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Blauer Brief von der Schule - was tun als Eltern?

Schule kann anstrengend sein.
Schule kann anstrengend sein.
Liegt der gefürchtete "blaue Brief" erst im Briefkasten, ist das Kind fast schon "in den Brunnen gefallen". Aber noch nicht ganz, denn ein blauer Brief von der Schule soll zunächst darauf hinweisen, dass die Versetzung Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes gefährdet ist. Dann gilt es allerdings, auch zu handeln.

In Deutschland wird das gesamte Schulrecht durch die Bundesländer geregelt, und so finden sich auch die einschlägigen Vorschriften zum blauen Brief in den Schulordnungen bzw. Schulgesetzen der einzelnen Bundesländer.

Blauer Brief und rechtliche Regelungen

  • Für Schulen in bspw. Nordrhein-Westfalen (NRW) findet sich im Direktionszimmer die sogenannte "BASS" - die "bereinigte amtliche Sammlung der Schulvorschriften NRW", die auch das Schulgesetz für NRW enthält.
  • In § 50 Abs. 4 SchulG NRW finden Sie die Regelung zum blauen Brief, der allerdings dort nicht als blauer Brief bezeichnet ist.
  • Hiernach sind Sie als Eltern "schriftlich zu benachrichtigen", wenn die Versetzung Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes gefährdet ist, weil dessen bzw. deren Leistungen in einem Fach nicht mehr ausreichen.
  • Wurden Sie aus Versehen nicht benachrichtigt, können Sie daraus jedoch keinen Anspruch darauf ableiten, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter versetzt werden, vgl. § 50 Abs. 4 S. 3 SchulG NRW.
  • Interessant könnte für Sie jedoch unter Umständen die Regelung sein, dass "Minderleistungen in einem Fach bei der Versetzungsentscheidung nicht berücksichtigt" werden dürfen, wenn Sie von diesen Minderleistungen bzw. der daraus resultierenden Versetzungsgefährdung hätten benachrichtigt werden müssen, vgl. § 50 Abs. 4 S. 4 SchulG NRW.

Den Kontakt mit der Schule suchen

  • Wenn der blaue Brief dann doch eingetroffen ist, sollten Sie unbedingt das Gespräch mit dem Lehrer oder der Lehrerin des betreffenden Faches suchen. Diese kann Ihnen möglicherweise sagen, welchen Stoff es besonders dringend zu wiederholen gilt, um die Versetzung noch zu schaffen.
  • Nicht versetzt zu werden, ist für viele Schülerinnen und Schüler auch psychologisch keine einfache Situation. Sie müssen die Klasse wechseln und verlieren so möglicherweise den Kontakt zu ihren besten Freunden.
  • Daher sollten Sie spätestens nach einem blauen Brief alles daransetzen, dass Ihr Kind die Versetzung noch schafft.
  • Statt Ihr Kind wegen eines blauen Briefes auszuschimpfen, sollten Sie es lieber zum Lernen motivieren.
  • Wenn intensives Lernen nötig wird, um die Versetzung noch zu schaffen, dann sollte zumindest eine Zeit lang der Fernseher im Kinderzimmer nichts zu suchen haben.

Ein blauer Brief ist sozusagen ein letzter Warnschuss von der Schule, dass es jetzt ernst wird. Daher sollten Sie ihn auf keinen Fall unbeachtet lassen.

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