern entstanden, die zusammen den Wirbelkanal bilden. Wie in der übrigen Wirbelsäule, treten Rückenmarksnerven, im Kreuzbeinbereich Sakralnerven genannt, aus den Kreuzbeinlöchern aus.
  • Sie können am Kreuzbein außerdem die verkümmerten Dornfortsätze der ehemaligen Wirbelkörper erkennen. Der Kreuzbeinkanal ist nach unten offen.
  • Das Kreuzbein ist nach oben über ein Gelenk, das Lumbosakralgelenk, mit der Lendenwirbelsäule und über die Iliosakralgelenke mit den beiden Beckenknochen verbunden. Unten schließt sich das Steißbein als knöcherner Fortsatz an. Das Steißbein ist ebenfalls aus ehemaligen Wirbelkörpern verschmolzen. Diese sind so verkümmert, dass Sie die Struktur der Wirbel nicht mehr erkennen können.

Wenn das Kreuzbein schmerzt

Bei Schmerzen im Kreuzbein sollten Sie an verschiedene Ursachen denken:

  • Eine häufige Ursache von Kreuzbeinschmerzen ist zum Beispiel eine sitzende Tätigkeit ohne Ausgleichssport und Pausen. Beim Sitzen werden Becken und Kreuzbein inklusive Steißbein beansprucht. Wenn Sie viele Stunden am Tag sitzen, stehen Sie zwischendurch auf und bewegen Sie sich.
  • Ein Sturz nach hinten auf Kreuz- und Steißbein zieht Schmerzen nach sich. Die Knochen können brechen oder geprellt werden. Eine manuelle Therapie, der der Arzt verschreibt oder selber ausführt, kann die Schmerzen lindern.
  • Ein Beckenschiefstand kann Schmerzen im unteren Rücken und Beckenbereich verursachen. Das Phänomen kann unter anderem durch Zusammenziehen der Muskulatur oder durch eine Skoliose, eine seitliche Wirbelsäulenabweichung, entstehen.
  • Unter Spondylolisthesis können Sie sich das Abgleiten von Wirbelkörpern nach vorne vorstellen. Das geschieht häufig im unteren Lendenwirbelbereich zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein. Dieses Wirbelgleiten kann unbemerkt bleiben oder zu Schmerzen führen.
  • Kreuzschmerzen können auch degenerative Ursachen haben. Dazu zählen die Arthrose und die Osteoporose. Arthrose ist Gelenkverschleiß. Im Bereich des Iliosakralgelenks kann sie zu Schmerzen im Kreuz führen. Osteoporose ist dagegen eine Erkrankung, die das Knochengewebe abbaut.
  • Ebenso können Erkrankungen innerer Organe ins Kreuz ausstrahlen. Dazu zählen Erkrankungen der Nieren und des Nierenbeckens, sowie wie Nierensteine oder Entzündungen. Auch Erkrankungen von Magen, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse kommen infrage.
  • Bei Frauen können gynäkologische Erkrankungen, wie Endometriose (Wucherung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter) und Gebärmutterentzündung Schmerzen im Kreuz verursachen. Auch an ausstrahlende Menstruationsschmerzen ist zu denken.
  • Eine weitere Ursache ist Morbus Bechterew. Es handelt sich dabei um eine entzündliche, rheumatische Erkrankung, die hauptsächlich jüngere Männer betrifft und die Wirbelsäule versteifen lässt. Eines der ersten Anzeichen sind Kreuzschmerzen, die durch den Befall der Iliosakralgelenke verursacht werden.
  • Knochenschmerzen allgemein und auch im Kreuzbein können ebenso Hinweise auf Knochentumore sein. Sie unterscheiden zwischen primären Knochentumoren, die ihren Ausgang vom Knochengewebe nehmen, und Knochenmetastasen. Besonders Lungen-, Brust-, Prostata-, Nieren- und Schilddrüsenkarzinome metastasieren in die Knochen.

Diese Liste der möglichen Ursachen für Kreuzschmerzen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Lassen Sie die Schmerzen grundsätzlich ärztlich abklären, weil sich auch gefährliche Erkrankungen dahinter verbergen können.

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