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Bezahlte Freundschaftsdienste? - Hinweise zu Schwarzarbeit

Echte Freundschaftsdienste erfolgen ehrenhalber.
Echte Freundschaftsdienste erfolgen ehrenhalber.
Sie sind ein hilfsbereiter Mensch und jederzeit zu bezahlten Freundschaftsdiensten bereit? Das ist ehrenhaft, aber auch riskant. Schwarzarbeit ist gefährlich. Nehmen Sie bitte einige Fakten zur Kenntnis!

Nach der repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft 2007 machen Arbeiten am Haus oder beim Hausbau 18,7 %, Hausarbeiten im Haushalt 15,8 % und Kfz Reparaturen 13,7 % der Schwarzarbeit aus.

Nur reine Gefälligkeiten sind keine Schwarzarbeit

  • Bezahlte Freundschaftsdienste sind eigentlich eine widersprüchliche Begrifflichkeit. Entweder leisten Sie echte und im Sinn des Wortes unbezahlte Freundschaftsdienste oder Sie lassen sich für Ihre Leistung bezahlen. Zumindest im letzteren Fall ist es Schwarzarbeit.
  • Wenn hier von Schwarzarbeit die Rede ist, sind damit natürlich keine kleinen und kurzzeitigen Gefälligkeiten gemeint, für die Sie eine Art Aufwendungsersatz erhalten oder zu denen Sie sich aus karitativen, moralischen oder sittlichen Gründen verpflichtet fühlen.

Freundschaftsdienste werden argwöhnisch beobachtet

  • Erbringen Sie Ihre bezahlten Freundschaftsdienste beim Hausbau unter den Augen argwöhnischer Nachbarn, müssen Sie damit rechnen, dass ein Nachbar, meist in anonymer Art und Weise, Anzeige erstattet und der Zoll auf der Baustelle einen unangenehmen Besuch abstattet. Bauherr und Sie als Freundschaftshelfer werden mit Bußgeldern belegt.
  • Ein besonderes Problem besteht darin, dass Sie im Fall eines Unfalls oder eines Schadens nicht unfallversichert sind. Passiert der Unfall auf einer Baustelle, wäre zwar der Bauherr aufgrund seiner Verkehrssicherungspflicht Ihnen gegenüber schadensersatzpflichtig. Gesteht er Ihnen keine Entschädigung zu, müssten Sie ihn verklagen und eingestehen, dass Sie Schwarzarbeit geleistet haben. Im ungünstigsten Fall tragen Sie Ihren Schaden selbst.
  • Ein weiteres Problem kann sich daraus ergeben, wenn Sie in Ihrem Hauptberuf Erholungsurlaub haben und dann schwarz arbeiten. Ihr Arbeitgeber erwartet, dass Sie Ihren Urlaub zu Erholungszwecken nutzen und ihm Ihre Arbeitskraft nach dem Urlaubsende wieder vollumfänglich zur Verfügung stellen.

Bezahlte Dienste anmelden lohnt sich

  • Letztlich rechnet sich Schwarzarbeit kaum. Beispiel: Bei einem Arbeitslohn von 160 € zahlt Ihr Arbeitgeber 5 % Krankenversicherung, 5 % Rentenversicherung, 1,66 % Unfallversicherung, 0,7 und 0,14 % Umlagen, 2 % Pauschalsteuer, so dass sich eine Gesamtaufwendung von 183,10 € und Mehrkosten von 23,16 € ergeben.
  • Eventuell kann der Arbeitgeber den Kostenaufwand steuerlich absetzen, sodass sich sein eigentlicher Aufwand zusätzlich reduziert. Für Sie lohnt sich die Anmeldung allemal.

Stand Mai 2013

helpster.de Autor:in
Volker Beeden
Volker BeedenSeine eigenen Erfahrungen und weitreichende Kenntnisse über Geld sowie Beruf & Karriere gibt Volker mit Freude weiter. In seinen leicht verständlichen Texten beantwortet der Jurist auch Fragen rund um Ihr Zuhause.
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