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Blutfettwerte richtig und aktiv senken

Fettes Fleisch und Wurst tragen zu einem hohen Blutfettspiegel bei.
Fettes Fleisch und Wurst tragen zu einem hohen Blutfettspiegel bei.
Die Blutfettwerte sind ein entscheidender Faktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch Ihre Ernährung und durch Bewegung können Sie die Werte aktiv senken. Das Ziel sind niedrige Triglyzerid- und LDL-Werte sowie hohe HDL-Werte.

Triglyceride, HDL und LDL - die Blutfettwerte im Überblick

Wenn Sie von Blutfettwerten sprechen, meinen Sie verschiedene Parameter, die den Blutfettspiegel ausmachen.

  • Die Triglyceride sind die Neutralfette im Blut. Triglyceride bestehen aus Glycerin mit drei Fettsäuremolekülen - daher der Name TRIglyceride. Der Wert sollte unter 150 mg/dl Blut liegen. Ab 200 mg/dl Blut spricht man von krankhaften Werten, die ein erhöhtes Gesundheitsrisiko mit sich bringen.
  • Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil von Zellmembranen, Hormonen und Gallensäuren. Ein Zuviel ist jedoch schädlich. Cholesterin nehmen Sie mit der Nahrung (tierische Lebensmittel) auf und bilden es in der Leber bei Bedarf selbst. Sie unterteilen Cholesterin in HDL-, LDL- und VLDL-Cholesterin. HDL (High Density Lipoprotein) ist "gutes" Cholesterin, das vor Arteriosklerose schützt. LDL (Low Density Lipoprotein) und VLDL (Very Low Density Lipoprotein) sind "schlechtes" Cholesterin und mitverantwortlich für die Entstehung von Arteriosklerose. Das Gesamtcholesterin sollte unter 200 mg/dl Blut liegen, HDL bei mindestens 40 mg/dl. Krankhaft sind Werte von über 240 mg/dl bzw. unter 40 mg/dl.
  • Eine weitere Gruppe der Blutfette sind die Phospholipide. Zu ihnen gehört das Lezithin. Phospholipide sind wichtiger Bestandteil der Zellmembranen.

Um Ihre Blutfettwerte feststellen zu lassen, gehen Sie zum Arzt. Dieser nimmt Ihnen nach zwölf Stunden Nahrungskarenz Blut ab und schickt es ins Labor.

Ursachen eines erhöhten Blutfettspiegels

Erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipoproteinämie) haben unterschiedliche Ursachen und gefährliche Folgen.

  • Bei hohen Blutfettwerten können ererbte Fettstoffwechselstörungen vorliegen. Diese genetische Veranlagung zusammen mit einer falschen Ernährung (siehe unten) führt zu einem hohen Cholesterinspiegel. Man spricht von einer primären Hyperlipoproteinämie.
  • Bei der sekundären Hyperlipoproteinämie liegt eine Erkrankung als Ursache der erhöhten Blutfettwerte zugrunde. Dies kann ein Diabetes mellitus, eine Leberzirrhose oder eine Nierenerkrankung sein.
  • Die Ernährung ist ein wichtiger Faktor bei der Einstellung der Blutfette. Wenn Sie sich von fettem Fleisch und Wurst ernähren und sich nicht bewegen, sind hohe Blutfettwerte eine logische Konsequenz.

Warum hohe Blutfettwerte gefährlich sind

Es stellt sich die Frage, warum erhöhte Blutfettwerte gefährlich sind und es wichtig ist, diese zu senken.

  • Hohe Blutfettwerte, besonders ein hoher Cholesterinspiegel, sind ein wichtiger Faktor bei der Entstehung der Arteriosklerose. LDL trägt viel Cholesterin und lädt dieses an der Arterienwand ab. Es kommt zu Gefäßverengungen und die Durchblutungslage wird schlechter.
  • Fortgeschrittener Arteriosklerose folgen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, koronare Herzkrankheit und arterielle Verschlüsse.
  • Neben den Durchblutungsstörungen kann es zu einer Fettleber, zu Gallensteinen oder zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen.

Mit Ernährung und Sport die Blutfette senken

Was können Sie selbst tun, um Ihre Blutfettwerte aktiv zu senken?

  • Ein wichtiger Faktor ist die Ernährung. Ernähren Sie sich fett- und cholesterinarm. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, unverarbeitete Kartoffeln und Reis, frische Salate ohne Mayonnaise. Meiden Sie fettes Fleisch, Wurst, Innereien, Käse, Eier, Frittiertes, Konserven, fettige Backwaren und Vollmilch. Ersetzen Sie Butter, Schmalz, Mayonnaise, Kokosfett, Palmfett und Margarine durch kalt gepresste Pflanzenöle.
  • Fischöl und fetter Fisch werden von vielen Seiten zur Senkung des Cholesterinspiegels empfohlen. Diese Empfehlungen berücksichtigen nicht die Langzeitwirkung von Fischöl. Zunächst sinkt das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, mit der Einnahme von Fischöl. Nach drei Jahren ist das Risiko jedoch deutlich größer als bei Menschen, die kein Fischöl zuführen, wie die DART-Studie (Diet and Reinfarction Trial) belegt.
  • Essen Sie Ihre Nahrungsmittel roh oder kochen, dämpfen, dünsten oder garen sie in einer Folie. Braten Sie nicht mit viel Fett und frittieren Sie nicht.
  • Bauen Sie Übergewicht ab. Eine Ernährung mit wenigen Kalorien bei hoher Nährstoffdichte und viel Bewegung ist das Mittel der Wahl.
  • Sport ist nicht nur zum Abnehmen wichtig: Beim Ausdauersport verbrauchen Sie Fett, was sich positiv auf den Blutfettspiegel auswirkt. Bewegen Sie sich jeden Tag mindestens eine Stunde. Geeignet sind Walken, Radfahren, Joggen, Fahrradfahren oder Inlineskaten. Wechseln Sie die Sportart, sodass Sie nur jeden zweiten Tag denselben Ausdauersport treiben. Ungeübte gehen jeden zweiten Tag spazieren und treiben an den anderen Tagen Sport.
  • Essen Sie viele Ballaststoffe. Diese sind unter anderem in Haferkleien oder Apfelpektin vorhanden.
  • Alkohol und Süßigkeiten sind nicht anzuraten. Vermeiden Sie beides am besten vollständig oder reduzieren Sie es stark.
  • Unterstützende Heilpflanzen für eine Senkung des Cholesterin- und Triglyceridspiegels sind etwa Knoblauch, Bärlauch und Artischocke. In der Apotheke oder im Reformhaus bekommen Sie frei verkäufliche Präparate.
  • Bei einem sehr hohen Cholesterinspiegel oder Fettstoffwechselstörungen setzt der Hausarzt blutfettsenkende Medikamente ein.

Ein gesunder Blutfettspiegel ist unbedingt anzustreben, um das Risiko für Arteriosklerose und den damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Dies erreichen Sie vorbeugend durch Ernährung und Bewegung.

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