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Baumpilze - Wissenswertes und Maßnahmen gegen Baumpilze

Mit Zunderpilz befallener Baum
Mit Zunderpilz befallener Baum
Baumpilze leben von Holz und schwächen Bäume erheblich. Langfristig drohen der Verlust des Baumes und eine Ausbreitung der Krankheit.

Wissenswertes zu Baumpilzen 

Alle Pilze, die sich von lebendem oder totem Holz ernähren, sind im weitesten Sinn Baumpilze (lignicolen Pilze). Dazu gehören Arten, die im Holz leben und nur durch faule Stellen auffallen. Andere Arten leben auf dem Holz und bilden große Fruchtkörper. Im engeren Sinn geht es um Pilze, die Stämme, Baumstümpfe und Äste besiedeln, wie der Speisepilz Hallimasch.

​Die Pilze sind in der Lage Holz zu verdauen, um daraus ihre Energie zu beziehen. Die Veränderungen im Holz sind Weiß- oder Braunfäule. Bei letzterer zersetzt der Pilz alle Holzanteile außer Lignin. Der Birkenporling gehört zu dieser Art von Baumpilzen. Das Holz wird trocken, braun und brüchig.

Pilze die Weißfäule erzeugen, bauen auch das Lignin ab. Der Zunderschwamm ist ein Vertreter dieser Art. Das Holz wird weiß, zerfasert und bleibt feucht.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Pilzbefall

Das größte Infektionsrisiko besteht bei Schnittmaßnahmen an Bäumen. Verwenden Sie grundsätzlich nur saubere Sägen und Scheren, wenn Sie Teile eines Baumes abschneiden. Desinfizieren Sie das Werkzeug, wenn Sie einen kranken Baum geschnitten haben.

Versuchen Sie, die Wunden so klein wie möglich zu halten. Ein rechtzeitiger Schnitt, bevor aus kleinen Zweigen dicke Äste werden, ist wichtig. 

Ist ein dicker Ast zu entfernen, schneiden Sie diesen in der Vegetationsphase ab und versiegeln Sie die Schnittstelle mit Wundverschluss aus dem Handel. Bäume überwallen solche Wunden mit Rinde. Dies gelingt Ihnen nur während der Wachstumszeit.

Sollte ein Ast bei einem Sturm oder durch Fruchtlast abbrechen, schneiden Sie die Bruchstelle schnellstmöglich glatt ab. Zersplittertes Holz ist eine Einladung für die Sporen der Baumpilze.

Baumpilz eindämmen ist möglich, bekämpfen nicht

Hat der Baumschwamm oder ein anderer Baumpilz sich eingenistet, gibt es kein Mittel, ihn sicher zu entfernen. Der Einsatz von Chemikalien ist sinnlos, das Myzel reicht zu weit ins Holz hinein. Gelegentlich ist es möglich, einen befallenen Ast rechtzeitig abzuschneiden, bevor der Pilzbefall zu weit fortgeschritten ist.

Entfernen Sie den sichtbaren Fruchtkörper sofort, um eine Infektion anderer Bäume zu vermeiden. Dies muss vor der Reife erfolgen. Entsorgen Sie diesen und alle Äste des Baumes im Müll, nicht im Kompost.

Stechen Sie mit einem Schraubenzieher in die befallen Stellen, um zu prüfen, ob diese noch stabil sind. Achten Sie generell darauf, wie sich der Baum entwickelt und ob Gefahr besteht, dass er umstürzt. Wichtig: Vergessen Sie nicht, alles Werkzeug sofort durch Abflämmen über einer Gasflamme zu desinfizieren. So verhindern Sie, dass Sie mit ihm anderes Holz anstecken.

Je nach Baumart, dessen Gesundheit und Art des Pilzes, kann ein Baum Jahrzehnte mit dem Baumpilz leben. Es gibt keinen Grund ihn zu fällen, sofern keine Gefahr von ihm ausgeht. Das Risiko andere Bäume zu infizieren besteht sowohl bei einem Baum, der weiter im Garten steht, als auch beim Fällen.

Obstbäume dürfen Sie entfernen, bei anderen Bäumen sind gesetzliche Vorschriften zu beachten. Die Gemeinden erteilen eine Genehmigung zum Fällen in der Regel nur, wenn der Baum umzustürzen droht. Bei wertvollen Bäumen kann ein Baumchirurg helfen. Dieser schneidet das befallene Holz heraus und sorgt durch Steine oder Beton für Stabilität.

 
Merkmale der Baumpilze im Überblick  
Art Merkmal
Birkenporling (Piptoporus betulinus)

Braunfäule

befällt Birken

brauner flacher Fruchtkörper

ragt bis zu 20 cm aus der Rinde

Eichen-Wirrling (Daedalea quercina)

Braunfäule

meist an morschen Eichen

schwammige Fruchtkörper

erinnern an Leder oder Kork

Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) 

Braunfäule

meist an Fichten

harte Kruste an der Oberseite

Kruste schmilzt in Kalilauge

hat nicht immer einen roten Rand

Hallimasche

Braunfäule

wächst an einem Stiel aus dem Baum

roher Pilz löst beim kauen nach einer Minute ein kratzendes Gefühl im Rachen aus

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) 

Weißfäule

befällt Laibbäume

graue bis blassbräunliche kegelförmige Hüte

Kiefern-Feuerschwamm (Phellinus pini)

Weißlochfäule

befällt Kiefern

bildet einen großen, flach auf dem Baum liegenden Fruchtkörper

wirkt wie einen Anhaftung von Schmutz, nicht wie ein Pilz

Gemeiner Mosaikschichtpilz (Xylobolus frustulatus) 

Weißlochfäule

wächst auf totem Holz ohne Rinde

erinnert an eine dicke Flechte

Täublingsarten

Weißfäule

unterschiedliche Aussehen von Fruchtkörper mit Stil bis zu korallenartig

 

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