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Brennende Zunge nach Chili-Genuss - so wird's schnell besser

Wer Chili liebt, brennende Zungen aber nicht, braucht nur Öl.
Wer Chili liebt, brennende Zungen aber nicht, braucht nur Öl.
Chili wirkt auf die Wärmerezeptoren. Dadurch wird chemisch ein Schmerz- oder Hitzereiz ausgelöst: Man glaub, man hat sich die Zunge verbrannt. Kurioserweise empfinden Sie Schärfe auch dann als heiß, wenn Chili kalt gegessen wird. Die Temperatur der Chili steigert diese Schärfe nur zusätzlich noch. Ihre brennende Zunge brennt dann umso mehr.

Was Sie benötigen:

  • Öl

So "löschen" Sie Ihren brennenden Mund

  • Speiseöl ist der beste Trick für Ihre brennende Zunge, aber auch die folgenden Hinweise helfen. Die Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Schmerz und so hilft bei manchen vielleicht schon ein Esslöffel Honig, wo anderen nur mit Speiseöl gedient ist. Spülen Sie Ihren Mund mit Speiseöl. Denn Capsaicin, der Stoff, der die Schärfereaktion hervorruft, ist fettlöslich.
  • Wenn Sie das nicht ohne Weiteres tun möchten, können Sie Ihren Mund auch mit Milch spülen gegen die brennende Zunge. Denn auch Milch enthält Fett, weit weniger allerdings als Öl. Öl zieht die Schärfe besser aus Ihrer Zunge heraus. (In Öl werden Duftstoffe konserviert und viele Menschen spülen morgens mit Öl einen unangenehmen Geruch aus Ihrer Mundhöhle.)
  • Zu empfehlen ist es auch, bei brennender Zunge trockenes Brot zu kauen. Im Speisebrei wird Capsaicin aufgesogen.
  • Wasser ist meist keine gute Möglichkeit, da Sie mit Wasser die Schärfe nur noch mehr verteilen. Kühle Getränke haben denselben unguten Effekt wie Wasser, allerdings verschafft die Kühle der Getränke Ihrer Zunge meist vorübergehend Linderung. Das Brennen wird in der Regel auch dank Ihrer Psyche abgemildert. Sie profitieren von einem Placebo-Effekt.
  • Gegebenenfalls hilft auch ein Tee- oder Esslöffel Honig.
  • Sie können auch Apfelscheiben auf Ihre brennende Zunge legen.

Mit Wissen eine "in Flammen aufgegangen" Zunge löschen

  • Sie wissen ja, wie sehr die Psyche menschliche Empfindungen beenflusst: Lärm lieber Menschen stört nicht, der identische Lärm von Menschen, die sie nicht mögen, bringt Sie auf die Palme. Ergo: Schärfe, deren Wohltat sie kennen, stört sie weniger als Schärfe, die sie erschreckt, weil sie Schmerzen verursacht.
  • Es kommt Ihnen vielleicht unsinnig vor, Speisen mit Chili zu würzen, wenn Sie dadurch Schmerz empfinden und eine brennende Zunge ertragen müssen. Pflanzen sind "scharf", um Fressfeinde abzuwehren. Das macht Sinn. Der Mensch nutzt die Schärfe aber, weil sein Geschmacksempfinden dadurch verstärkt wird. Denn die Schärfe intensiviert den Geschmack einer Speise, weil die von der Schärfe gereizten Rezeptoren auf der Zunge empfindlicher werden und auch besser durchblutet werden. 
  • Außerdem werden nicht nur die unmittelbar von der Schärfe angesprochenen Rezeptoren gereizt, auch die benachbarten Geschmacksnerven werden besser durchblutet und Sie nehmen dadurch auch die anderen Geschmacksrichtungen intensiver wahr, also die fünf klassischen Geschmacksrichtungen, die Sie mit den Geschmacksknospen auf Ihrer Zunge schmecken können: Süß, sauer, salzig, bitter und das sog. umami. Der Geschmack einer Speise bekommt dank Chili mehr geschmackliche Dimensionen.
  • Schärfe hat noch einen weiteren Sinn, den Sie auf Reisen in Länder mit warmen Klima vielleicht selbst schon zu schätzen gelernt haben. Scharfe Speisen bringen Ihren Kreislauf auf Trab, die Körpertemperatur wird erhöht, Sie fangen an zu schwitzen, wodurch Ihre Körpertemperatur wieder gesenkt wird.
  • Außerdem geht mit der Schmerzreaktion die Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen) einher. Chili wirkt also als eine Art Naturdroge. 
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