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Bittermandel - Informatives

Auch bittere Süßmandeln können toxisch wirken.
Auch bittere Süßmandeln können toxisch wirken.
Was man mit Mandeln nicht alles machen kann: Soßen verfeinern, Plätzchen backen, Eis aufpeppen, zu Öl verarbeiten, die Haare pflegen, zu Likör verarbeiten. Ist die normale Mandel aber auch eine echte Alleskönnerin, so sollten Sie beim Verfeinern von Speisen vorsichtig mit ihrer Schwester, der Bittermandel, umzugehen.

Rohe Bittermandeln - bitter und toxisch

Die Bittermandel kann unter Umständen extrem giftig sein.

  • Bittermandeln heißen deswegen so, weil sie bitter schmecken. Doch nicht nur die eigenständige Schwester der Süßmandel ist hiermit gemeint. Auch bitter ausfallende Süßmandeln sind unter Umständen giftig.
  • Bei allen Mandeln handelt es sich um Kerne. Ähnlich des Mandelkerns weisen beispielsweise auch Pfirsich- und Nektarinenkerne toxische Eigenschaften auf. Für sie alle gilt, dass der bittere Geschmack vom Menschen als unangenehm empfunden wird. Das hat seinen Ursprung in der Evolution. Gift ist so gut wie immer bitter. Dass dem Menschen Bitteres also missfällt, schützt ihn vor Vergiftungen.
  • Für Sie als Erwachsenen ist es nun nicht weiter tragisch, wenn Sie eine bittere Mandel oder einen Pfirsichkern erwischen. Im Falle der Mandeln werden Sie am Geschmack sofort erkennen, ob es sich um eine Süßmandel oder Bittermandel handelt. Ist Letzteres der Fall, so sollten Sie den Konsum einschränken. So geht man davon aus, dass eine Dosis von etwa 50 Bittermandeln eine lebensgefährliche Vergiftung zur Folge haben kann. 
  • Beachten Sie unbedingt, dass im Falle von Kindern deutlich weniger Mandeln zur Vergiftung führen. So reichen hier 5 bis 10 Bittermandeln aus, um gefährlich zu werden. Rohe Bittermandeln sind Kindern daher am besten gar nicht erst anzubieten. Süßmandeln dagegen können problemlos gereicht werden.
  • Die toxische Eigenschaft gilt nun lediglich im Rohzustand, nicht aber für das Kochen. Sobald eine Speise hoch erhitzt wird, verliert sich die giftige Wirkung der Bittermandel.

Woran liegt es dabei überhaupt, dass das Kochen hier antitoxisch wirkt?

Warum sich das Gift beim Kochen verliert

Dass Sie dem Gift durch Kochen entgegenwirken können, lässt sich naturwissenschaftlich leicht erklären.

  • Während der Verdauung von Bittermandeln kommt es zu einer chemischen Reaktion. Ein Abfallprodukt jener Reaktion ist Blausäure. Jene wiederum ist es, was derart giftig für den Menschen ist.
  • Zwei Eigenschaften von Blausäure sind nun Flüchtigkeit und Hitzeempfindlichkeit. Wird eine Speise mit Bittermandeln also erhitzt, so verflüchtigt sich die Blausäure. Was bleibt, ist ein relativ geringer Rückstand, der bei hoher Mandelkonzentration meist allerhöchstens zu Magenschmerzen führt. 
  • Zumindest muss der Erwachsene nach Erhitzen auf keinen Fall Angst haben, das Leben wegen einer Mandel zu lassen. Bei Kindern jedoch ist auch nach dem Kochen lieber Vorsicht walten zu lassen.

Die Mandel ist also in der Tat ein Alleskönner, sogar Vergiftungen können durch sie entstehen. Das Wissen darüber aber wird Sie sicher vor unangenehmen Nebenwirkungen schützen können.

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