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Ausbildung zum Demenzbegleiter - so funktioniert's

Demenzbegleiter benötigen viel Einfühlungsvermögen.
Demenzbegleiter benötigen viel Einfühlungsvermögen.
In einer ständig alternden Gesellschaft werden gut ausgebildete Hilfs- und Pflegekräfte immer wichtiger. Besonders an Demenz erkrankte Menschen benötigen eine individuelle und liebevolle Betreuung. Sogenannte Alltags- und Demenzbegleiter können genau dies leisten, Voraussetzung ist jedoch eine mehrmonatige Ausbildung.

Ausbildung zum Alltagsbetreuer absolvieren

  • Verschiedene Träger bieten diese Fortbildung- und Qualifizierungsmaßnahme an. Erkundigen Sie sich bei Einrichtungen wie der Caritas, Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., der Diakonie oder den Maltesern.
  • Da Sie die Kosten - diese umfassen je nach Träger zwischen 200 und 900 Euro - selbst übernehmen müssen, sollten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren. Für Empfänger von ALG I oder ALG II besteht die Möglichkeit einer vollständigen Kostenübernahme in Form eines Bildungsgutscheins. Erwerbstätige haben Anspruch auf Bildungsprämien, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgegeben werden. 
  • Sie benötigen für die Aus- beziehungsweise Fortbildung zum Demenzbegleiter keinen pflegerischen oder therapeutischen Berufsabschluss, jedoch wird ein Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand vorausgesetzt.
  • Die Ausbildung besteht aus mehreren Phasen und kann zwischen zwei und 12 Monaten dauern. Sie können die Unterrichtsstunden berufsbegleitend oder in Vollzeit absolvieren. 
  • Sie beginnen mit einem kurzen Orientierungspraktikum, in dem Sie den Alltag mit Demenzkranken erleben und überprüfen können, ob die typischen Aufgaben Ihren Neigungen entsprechen. 
  • Es schließt sich eine theoretische Einheit an, in der Sie die wichtigsten Grundlagen erlernen. Sie lernen Sie beispielsweise, wie die Kommunikation und Interaktion mit den Betroffenen idealerweise gestaltet sein soll, welche Hilfen bei der Nahrungsaufnahme eingesetzt werden können, dazu rechtliche und medizinische Basiskenntnisse. Des Weiteren lernen Sie die Demenzerkrankung kennen und erfahren, wie Betroffenen diese Erkrankung wahrnehmen. Auch der Umgang mit schwierigen Situationen, Stress und anderen Alterserkrankungen gehört zum Unterricht. 
  • Anschließend sammeln Sie unter Anleitung einer erfahrenen Pflegekraft praktische Erfahrung in einem Krankenhaus, Pflegeheim oder im Privathaushalt. Diese Arbeitsplätze stehen Ihnen auch später offen, sodass Sie hier bereits erste berufliche Kontakte knüpfen sollten.
  • Nach der bestandenen Abschlussprüfung - sie besteht aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil - bekommen Sie ein Zertifikat und dürfen als Demenzbegleiter arbeiten.

Persönliche Fähigkeiten, um Demenzbegleiter zu werden

  • Zwar üben hauptsächlich Frauen pflegerische Tätigkeiten aus, es werden aber auch immer stärker männliche Fachkräfte gesucht.
  • Vor einer möglichen Ausbildung sollten Sie überprüfen, ob Sie für den anspruchsvollen Alltag mit Demenzkranken geeignet sind. Sie sollten sehr geduldig, kommunikativ, engagiert und einfühlsam sein. Zudem sollten Sie in der Lage sein, Ihr Handeln zu hinterfragen und bei Bedarf auch bereitwillig ändern können. 
  • Demenzerkrankte haben spezielle Bedürfnisse, um sie nicht zu überfordern, sollten Sie beachten, dass Vergesslichkeit, Desorientiertheit, Anhänglichkeit und teilweise auch Aggressionen typische Verhaltensweisen sind. 
  • Sie müssen sich jeden Tag mit diesen Verhaltensweisen auseinandersetzen und angemessen darauf reagieren. Lernen Sie auch, wie man Wertschätzung vermittelt, die Betroffenen vor Gefahren schützt oder ein Gefühl des Wohlbefindens schafft.

Demenzbegleiter müssen noch stärker als klassische Pflegefachkräfte über eine stabile Psyche verfügen, um sich im Umgang mit den Demenzerkrankten nicht selbst zu verlieren.

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