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Briefmarken übersichtlich sortieren

Bringen Sie Ordnung in das Chaos Ihrer Briefmarkensammlung.
Bringen Sie Ordnung in das Chaos Ihrer Briefmarkensammlung.
Die meisten Briefmarkensammler stecken Ihre Marken zunächst wahllos in ein Album. Sie beginnen das nächste Briefmarkenalbum, wenn im ersten Buch kein Platz mehr ist. Spätestens jetzt sollten Sie sich über das Sortieren der Sammlung Gedanken machen. Die Kriterien für die Sortierung hängen von Ihren Ambitionen als Sammler ab.

Was Sie benötigen:

  • Briefmarkenalbum zum Stecken
  • Pinzette
  • Lupe
  • Einige Schachteln
  • Bleistift
  • Aktenordner
  • Prospekthüllen
  • Schüssel
  • Tageszeitung
  • Trockenbuch

Die ersten Schritte im neuen Hobby

Haben Sie eine Kiste mit verschiedenen Briefmarken? Soll diese der Grundstock für den Einstieg in das Hobby "Briefmarken sammeln" werden? Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei:

  1. Besorgen Sie sich ein Briefmarkenalbum, in welches die Marken eingesteckt werden. Alben zum Einkleben schaden den Marken. Falls Sie ganze Briefe sammeln möchten, brauchen Sie einen Aktenordner und Prospekthüllen. Tipp: Ein Brief mit Marken ist wertvoller, als einzelne Marken, die Sie von einem Brief ablösen.
  2. Fassen Sie die Marken nicht mit den Fingern, sondern mit einer Pinzette an. Breiten Sie alle Marken, die Sie haben, locker vor sich auf einem sauberen Tisch aus. Falls einige Marken in einem Album sind, lassen Sie diese darin, bis Sie wissen, auf welchen Platz im neuen Album diese kommen.
  3. Sortieren Sie die Marken nach Ländern in die Schachteln. Achten Sie darauf nur unbeschädigte Briefmarken einzusortieren. Marken an denen Teile fehlen, die geknickt oder verfärbt sind, haben keinen Wert. Entsorgen Sie diese Marken.
  4. Falls Sie eine ungestempelte Marke in Ihren Schätzen finden, schauen Sie auf die Rückseite. Die Gummierung muss unbeschädigt sein. Schon eine kleine Fingerspur zählt als beschädigt. Eine ungestempelte Marke mit intakter Gummierung ist postfrisch. Es lohnt sich, diese zu sammeln. Alle anderen Marken ohne Stempel sind wertlos.
  5. Der Stempel auf einer Briefmarke soll möglichst zentriert auf einer Marke aufgedruckt sein. Bei zusammenhängenden Marken genügt ein Stempel, der über alle Marken geht. Normale Poststempel sind wertvoller als Ersttagsstempel. Letztere sind in großen Mengen vorhanden. Wichtig: Ort und Datum müssen lesbar sein. Entsorgen Sie alle Marken mit unleserlichen Stempeln. Wenn Sie Marken mit normalen Poststempeln und Ersttagsstempeln haben, heben Sie nur die mit normalen Stempeln auf.
  6. Geben Sie von Karten oder Briefen ausgeschnittene Marken in eine Schüssel mit kaltem Wasser. Warten Sie, bis sich die Marke von alleine ablöst. Legen Sie diese Marken auf den unbedruckten Rand einer Tageszeitung, bis sie nur noch leicht feucht sind. Damit sich die Marken nicht wellen, müssen Sie diese in das Trockenbuch legen, bis sie völlig getrocknet sind.
  7. Stecken Sie ganze Briefe oder Postkarten mit Marken in eine Prospekthülle. Sammeln Sie diese Exemplare in einem Extraordner.

Sie haben nun deutlich weniger Marken, die alle im herkömmlichen Sinn einen Sammlerwert haben. Es steht Ihnen natürlich frei, auch beschädigte Marken, die Ihnen gut gefallen oder die einen Erinnerungswert haben, aufzuheben. Entscheiden Sie sich für ein Sammelkriterium und sortieren Sie die Marken diesem entsprechend ein.

Sortierkriterien für Briefmarken

Bei fast 200 Staaten, die jährlich mehrere neue Briefmarken herausbringen, ist es nahezu unmöglich, eine größere Markensammlung nur nach einem Kriterium zu sortieren. Die folgenden Sortierungen werden daher meist kombiniert:

