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Beckmesserisch - Bedeutung

So könnte ein Mensch aussehen, der beckmesserisch ist.
So könnte ein Mensch aussehen, der beckmesserisch ist.
Einer ganze Menge Leute dürfte die Bedeutung von "beckmesserisch" nicht bekannt sein. Das Wort ist im Wortschatz der Deutschen nicht so verbreitet. Die Herkunft wissen noch weniger zu erklären. Dabei steckt eine interessante Figur Richard Wagners dahinter.

Die Herkunft des Worts beckmesserisch

Das Adjektiv "beckmesserisch" leitet sich von "Beckmesser" ab. Wer beckmesserisch ist, verhält sich wie ein Beckmesser. Es war früher sogar das Verb "beckmessern" im Gebrauch; weit häufiger als heute wurde es verwendet.

  • Ein Beckmesser ist ein Mensch, der nörgelt, der in kleinlicher Weise Anstoß nimmt an Dingen und Begebenheiten. Er regt sich auf über kleine Mängel und hat nicht das Ganze im Blick. Er ist engstirnig, pedantisch und allzu beflissen in seiner Kritik. Er neigt zur Rechthaberei. 
  • Die Bezeichnung Beckmesser stammt aus einer Oper von Richard Wagner, und zwar aus der Oper "Die Meistersinger von Nürnberg". In ihr tritt eine Figur auf, die Sixtus Beckmesser heißt. Wagner hat die Figur erfunden, um einen Krtiker zu verspotten. Sie hat zum Vorbild die historische Figur eines Sixt Beckmesser, der in Nürnberg wohnte. Die Figur Wagners wird als Paradoie auf einen Musikkritiker verstanden.

Die Bedeutung und Verwendung des Worts

Auf einer Skala von fünf Balken, die den Gebrauch eines Worts bedeuten, markiert der Duden nur zwei Balken. Das heißt, der Gebrauch des Worts ist nicht sonderlich verbreitet. Fast synonym gebraucht mit "beckmessersich" wird "nörglerisch" oder "querulantisch". Die Bedeutung ist eindeutig abwertend.

  • Denkbar ist folgender Gebrauch: Dieser Kritiker ist wirklich beckmesserisch. Die Bedeutung dahinter wäre etwa: Wenn eine Theateraufführung viele Qualitäten hat, ein Kritiker sich aber an kleineren Mängeln festbeißt oder eine Panne wie die, dass eine Glatzenmaske sich beispielsweise gelöst hat, zum Anlass nimmt, die ganze Aufführung in Grund und Boden zu reden.
  • Wer das Haar in er Suppe sucht, mag beckmesserisch sein. Wer kritisiert, dass ein Architekt in der Buchhaltung nicht so rechensicher war, obwohl der Architekt einen um 20 Prozent unter den marktüblichen Preisen liegenden Auftrag eingeholt hat, muss damit rechnen, als beckmesserisch bezeichnet zu werden.
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