  • Länder: Der Sammler sucht aus seinen Briefmarken alle Marken eines Landes heraus. Diese kommen in ein Album, beziehungsweise auf eine Seite des Albums. Nach dieser Methode sucht er nacheinander die Marken aller Länder heraus, um sie einzuordnen. Nach dieser Methode bekommt die Sammlung Struktur. Diese Sortierung ist sehr unübersichtlich, manche Länder füllen ein ganzes Album. Sie finden sich mit dieser Methode alleine nicht zurecht.
  • Chronologischer Aufbau: Das Album beginnt mit der ältesten Marke Ihre Sammlung und endet mit der jüngsten. Da die meisten Kataloge chronologisch aufgebaut sind, können Sie sich beim Einsortieren daran orientieren. Vorteil: Die Markensammlung kann jederzeit mit Katalogen abgeglichen werden. Nachteil: Es ist schwer, die Marken eines bestimmten Landes zu finden.
  • Motive: Wenn Sie sich nur an schönen Bildern freuen wollen, sortieren Sie Ihre Sammlung nach Motiven. Fassen Sie auf den Seiten des Albums die Marken nach Kriterien wie "Hunde", "Katzen", "Blumen" etc. zusammen. Diese Methode ist nur für kleine Sammlungen geeignet. Es ist schwer den Wert zu ermitteln, weil weder das Alter noch die Länder einfach zu erfassen sind. Wenn Sie eine Marke aus Deutschland aus dem Jahr 1965 suchen, müssen Sie das ganze Album durchblättern.

Die Marken fachgerecht sortieren

Bei größeren Sammlungen gibt es nur die Möglichkeit, zwei oder drei Kriterien gleichzeitig anzuwenden. Dies ist in der Philatelie (Briefmarkenkunde) allgemein üblich.

  1. Erfassen Sie, von wie vielen Ländern Sie Marken haben. Legen Sie pro Land ein Album an. Wenn es nur wenige Marken sind, genügt es pro Land eine Seite anzulegen. Falls Sie ungestempelte (postfrische) Marken und gestempelte Marken sammeln, brauchen Sie zwei Seiten für den Jahrgang. Diese Marken sollten Sie getrennt erfassen.
  2. Wenn Sie mit System sammeln wollen, besorgen Sie sich einen Briefmarkenkatalog. Richten Sie sich nach dem Katalog, um für alle Marken einer Nation chronologisch einen Platz in Ihrem Album festzulegen. Beginnen Sie mit dem Jahrgang, aus dem Ihre älteste Marke stammt.
  3. Sie sehen im Katalog, in welchem Jahr wie viele Marken erschienen sind. Meist bietet es sich an, jedem Erscheinungsjahr eine Seite zu reservieren. Beschriften Sie die Seite mit Bleistift. Beispiel: 1965
  4. In dem Jahr sind zum Beispiel in Deutschland 27 Sondermarken herausgekommen. Davon eine Serie mit vier Marken und vier Wohlfahrtsmarken. Reservieren Sie für diese acht Marken je eine Zeile in Ihrem Album. Beschriften Sie die Zeilen entsprechend.
  5. Weisen Sie den anderen Marken darunter Plätze zu. Sortieren Sie nach dem aufgedruckten Wert (Frankaturwert).
  6. Stecken Sie Ihre Marken auf die dafür vorgesehenen Plätze. Sofern Sie doppelte Exemplare haben, stecken Sie mehrere Briefmarken auf den entsprechenden Platz.
  7. Legen Sie nach diesem Schema für die nachfolgenden Jahrgänge Seiten an.

Diese Methode hat den Vorteil, dass Sie einen Überblick gewinnen, welche Marken Sie haben und welche fehlen. Wenn Sie durch Tausch oder Kauf die fehlenden Marken bekommen, müssen Sie nicht umsortieren. Sie benötigen allerdings viele Alben, in denen manchmal ganze Seiten leer sind.

Motivsammlungen ordentlich verwahren

Motivsammler haben meist weniger Marken zu sortieren. Während es allein 1965 in der Bundesrepublik 27 Sondermarken erschienen sind, gab es von 1949 bis 1992 nur 97 Marken mit dem Motiv Sport. Von Märchenmotiven kamen in der Zeit nur 38 Marken heraus.

  1. Entscheiden Sie sich für ein Motiv, dass Sie sammeln wollen. Erfassen Sie die Marken, die Sie schon haben. Notieren Sie sich auch die Länder.
  2. Bei diesen überschaubaren Sammlungen genügt es, für jedes Land einige Seiten im Album zu reservieren. Sie brauchen auch nicht so viele Lücken zu lassen. Eine kleine Sammlung können Sie nach einiger Zeit neu sortieren.
  3. Sortieren Sie die Marken nach Ländern in das Album ein. Beginnen Sie mit vorhandenen Serien. Achten Sie darauf alle Marken einer Serie vom kleinsten bis zum größten Frankaturwert nacheinander einzusortieren.
  4. Auf diese Art bekommen Sie einen Überblick über vorhandene Marken. Das macht es Ihnen leicht zu erkennen, welche Briefmarken Ihnen noch fehlen. Der Nachteil ist, dass Sie bei Neuerwerbungen meist umsortieren müssen. Dafür benötigen Sie weniger Alben und Ihre Sammlung beansprucht kaum Platz.

Für große Sammlungen ist auf Dauer nur die erste Methode sinnvoll. Jeder anderen Sortierung fehlt es an Übersichtlichkeit und am Bezug zu den Sortierungen in den Katalogen.

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